Liebes Tagebuch-Meyer&Meyer: innere Nachhaltigkeit, Effizienz & Coming of Age


Heute mal zur „inneren“ Nachhaltigkeit.

21h, ich liege lesend im Bett, während Mann Kind ins Bett bringt. Mann kommt dazu und will das Licht ausmachen und schlafen.  „Ja,vor ein paar Jahren noch, in Istanbul als Student, da war ich oft erst um 5h morgens im Bett und überhaupt, um diese Zeit, schlafen, wie uncool, äääähm… “ dachte ich mir und ich schlief ein und wachte am nächsten Morgen ziemlich ausgeschlafen auf.  Der Tag ging weiter: Frühstück, Kinderakivität, Mittagessen, Nanny holt Kind ab, Arbeit für FindingSustainia, uuups, ich muss los…  und ich rannte zum Joga an den Abend zurückdenkend und landete im falschen Kurs, einem super langsamen Hatha Joga Anfänger Kurs, dabei mag ich doch lieber Ashtanga, da schalte ich besser ab. Beim Entspannungsteil denke ich normalerweise sowieso an alles mögliche, wie was koche ich gleich, wie schreibe ich folgenden Artikel, oder ich gebe mich auch mal absurden Träumereien hin. Manchmal schlafe ich auch ein. Diesmal schien es mir fast wie im Film, alles in Super Slow Motion, der Lehrer redete ca. 15 Minuten über Atmung, Chakren und was auch immer und das alles auf Französisch. Es war auch noch ganz schön stickig. Und als ich mal kurz wieder einschaltete, hörte ich ihn immer wieder sagen, wie wichtig es ist, im Moment selber zu sein. Er wiederholte es sogar mal in English: be and live in the moment. Und das war in dem Moment das Mantra, das mein vorabendliches Dilemma aufklärte. Eigentlich bin ich sehr zufrieden mit meinem Leben und der Routine meines Alltags. Klar möchte ein Teil von mir auch mal etwas Anderes tun oder besser: mich anders sehen, aber dann wiederum habe ich ja die Möglichkeiten, oder kann in dem Rahmen meiner Möglichkeiten viel mehr tun. Aber warum schöpfe ich diese nicht alle aus und gehe z.B. ständig feiern oder besuche meine Freunde überall auf dieser schönen großen Welt?  Weil ich gerne im Moment bin. Weil ich gerne in meiner Familie, im Meyer bzw. FS-Team bin und mir darüber hinaus gerade Joga und Kochen als Nebenbeschäftigung dazu völlig ausreichen, um mich im Gleichgewicht zu fühlen.  Und weil mein Kopf genug Nerven- und Gedankennahrung erhält.  Ich gehe auch gerne in den Jazz Club und Tanzen und Wein trinken – aber halt nicht ständig und dann geniesse ich es besonders.

Und wie der Zufall es wollte, ging ich an diesem Abend mal ausnahmsweise nicht um 21h,sondern um 00h30 ins Bett. Weil? Ja, weil ich am Sonntag Inez (eine übrigens inspirierende Bloggerin) im Thalys nach Paris begegnete, sie gerade ganz genau in meiner Gegend in Paris war, wir beide dazu gleichzeitig online waren (bin ja auf Web-Diät) und wir dann spontan zu einem Sarah Olivier Konzert ins Limonaire gingen und weil wir da lange Wein tranken, uns mit einander und netten Leuten unterhielten, dann nicht glauben konnten, wie unglaublich Frau Olivier singt und ich dann glücklich im Taxi saß – sorry, es war spät und ich wollte nach Hause und muss doch zu einer anständigen Zeit ins Bett… !

Die Moral der Geschicht habt ihr bestimmt verstanden, aber wenn ihr´s mir erlaubt, komme ich noch einmal zur „inneren“ Nachhaltigkeit zurück. Sandro von Sustainhappylity hat mich mal gefragt, was ich genau mit „innerer Nachhaltigkeit“ meine.  Ich fange mal mit einem Gegenbeispiel an. Würde ich also ständig neben den doch sehr anspruchsvollen Tätigkeiten als Mutter und Meyer (und  auch Frau und Freundin etc. ) die Zeit mit Partys, Reisen und anderen aufregenden Aktivitäten verbringen, dann hätte ich persönlich in meiner derzeitigen Lebensphase nicht den Raum, mich mehr als nur oberflächlich mit Themen, die mir wichtig sind, wie Minimalismus und Nachhaltigkeit (and the combination therof) auseinander zu setzen. Ich profitiere aber derzeit so sehr von dieser Welt und trage sie auf die eine oder andere Weise durch meinen Alltag. Jetzt gerade brauche ich anscheinend ein mehr in mich gekehrtes Leben, während es auch mal andere Zeiten bei mir gab und auch wieder geben darf. Kommen wir zu meiner Ressourcen, Input, Output, Effizienz, ihr wisst schon: Mein Tag hat nur eine bestimmte Anzahl an Stunden, ich habe Kind & Mann, ich brauche eine bestimmte Anzahl an Stunden Schlaf, ein bißchen Sport, die Meyerei…

Und by the way, stating the obvious: Meine derzeitige, langsamere Lebensweise führt sowohl zu mehr innerer als auch äußerer Nachhaltigkeit, denn ich habe mehr Zeit und Raum, mich mit meinen Ess- und Konsumverhalten auseinander zu setzen.

Cheers for now!

Eure Santa

p.s. Liebe Inez, dieser Post ist meine kleine Antwort auf deinen Blogeintrag Time to Focus, wie ich persönlich prioritisiere und haushalte mit meinen Ressourcen (im weiteren Sinne).


 

tt30-logoWeitere Infos und jede Menge Interaktion findet Ihr auch auf der Facebookseite „Die Nachhaltigkeitschallenge 2014„, über Twitter unter @Finding_S und über den Blog der Deutschen Gesellschaft des Club of Rome. Und ja, einen Hashtag gibt’s auch:#FS_NC14

 


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