Challenge No.8: Meyer&Meyer versuchen es ursprünglich + plastikfrei


Hello, hello!

Wie lief es so regional? Unser Fazit ist: WEITERMACHEN! Nicht so konsequent wie letzten Monat, aber dennoch. In gewisser Weise haben unsere Challenges fast alle miteinander zu tuen. Aber nun zum Kern des Augusts!

Diesen Monat haben wir zwei besondere Schmankerl für euch parat: die „plastic free zone oder die Plastikdiät“ UND die „Zurück zum Ursprung – Challenge“ (letzteres als besondere Übung für uns Meyers, da wir die Plastikdiät streng genommen ja schon hatten, sie im Rahmen der Nachhaltigkeitschallenge 2014 nun aber wieder mitmachen. Selbstredend.)

Nun aber eins nach dem anderen.

Quelle: www.deviantart.com

Die Gründe sind vielschichtig und genau wie die Liste der Doppelnutzen, die Anna und Santa mal anlegen wollen, ist der Verzicht auf Plastik sowohl für unsere Gesundheit als auch für die Umwelt gut. Und natürlich sind wir mal wieder nicht allein. Seitdem sie den Film Plastic Planet gesehen hat, lebt zum Beispiel die Familie Krautwaschl aus Österreich jetzt (fast) komplett plastikfrei. Die Gründe sind mannigfaltig und lauten auszugsweise wie folgt : *Wahnsinn, wie abhängig wir von dem Zeug sind, und wie giftig es sein kann, wie unkaputtbar, wie es unsere Umwelt, unsere Meere zumüllt, wie es die Welt in Beschlag nimmt. *Wie viele Ressourcen die Herstellung verschlingt, wie viel CO2-Ausstoß die Produktion mit sich bringt. *In den Ozeanen schwimmt heute sechs Mal mehr Plastikmüll  als Plankton. *Mit allem Kunststoff, der bis heute hergestellt wurde, könnte man die Erde sechs Mal komplett in Folie verpacken. *Das Zeug ist in Muttermilch nachweisbar und im Blut, in den Mägen sterbender Vögel und auf den Gipfeln des Himalaya. *Viele Kunststoffe enthalten Substanzen (z.B. Bisphenol A ), die das Erbgut schädigen können. *Recycling allein ist zwar sinnvoll und gut für das Gewissen, aber nicht entscheidend für den Klimaschutz.

Mehr Hintergrundinfos können wir unter der Website von Plastic Planet erfahren. Oder lest doch mal beim BUND nach, worin sich das gesundheits- und umweltschädliche Mikroplastik befindet. Da wird einem  doch ganz anders, wenn man das ließt, oder? Brrrrrr!

Machen wir doch ein Gesellschaftsspiel daraus (jeder kann den Grad der Konsequenz selbst festlegen… wir versuchen natürlich extra-streng zu sein):

1. Keine Produkte in Plastikverpackung oder Plastikprodukte jedweder Art kaufen.
2. Tüten, Strohhalme, und, und immer vorab ablehnen.
3. Glas- und Papierverpackung nur verwenden, wenn Alternativen fehlen.

Vorab haben wir ein paar Tipps zusammengetragen (,wenn man nicht in BerlinKiel oder sonst irgendwo lebt, wo es so etwas wie einen Original Unverpackt Laden gibt).

Der Fokus unserer Tipps ist die Vermeidung oder zumindest Reduktion von Plastik. Wir persönlich geben pflanzlichen Produkten den Vorrang, überlassen aber die Wahl der plastikfreien Alternative dem Challenger selbst, zumal viele vegane Produkte nicht ohne synthetische Elemente (also Plastik) auskommen.

