Chat zum Sonntag, No. 35 – Meyer&Meyer


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30.08.2014                   13:35 – 14:54

Anna: Hallo Santa! I did it!!! Ich habe meinen MBA in der Tasche. Yippeah! Die Prüfung war gestern, aber auch heute bin ich noch Berlin. I’m free – wirklich ein tolles Gefühl!

Santa: Glückwunsch! Du kannst sehr stolz auf dich sein.

Anna: Danke! Und nun neigt sich unser Monat schon wieder dem Ende zu. Heute Morgen habe ich darüber nachgedacht, was nun eigentlich erstrebenswert war an plastikfrei und ursprünglich.

Santa: Und, was ist Dir dazu eingefallen in unserer schönen Bundeshauptstadt?

Warum wollen wir eigentlich zurück zum Ursprung?

Anna: Der sinkende Ressourcenverbrauch ist es, der das Ganze für mich als Konzept so interessant macht. Ursprüngliche Gerichte, Produkte und auch eine ursprüngliche Lebensweise sind irgendwie einfacher.

Santa: Ja, und es sind nicht nur die eingesparten Ressourcen, sondern auch das gute Gefühl, sich aufs Wesentliche zu konzentrieren.

Anna: Stimmt, simple and good. Und dazu passt auch, dass ich gestern und vorgestern in veganen Restaurants war. Mich ärgert eigentlich die Tatsache, dass eine so einfache Art der Ernährung oftmals als besonders kompliziert gilt. Wir haben es ja selbst erlebt.

Santa: Ja, genau. Gerade unterwegs ist es nicht immer einfach gewesen.

Anna: In diesen Restaurants jedenfalls, Viasko und Kopps kam es mir ganz normal vor, gutes Essen ohne Tiere zu bekommen. Und vor allem EINFACH. Das soll nicht heißen, dass zum Beispiel Käse nicht köstlich ist. Ich meine nur: vegan is simple and good – nicht kompliziert. Jedenfalls im Grundsatz nicht. Im Kontext unserer Gewohnheiten und in unserer aktuellen Gesellschaft natürlich schon. Aber Besserung ist in Sicht, daran glaube ich ganz fest!

Santa: In unseren Großstädten ist es in jedem Fall schon einfacher. Ach, ich liebe London, meine alte Heimat. So stressig und hektisch es hier auch sein kann, hat man viel Platz für sich. So kommt es mir zumindest vor. Am Anfang dachte ich: “Oh oh, wie soll ich es hier ursprünglich schaffen?” Aber ich habe es etwas weiter gedehnt. Z.B waren wir gestern im bengalischen Viertel um Brick Lane herum und wir haben Samosas gegessen, fast so gut wie von meiner Mama. Und dann saßen wir draußen an Biertischen mit vielen Anderen und es lag noch etwas Sommer in der Luft. Ich war ganz berrauscht.

Anna: Mhh, fast wie von Deiner Mutter? Dann muss es ja unschlagbar gut gewesen sein!
Warum ist plastikfrei und vegan nicht der Normalfall in unserer Gesellschaft?

Santa: Plastikfrei war es jedoch nicht. Leider. Habe zwar um Gläser aus Glas gebeten, aber das Leitungswasser zum Kaffee kam dann doch in Riesen-Plastikgläsern. Die Dame wollte es mir dann umfüllen, aber das ist ja auch nicht Sinn der Sache. Das war im Brick Laner 1001. Habe da früher in der Nähe gewohnt, als ich nach London zog.

Anna: Auch im Viasko lag gestern Abend der Sommer in der Luft. Haben fast bis Mitternacht draußen gesessen bei Kerzenschein!

Santa: Dass vegan, aber auch plastikfrei so schwierig sein sollen, wundert mich mittlerweile auch. Vegan ist doch basic. In Sachen Verpackung fällt mir auf, dass hier Takeaway aus Delis und Restaurants wesentlich günstiger ist. Das macht irgendwie Sinn, aber die Verpackung (viel Plastik, Papier und auch mal Holz) zählen dabei scheinbar nicht. Ich wünschte mir wirklich, dass die externen Kosten in die Preise mehr internalisiert würden. Das kann man zwar nicht so genau machen, aber, wie Götz Rehn von Alnatura sagt, sollte man wenigstens damit anfangen.

Anna: Oh ja! I agree. Habe auch noch ein Beispiel für etwas wenig ursprüngliches, hier in der Großstadt. Essbare Blüten – in Plastik verpackt. Auch irgendwie nicht ganz Sinn der Sache. Da lobe ich mir Auhausen und Gruiten!

Santa: Wirklich strange! Plastik wird für mich nie wieder normal sein. Früher habe ich die unverpackteste Variante genommen, aber mittlerweile verzichte ich noch viel lieber ganz.

Anna: Ah, zum Thema Verpackungsvermeidung. In Berlin habe ich endlich die Aleppo-Seife gefunden. Allerdings gefiel mir der Geruch der ganz Klassischen nicht so und ich habe eine leichte Abwandlung gekauft. Mit Mandelöl angereichert. Hoffe, dass sie auch gut ist. Verpackung spart sie auf jeden Fall!

Santa in London: Urban Gardening & Übernachten im Studentenwohnheim

Santa: Ich habe gestern wieder in East London den Spitalfields Community Garden gefunden. Das ist ein Urban Gardening Projekt mitten in einer eigentlich sehr verkehrsreichen Gegend. Dort gibt es auch viele Veranstaltungen, wie z.B ein Chili Festival. Ich liebe es, solche gems mitten in der Stadt zu finden, die einem den Blick für’s Ursprüngliche öffnen. Ich habe auch in Bloomsbury, also Central London, immer wieder vor großen Appartment Blocks gesehen, dass Gemüse angebaut wird und mich sehr gefreut. Ich bin diesmal auch nicht in unser übliches Hotel, sondern habe uns Zimmer in der Roseberry Hall in Angel gebucht. Das ist ein LSE Studentenwohnheim, das sehr sauber ist und versucht, nachhaltig zu sein, z.B gibt es in Altpapier verpackte Wash Pouches anstelle von Plastiktuben für Shampoo.

