Holunder, Waldmeister & Mädesüß – Carolines Naturschönheiten


Liebe Freunde der Nachhaltigkeit,

Stephanie Schnittker hat uns vor kurzem drei Rezepte für Sirup aus Holunder, Waldmeister und Mädesüß mitgeteilt und mit Freude ergänze ich rund um die drei Naturschönheiten und wecke hoffentlich Ihre Neugierde.

Holunder

Den Holunderstrauch kennen sicher die meisten von Ihnen. In früheren Zeiten zog „Mann“ den Hut vor diesem Gewächs. Das Abholzen war verboten, da er ein heiliger Hausbaum war. Das Geißblattgewächs, bzw. Moschuskrautgewächs hat viele Bestandteile, die verwendbar sind.
Vorsicht: Rohe schwarze Beeren sind giftig. Sie sollten auch immer von großen Sträuchern sammeln, da eine kleine Wuchsform von einer anderen Art sein kann. Der Rossholler ist giftiger als Sambuccus Nigra, der schwarze Holunder.

Ab Mai

Blätter können Sie ab Mai sammeln und frisch verwenden oder aber trocknen.
Tee In den Blättern kommt das giftige Sambunigrin weniger intensiv vor. Sie können einige Blätter in einen Topf geben, Wasser hinzufügen, zudecken und 10 Minuten köcheln lassen. Fertig ist ein Tee, der den Stoffwechsel ankurbelt.

Augenpflege Befeuchten Sie eine Kompresse mit einem intensiven Tee, so haben Sie ein Mittel zur Augenpflege. Wußten Sie, dass frische Blätter den Darm zur Entleerung anregen? Im Gegensatz dazu wirken getrocknete Beeren bei Durchfall stopfend.

Ab Juni

Blüten bzw. die Dolden sind im Juni zu ernten.

Trocknen Das Trocknen erfordert einige Erfahrung, um ein gutes Ergebnis zu bekommen. Die Blüten müssen noch ihren ursprünglichen Farbton nach dem Trocknen haben.

Tee Am Bekanntesten ist der Einsatz als Tee zur Behandlung bei Erkältungen. Der Tee wirkt schweißtreibend. Geben Sie einfach einen Teelöffel mit Einzelblüten oder den Teil einer Dolde in einen großen Becher und begießen das Ganze mit kochendem Wasser. Bedecken Sie das Gefäß und warten 10 Minuten. Dann genießen Sie den heilenden Trunk.

Sekt Zum Genuss können Sie Sekt mit dem Blütenaroma anreichern. Legen Sie nach Belieben mehrere Dolden in ein Gefäß mit Sekt, Weißwein oder Sprudelwasser. Lassen Sie den Blüten genügend Zeit, um ihr Aroma entfalten zu können.

Raum aromatisieren Wenn Sie gerne Räuchern, so können Sie mit getrockneten Dolden auf dem Kohlelherd zum Beispiel die Luft aromatisieren.

Ab September

Die schwarzen Beeren/Früchte sind ab September reif für die Ernte.
Schön-Trinken In erster Linie unterstützen diese das Nieren- und Blasensystem. Täglich ein Telöffel mit Wasser gemischt fördert Ausscheidungen und dadurch eine schönere Haut.

Die Pflanze enthält weitere Wirkstoffe wie Rutin (Gefäßwirkung), Vitamin C, Flavonoide und Schleimstoffe. Ich finde diese Vielseitigkeit ganz schön spannend. Der Holunder ist eine Pflanze der Nacht – dunkle Beeren und gleichzeitig gepaart mit dem Licht, den Blüten.