Lebensmittel

Discounter und Supermärkte meiden, sondern lieber auf dem Markt, im Reformhaus, beim Bäcker etc. einkaufen. Bewaffnet mit Stoffbeuteln, Containern, irgendwelchen Gläsern oder was auch immer euch einfällt, kann man Obst und Gemüse und oftmals auch Gewürze, Getreide, Nüsse, Hülsenfrüchte und ja, auch Käse und Fleisch kaufen. Sahne und Milch kriegt man im Bioladen auch in Pfandflaschen. Butter kann man auch durch langes Schlagen von Sahne erzeugen, wenn man keine unverpackte Butter findet. Ein Rezept für vegane Mandelmilch, wenn man keine fancy Maschine hat, ist in einem Artikel mit dem großartigen Titel „How to milk an almond or I want to be friends with people who have dream catchers“.
Im Reformhaus kann man sich im größeren Gebinde Getreide, Hülsenfrüchte etc. bestellen und im eigenen Jutebeutel lagern, wenn man keinen Markt hat oder es dort zum Beispiel keine Bioqualität gibt.
Öl, Essig und Wein kann man sich z.B vom Fass abfüllen lassen.
Tee und Kaffee kann man lose z.B bei Tee Gschwender oder auf dem Markt kaufen.
Kuchen kann man immer noch backen, auch einen Raw Cheesecake aus Cashews. Und wenn einem nach Schokolade ist, dann kann man sich diese mit Kakaopulver, Kakaobutter und was man sonst so gerne in Schokolade hat, herstellen. Wer´s milchig vegan mag, füge weißes Mandelmuss hinzu.

Unterwegs

Einen Kaffee für unterwegs gibt’s diesen Monat nur im Tumbler und takeaway geht nur mit mitgebrachtem Gefäß – oder, wenn man kurz vor’m Koffeinentzugsdrama steht, in einem Pappbecher – ohne Deckel.
Immer sagen, dass man keinen Strohhalm oder verpackten Keks möchte. Immer schön Leitungswasser bestellen, am besten ohne Eis. In England ist das ganz normal. Flaschen sind meistens aus Plastik und beinhalten zudem auch aus Glas unnötige Transportwege.
Überhaupt kann man nicht kontrollieren, wieviel Plastik und Müll durch Ausessen verursacht wird. Wir sind keine Dogmatiker, trotzdem wollen wir uns doch immer wieder fragen, wie sehr wir gerade einen Restaurantbesuch brauchen.

Kosmetika und Co.

Fangen wir mit den Zahnbürsten an. Gänzlich plastikfrei wäre z.B. Eine Zahnbürste von Pourmoi, die aus Bambus und Naturborsten besteht. Sie scheinen allerdings die einzigen Möglichkeiten zu sein. Oder kennt ihr etwas Besseres? Bambus wächst immerhin schnell nach. Eine weitere vegane Alternative wäre der Miswak-Zweig, der in arabischen Ländern verwendet wird und mit dem man aufgrund seines Fluorid-Gehalts auch keine Zahnpasta braucht. Hat jemand Erfahrungen damit? Mehr dazu hier.

Zahnpasta kann man sich in einem kleinen Glas z.B. mit 5 TL Olivenöl, 5 TL Natron und getrockneten Kräuter wie Salbei, Pfefferminze und Thymian (es geht auch Kräuteröl) herstellen. Ab ins Gläschen. Das Öl färbt die Zahnbürste, aber das ist doch egal, oder? Ansonsten geht auch Wasser.

Deo
: etwas Natron, ein bisschen Öl oder Wasser, vielleicht einen Tropfen Lavendelöl (nicht zuviel, sonst reizt es die Haut) dazu für den Duft und man hat ein effektives Deo.

Schampoo und Duschgel: Da kann man sich eine Aleppo Olivenöl Seife kaufen, auf die viele schwören. Aus ihr kann man auch ein Flüssigwaschmittel herstellen. Hier ist ein tolles von Santa erprobtes Rezept aus Natron, ätherischem Öl und etwas Apfelessig. Eine Wildschweinborstenbürste hilft auch, sehr viel Schmutz beim täglichen Bürsten zu entfernen und pflegt die Haare bis in die Spitzen. Als vegane Alternative gibt es Bürsten aus Sisal, die nicht genauso effektiv sein sollen. Wir brauchen da unbedingt Tipps zu veganen Optionen!

Natron kriegt man bei DM in Papier verpackt, in der Apotheke evtl. sogar ganz ohne. Es gibt viele Anhänger von Natron. Hierfindet man sehr viele Tipps, wie man es in Küche und Haushalt und zur Körperpflege verwenden kann.

Cremes
kann man sehr einfach selbermachen in wiederverwendbaren kleinen Gläschen und mit der Zeit sehen, welche Zutaten einem gut tun. Hier ist ein Rezept für eine einfache Olivenölcreme. Als Veganer kann man das Bienenwachs einfach weglassen. Auch das Kokosöl, das immerhin von sehr weit herkommt, braucht man nicht und kann einfach mehr Olivenöl oder Mandelöl verwenden.