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Die Zimmer sind schlicht und es gibt Gemeinschsftsduschen und Toiletten. Musste mich etwas überwinden, aber es ist sehr sauber und schön und ich kann sogar die Küche verwenden. Es bedeutet jedoch auch, dass nicht jedes Bad einzeln geputzt werden muss jeden Tag. Jedes Zimmer hat aber zum Glück ein Waschbecken. Meine Vorstellungen haben sich verändert. Bin nicht mehr so auf Luxus und Comfort fixiert zu jedem Preis.

Anna: Wie lustig. Ich bin auch im 4-Bett-Zimmer in einem sehr netten Hostel, dem Pfefferbett untergekommen. Absolut zu empfehlen. In den Räumlichkeiten einer alten Brauerei auf dem Pfefferberg. Und heute Morgen waren wir dann… surprise… in der Meierei frühstücken! Es gab köstlichen Hirsebrei mit Himbeerquark…

Santa: In der Meierei kann es ja nur schmecken. Hirsebrei klingt gut! Hirse entdecke ich auch immer mehr für mich, allerdings bisher nur in herzhafter Variante in Bratlingen. Desserts muss ich mal ausprobieren. Es ist witzig, wie wir mittlerweile alles im Meyer-Kontext sehen und erleben.

Anna: In der Meierei gab’s die Gerichte “to go“ übrigens in einer recyclebaren Verpackung. Und das Mehl für den tollen Apfelstrudel aus großen Papiertüten.

Santa: Ja, auch wenn Essengehen meist eine Black-box ist, bezogen auf Ressourcenverbrauch, kann man hoffen, dass weniger Verpackung anfällt bei größeren Chargen.

Grünes Kaugummi?!

Anna: Auch im Sinne der biologischen Abbaubarkeit habe ich letztens Bio-Kaugummi gekauft. Kennst Du das?

Santa: Nie gesehen, aber ich bin auch kein Kaugummi-Fan.

Anna: Dieses hier stammt, laut Beschreibung aus nachhaltiger Bewirtschaftung, und enthält kein Erdöl.

Santa: Sounds good.

Anna: Der Geschmack ist super, die Konsistenz ein wenig gewöhnungsbedürftig.

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Selber aktiv werden & Challenges im Beruf

Anna: Passend zu unserem Blog-Kontext auch ein kleiner Klima-Demo-Aufruf: Wenn man alles verändern will, müssen alle mitziehen.

Santa: Das stimmt: Alle für Einen, Einer für Alle.

Anna: Am 21.09. ab 16 Uhr am Brandenburger Tor!

Santa: Diana hat mir vor ein paar Tagen ganz nett geschrieben: sie kommt zwar grad nicht so viel zum schreiben, aber sie macht fleissig bei den Challenges mit und freut sich auch auf vegan light im September. Das finde ich sehr schön. Mittlerweile challenge ich auch mehr und bin weniger virtuell unterwegs.

Anna: Ja, ich bin auch jedes Mal ganz aus dem Häuschen zu hören, wer alles so mitmacht und auch unseren Chat liest. Claudia zum Beispiel. Und meinem Chef gefällt dieser Begriff “Challenge“ irgendwie. Er sagt manchmal, letztens bei einem Konfliktgespräch: “Wir begreifen das jetzt einfach als Challenge“.

Santa: Guter Chef!

Shake some time – Ronnie Gordon

Anna: Aber wie war eigentlich Dein Jazz Club-Besuch?

Santa: Es war einfach nur wunderschön rührend. Der Sänger Ronnie Gordon ist ja dieses Jahr gestorben, was mich schon sehr getroffen hat, vor allem weil ich seit Jahren noch einmal hin wollte. Als ich da war, wurde ich direkt wieder wie ein Familienmitgled begrüßt. Man hatte sich sogar Sorgen gemacht und gefragt warum ich wohl nicht mehr komme. Als ich aus London wegging nach Berlin, dachte ich, dass ich wiederkommen würde, doch dann hat die Schwangerschaft damals alles umgeworfen. Auf jeden Fall hat Ronnie kurz vor seinem Tod eine CD aufgenommen und mir das Stück ‚shake some time‚ darauf gewidmet, unterlegt mit Sitar Musik. Sie haben die CD monatelang mit sich herumgetragen, um sie mir bei Gelegenheit zu geben. Es ist schön, dass man auch in einer Übergangsstadt wie London seine Spuren hinterlassen kann.

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Anna: Wooooooooow! Das ist wirklich rührend! Das Lied würde ich sehr gerne mal hören.

Santa: Shake some time ist ein Remake von seiner 63er Version. Die Band ist auch irgendwie sehr ursprünglich. Keiner profiliert sich, es geht um Musik.

Santa: Ich muss mich jetzt leider verabschieden. Ab morgen hört das Reisen erst mal auf. Norwich, here we come!

Anna: Bei mir geht’s mit der Master-Feierei weiter. Yeah! Alles Liebe und bis ganz bald.

Santa: Genieß das Wochenende!

 


 

tt30-logoWeitere Infos und jede Menge Interaktion findet Ihr auch auf der Facebookseite „Die Nachhaltigkeitschallenge 2014„, über Twitter unter @Finding_S und über den Blog der Deutschen Gesellschaft des Club of Rome. Und ja, einen Hashtag gibt’s auch:#FS_NC14

 


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