6 Monate Meyer: Unsere Challenges und innere Nachhaltigkeit. Ein Zwischenbericht


Letzten Monat haben wir neben Kein Zeug bzw. Konsum versucht, das Prinzip des Minimalismus und innerer Nachhaltigkeit, das sich nicht so einfach herunterbrechen lässt, anzuwenden. Anna und ich haben beide das Gefühl, dass ein Monat viel zu wenig war, um diesen inneren und persönlichen Aspekte näher zu kommen. Wir haben also entschieden, weiter zu machen Und genau von diesen schwer fassbaren Aspekten bzw. Zielsetzungen möchten wir heute ausgehen und sie mit den Erkenntnissen der letzten Challenges und früheren Lebenserfahrungen verbinden. Wir haben tierische Produkte, Plastikverpackung und das Kaufen von Zeug weggelassen, wir haben von 5 Euro am Tag für Bio-Lebensmittel gelebt und jetzt gerade leben wir streng regional.

Sich selbst zu genügen ist gar nicht so einfach. Aber wir glauben, dass es möglich ist, auch indem man seine Genügsamkeit im weiteren Sinne übt.  Natürlich bedeuten die Challenges und jede Entscheidung oder jeder Zwang, irgendetwas wegzulassen, eine Umstellung, die sich negativ oder komisch anfühlen kann.  Seit wir jedoch auf den Geschmack gekommen sind, wieviel Gutes, die Entscheidung zu minimieren (ganz gleich in welchem Lebens- oder Konsumbereich) mit sich bringt, kommt uns der Beginn einer neuen Challenge gar nicht mehr so unheimlich vor. Regional läuft bei uns aus diesem Grund fast nebenher. Wir merken immer stärker, dass Zufriedenheit nichts mit Konsum oder einer besonders unbeschwert, immer verfügbaren Auswahl an Lebensmitteln zu tun hat. Ja, dass für uns Glück oder einfach Zufriedenheit vielleicht sogar genau das Gegenteil bedeutet. Immerhin haben wir das Gefühl mit unseren Werten besser im Einklang zu leben als zuvor. Klar, wir sind ganz weit davon entfernt, als Jogis durchzugehen, die sich bloß von Wasser und Datteln ernähren und nur ein Leinentuch tragen. Wir haben! Aber wir lassen auch gerne weg und erweitern nicht weiter, nein, wir merken sogar, wie schön es ist, abzugeben und sich zu erleichtern und zu befreien. Hier ist ein Artikel, in dem Santa sich mal Gedanken gemacht hat, wieviel und was sie wirklich braucht. Zeit statt Zeug ist dabei eine ganz wichtige Erfahrung. Durch eine minimalistische Lebensweise hat man mehr Geld für Zeit und auch dadurch, dass man nicht so viel Zeit mit Zeug verbringt. Man hat auch mehr mentale Kapazitäten für seinen Nachwuchs, wenn man nicht gerade auf dem Spielplatz schnell das Photo desselben bei Facebook hochläd. Überhaupt kann diese viele Zeit, die wir auf Social Media Channels verbringen, einen ganz schön schlauchen und von sich selbst wegführen – und die Zeit, die sich schnell zusammen läppert, kann man anderweitig gewinnbringend „investieren“. Die Online-Diät während unserer Juni Kein Zeug- Minimalismus- innere Nachhaltigkeit Challenge hat uns sehr viel beigebracht, auch, dass die Welt sich weiterdreht und man, wenn man sich feste Zeiträume für das Surfen vornimmt, viel zweckgerichteter meistert – ohne dabei selbst gemeistert zu werden. Yes, Sir!

Viel hat der aus den Challenges erlernte Minimalismus schon für unsere innere Nachhaltigkeit getan. Wir fühlen uns freier, haben mehr Zeit, leben und essen besser. Wenn wir mal richtig Lust auf tierische Produkte oder andere Luxusgüter wie Schokolade und Kaffee haben, sind wir auch frei, sie zu genießen. Was allerdings passiert ist, ist, dass wir durchaus wissen, was für eine Kostbarkeit wir gerade essen und ihr dabei viel mehr Wertschätzung zukommen lassen, und das, auch wenn wir uns Fleisch, Käse, Schokolade und Kaffee jeden Tag auch in Bio-Qualität leisten könnten. Wir möchten aber nicht mehr und öfter. Unsere Lust auf Luxusgüter hat sich verändert durch unsere Umstellung auf simple, leichte, vegane Kost, in dem wir auch versuchen, Dinge wie Karottengrün und Gemüsereste zu integrieren, die sonst weggeschmissen werden würden. Natürlich achten wir auch selbst darauf, kein Essen wegzuschmeißen. Alles ist eine Frage der Perspektive. Sind Karottengrün und Gemüsereste Müll oder geben sie uns viele kostenlose Vitamine und helfen uns bei Verzehr dabei, unseren Müll zu minimieren? Unser Motto ist: Wertschätzung – denn alles ist wertvoll! Genau dieser Speiseplan bereitet uns bereits großen Genuss, gibt uns mehr Vitalität, weniger innere Widersprüche und ein besseres Aussehen. Alles Andere ist auf einmal so viel, viel mehr, ja, wir empfinden immer mehr, was Luxus ist – und das geht nur durch ein selbstbestimmtes, am Maß orientiertes Leben. Wir haben das Gefühl, dass man sich und seine Sinne leicht betäubt. Warum auch immer. Mit zuviel, ob Zucker, Salz, Technikkram, Kleider und Schuhe. Wir sind sehr inspiriert von der veganen Bewegung, glauben daran, dass regionales Essen einen viel höheren Stellenwert haben sollte, wir bewundern “Anti-Plastik- und Kein Zeug- Leute“, ach, es gibt so viel, was wir gut und richtig finden und umsetzen (möchten und werden). Mal ganz, mal in Teilen., z.B. als ab und an fleischessender Veganer, als Curryliebende Regional-Tante usw… Uns gefällt deswegen vor allem der Begriff des Minimalisten, also der, der alles Überflüssige weglässt, also das, was er an dem obengenannten Fleisch, Käse, Schokolade und Kaffee, Verpackung, Technik und was auch immer nicht braucht, um sich innerlich nachhaltig und frei zu fühlen– und sich selbst zu genügen, frei von stetigem und kaum noch reflektierten Über- Genuss und -Konsum. Wir glauben, dass das, zumindest bei uns, die Crux ist, nachhaltige Lebensmuster beizubehalten und den von uns oftmals erlebten Widerspruch zwischen Tuen und Handeln zu verringern. Wir wollen, neben der moralischen Gebotenheit, immer mehr zu dem werden, der sich hinterfragt und seinen wahren Bedürfnissen auf den Grund geht… A long way to go still, aber 6 Monate Meyer sind, wie wir bereits berichtet haben, nicht spurlos an uns vorüber gegangen. Bis bald – à bientôt! Watch this space – wir haben viel zu erzählen und sind gespannt auf eure Meinung und Erfahrungen.

Eure Santa und Anna

 


 

tt30-logoWeitere Infos und jede Menge Interaktion findet Ihr auch auf der Facebookseite „Die Nachhaltigkeitschallenge 2014„, über Twitter unter @Finding_S und über den Blog der Deutschen Gesellschaft des Club of Rome. Und ja, einen Hashtag gibt’s auch:#FS_NC14

 


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