Zwei Tipps zu Hygieneartikeln
Mooncup aus Silikon anstelle von eingepackten Tampons und Binden funktioniert wunderbar, ist geruchsneutral und spart jede Menge Müll und Geld. Der Anschaffungspreis beträgt 25 Euro. Es gibt auch waschbare Binden.Windeln: Stoffwindeln gibt es in vielen Varianten. Das ist natürlich nicht immer sehr praktisch, aber es gibt mittlerweile viele gute Mehrwegvarianten.Sie sollen auch besser für das Kind sein.
Der Müll, der durch Windeln und Damenhygieneartikel zusammen kommt, ist horrend. Ca. 16.800 Tampons oder Binden werden laut Utopia im Leben einer Frau verbraucht. Mehr dazu hier.
Waschen &Putzen
Einige Bioläden bieten auch Wasch- und Putzmittel zum Auffüllen an. Wenn Waschmittel, dann ist  Pulver (am besten Ecover) in Papier verpackt die beste Alternative. Es geht aber noch besser: Ecoballs sind sehr praktisch, günstig und man spart sich die Schlepperei. Die kann man 1000x zum Waschen verwenden und dann einfach nachfüllen. Santa hat mit ihnen begonnen und ist sehr zufrieden. Sie waschen gut. Nur bei hartnäckigen Flecken kann man eine Gallseife oder veganes Fleckenmittel lokal  auftragen. Weichspüler braucht man mit den Ecoballs nicht.

Anna schwört auf Ha-ra. Dort reinigen die Fasern und keine Chemie. Es gibt ein Pflegemittel dazu, das auf Glycerinbasis hergestellt ist. Man könnte es trinken, wenn man wollte… Es reicht ungefähr für fünf Jahre lang – in diesem Fall kann man über den Plastikmüll wohl hinwegsehen.

Aus der oben genannten Alepposeife und Natron kann man wie hier bei Vegan Witch beschrieben auch ein Flüssigwaschmittel herstellen.

Essigessenz als Putzmittel reicht meistens aus und macht das Heim schön sauber. Hier ist ein tolles Rezept als Spül- und Putzmittel vom Mücke Blog.

Kleidung

Keine Synthetik. Second-Hand ist oftmals besser, günstiger und viele Schadstoffe wurden herausgewaschen.  Strumpfhosen und Unterwäsche am besten in Bioqualität ohne oder nur mit wenig Synthetikanteil, z.B. von Hessnatur. Als Veganer stellt Kleidung und Schuhe ohne Synthetik, vor allem für die kältere Jahreszeit, eine Herausforderung dar. Wir sind in diesem Bereich sehr gespannt auf Tipps, wie man ohne Synthetik warm durch den Winter kommen kann.

 

Kleines Vorab-Fazit

Vielleicht findet man nicht alles auf dem Markt oder gänzlich unverpackt, aber eines ist klar, je mehr man selber herstellt, sei es selber Brotbacken oder gar Getreidemahlen oder Schokolade oder Nuss/Getreidemilch oder Kosmetika selber herstellen, umso mehr Verpackung (und auch Geld) wird letztendlich gespart. Naturbelassene Zutaten, die man selbst verarbeitet, sind auch viel gesünder. Viele weiterverarbeitete Produkte, auch vegane Alternativen, beinhalten Zutaten, die man vielleicht gar nicht essen möchte. Selbermachen rocks!

 

 

 

 

 

 

Der BUND hat hier auch ein paar Tipps zum Plastikfasten zusammen gestellt.
Vegan und Plastikfrei kann sich manchmal ganz schön beißen, sei es bei veganen Schuhen und Kleidung, Tofu usw. Hier sind zwei sehr interessante Artikel von Kein Heim Für Plastik, in dem eine Dame versucht, diese Dilemmata für sich zu lösen. Allgemein wissen wir aber, dass es geht. Vor allem unsere veganen Co-Challenger aus der Regio-Challenge werden gemerkt haben, wieviel weniger Plastik man verbraucht, wenn man regionaler lebt.

Und hier ein Leitfaden für eine Plastikdiät von Livona.

Plastikfrei bedeutet auch sehr viel vorrausschauendes Denken: Lunchbox packen, voller Kühlschrank, Kosmetika herstellen, und, und, und.