Waldmeister

Dagegen ist der Meister des Waldes (Galium odoratum) eher im Dunklen beheimatet. Stephanie hat ja berichtet, dass ihr Waldmeister auf der Nordseite wächst. Dort sieht er aus wie ein Bodendecker. Im Wald sind sein unscheinbaren Blüten leicht zu übersehen. Ganz typisch dagegen ist die rundliche Blattanordnung am Stiel. In der Fachsprache wird dies Quirl genannt. Ab April ist er zu finden. Haben Sie schon einmal an einem frisch gepflückten Waldmeister gerochen? Ich war erstaunt, dass ich den Duft nicht riechen konnte. Erst an den angetrockneten Pflanzenteilen entfaltet sich der bekannte Duft des Waldmeisters.
Den wohl bekanntesten Einsatz finden diese trockenen Blätter in der Maibowle.

Die giftige Substanz (ähnlich dem Cumarin) Im Rahmen meines Manuskriptes habe ich viele Menschen angesprochen und einiges gelesen, um meine Kenntnisse zu überprüfen. Mein Fazit hierbei ist wie folgt: Manche Menschen begnügen sich mit dem zarten Geschmack, indem sie die Pflanze nur mit Sekt oder Wasser übegießen und andere vertragen eine starke Intensität. Bedenken Sie jedoch, das Waldmeister mit Vorsicht zu genießen ist.
Tee Gießen Sie einen Tee aus den oberirdischen Pflanzenteilen auf und benutzen Sie nur heißes Wasser dazu. Kochendes Wasser zerstört wertvolle Inhaltsstoffe. Lassen Sie diesen Tee nur 4-5 Minuten zugedeckt ziehen.

Sekt und Bowle Aromatisieren Sie Sekt oder Bowle, können Sie den Waldmeister auch deutlich länger ziehen lassen. Er wirkt unterstützend auf die Nierentätigkeit und lindert Krämpfe. Allgemein sagt der Volksmund, dass Waldmeister ein fröhlich Herz mache.

Vorsicht: Zu viel Genuss kann Kopfschmerzen auslösen. Also genießen Sie ihn mit Vorsicht!
Die Pflanze ist von den Bienen abhängig, um sich vermehren zu können. Auch hier erkennen wir wieder, dass die Bienen für uns Menschen unbezahlbar sind. Die Franzosen bezeichnen den Waldmeister als „Königin der Wälder“.

Mädesüß

Die dritte Pflanze ist das Mädesüß (Filipendula ulmaria). Der Name stammt vom Brauch, den Met in früheren Zeiten mit dieser Pflanze zu würzen. Der Honigwein wurde genau wie Bier gesüßt und gewürzt. Ein anderer Name ist Immenkraut. Die weibliche Biene wird auch als Imme bezeichnet. Imker haben bis heute den brauch teilweise beibehalten, ihre Bienenstöcke mit Immenkraut einzureiben. Der Duft lockt Bienen an. Das Mädesüß wächst gerne in der Nähe von Wasser. Vielleicht wirkt es aus diesen verborgenen Zusammenhängen heraus besonders auf das Nieren- und Blasensystem. Bekannt ist, dass neben der Weide, das Mädesüß viel Salicylsäure enthält. Diese stellt die ursprüngliche, natürliche Medizin dar, die wir heutzutage als Aspirin oder Ass kennen. Daneben enthält die Pflanze u.a. noch Vitamin C und Flavonoide. Eine Teekur zur Stärkung des Urogenitaltraktes sollte einige Wochen regelmäßig durchgeführt werden. Trinken Sie zwei Tassen täglich und dann legen Sie eine Pause ein. Bei einem grippalen Infekt können Sie einige Tage lang mehrere Tassen täglich trinken.
Tee Kochen Sie 1 L Wasser. Lassen Sie es 2 Minuten stehen und gießen Sie es dann über zwei bis drei Esslöffel Mädesüß. Frische, oberirdische Pflanzenteile sind im Allgemeinen weniger intensiv und daher kann die Menge höher sein als bei getrockneten Pflanzenteilen.

Nun beende ich die drei Naturschönheiten zu Stephanies Rezepten.
Ich freue mich auf Anregungen und Fragen. Seien Sie herzlich gegrüßt,
Caroline


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