Der Fokus unserer Tipps ist die Vermeidung oder zumindest die Reduktion von Plastik. Wir persönlich geben pflanzlichen Produkten den Vorrang, überlassen aber die Wahl der plastikfreien Alternative dem Challenger selbst, zumal viele vegane Produkte nicht ohne synthetische Elemente (also Plastik) auskommen. Im April, im Rahmen des Meyer&Meyer Selbstversuchs, haben wir bereits einen Monat weitestgehend auf Plastik verzichtet. Hier findet ihr unser Fazit. Gerne könnt ihr auch jetzt schon von unseren Erfahrungen profitieren und sehen, dass es geht und dass man nicht unbedingt ein Freak of Nature wird, wenn man, ja, ein Plastik-Fasten macht. Wir empfehlen besonders den Markt-Einkauf bewaffnet mit allerlei Taschen und Tüten, die man mitbringt. Wir lieben unsere Pourmoi Bambuszahnbürste und lauter DIY Kosmetik, die in wenigen Minuten gemacht ist, lange hält und vieeel besser für unsere Gesundheit ist: Meyer-geprüft. Und statt eines Verzichts haben wir viele Offenbarungen erlebt. Getreu dem Motto: an unsere Haut lassen wir nur, was wir theoretisch auch essen könnten.

Plastik gelangt nämlich schnell in unseren Körper und darüber in die Weltmeere. Wie das? Think about it.

Die Zurück zum Ursprung – Challenge

Anna und Santa sind natürlich wieder bei plastikfrei dabei, aber als Meyer haben wir uns noch eine extra Challenge auferlegt: wir möchten zurück zum Ursprung, back to the roots. Und was bedeutet das? Für jeden heißt das natürlich etwas Anderes. Aber hier ein paar Spielregeln:

Wir konsumieren nur noch unverarbeitete Lebensmittel und machen alles selber. Nix mit Müsliriegeln und Fertig-Saucen. Erstere sind sowieso in Plastik verpackt – hier also ein Double-No to us Meyers. Uuuund, wir werden uns mehr an einem Leben von vor, sagen wir mal, 100 Jahren, orientieren, d.h. Kaffee, tierische Produkte, Südfrüchte und Schokolade nur gaaanz, gaaaanz selten. Regional, vegan, bio on a budget und kein Zeug… eigentlich all unsere Challenges werden diesen Monat in gewisser Weise kombiniert. Nicht in der letzten Konsequenz, aber im Grundsatz. Und wir sind gespannt, was Stephanie, Rubina, Caroline oder andere, die Lust haben mit zu machen so alles an altem Wissen zum Besten geben können. Vielleicht mag uns jemand das folgende Buch leihen: Essen Sie nichts, das ihre Großmutter nicht als Essen erkannt hätte. Naja, sagen wir in unserem Fall mal mindestens Urgroßmutter. Aber spannend klingt es schon, dieses Buch. Und die schönen Bilder…

Darüber hinaus möchten wir die Internet-Diät wieder bzw. weiter durchziehen. Klar, als  Meyer können wir nicht gänzlich ins Offline, aber einmal am Tag privat ins Netz sollte uns reichen. We still love minimalism. Auch unsere Handys möchten wir diesen Monat nur noch selten nutzen. Please be prepared, dearest friends and twitter companions. Wie wäre es denn mal mit einer altmodischen Postkarte oder einem Brief? Santa benutzt weiter ihr unkaputtbares Oldschool-Nokia und ihr Galaxy macht einen Sommerurlaub.

Ihr merkt, die Zusätze unserer Challenges haben weiterhin Minimalismus und innere Nachhaltigkeit als Ziel. Beim Design unseres persönlichen nachhaltigen Lifestyles gehört Vereinfachung einfach dazu und wir müssen uns, zuerst künstlich, Grenzen setzen. Langfristig ist es unser Ziel, auf natürliche Weise diesen beiden Grundsätzen näher zu kommen. Vor allem jetzt, da das mediale Interesse an unserem Selbstversuch wächst, ist es gar nicht so einfach für uns und wir würden am liebsten 48 Stunden in 24 packen. Aber, das Leben will auch noch außerhalb der virtuellen Welt gelebt werden und der Selbstversuch lebt von unseren greifbaren Erfahrungen.

Wer macht mit? Hoffentlich viele, viele Leute! Wir freuen uns drauf.

Bald mehr von uns!

Eure Santa und Anna

 


 

tt30-logoWeitere Infos und jede Menge Interaktion findet Ihr auch auf der Facebookseite „Die Nachhaltigkeitschallenge 2014„, über Twitter unter @Finding_S und über den Blog der Deutschen Gesellschaft des Club of Rome. Und ja, einen Hashtag gibt’s auch:#FS_NC14

 


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