Challenge No.10: Bilanz – 2,7 Tonnen Co2 : 12


Hello, hello! Kaum haben wir die CO2 Challenge begonnen, schon ist sie vorbei. Ist der Oktober auch so schnell bei euch verflogen?

Was haben wir diesen Monat gemacht? Ersteinmal haben wir auf die drei von Anna identifizierten Stellschrauben geachtet, i.e. Heizenergie- und Strom-Bedarf, Fernreisen und Autofahrten und Ernährung. Zur Erinnerung entstehen die meisten Treibhausgas-Emissionen unseres täglichen Lebens durch Heizung und Strom (25 Prozent), Mobilität (23 Prozent) und Ernährung (14 Prozent). Was haben wir also unternommen, um so klimaschonend wie möglich zu handeln? Santa hat im Oktober nur an zwei Tagen geheizt, als Besuch kam und hat sonst einfach einen Pulli und dicke Socken zu Hause getragen. Sie ist komplett zu Fuss gegangen, mit Ausnahme einer Taxifahrt. In Sachen Ernährung hat sie nur einmal in der Woche tierische Produkte verzehrt und ist sonst vegan geblieben, war weitesgehend regional unterwegs und hat Plastik fast gänzlich als Verpackung vermieden. Sie verwendet weder Gefriertruhe noch Trockner. Kein Zeug, also kein Konsum, verfolgt sie weiterhin. Sie hat allerdings eine Strumpfhose in Bio-Qualität gekauft.

 

 

 

 

Quelle: Theresa Meyer

Bei Anna war’s ganz ähnlich, nur eine Reise mit dem Zug nach Wien ist sie angetreten. Für einen guten Zweck allerdings: sie hat sich dort in einem Kurs eine Woche intensiv mit dem Thema „Nachhaltige Ernährung“ auseinandergesetzt.  Neun Stunden Bahn fahren ist natürlich schon eine Hausnummer, aber ein Flug kam natürlich nicht in Frage. Und die Bahnfahrten lassen sich ganz wunderbar mit einem guten Buch, Fotos und guter Musik vertrödeln. Auch mit dem Auto ist Anna an einem Tag gefahren. Zu ihren Eltern, um dort Berge von Äpfeln einzuladen, um sie zu Apfelmus zu verarbeiten. Ansonsten: no transport emissions.

 

 

 

 

 

 

Beide Meyer-Ladies sind in ihrem Alltagsverhalten also aufgrund all der Lehren der vorherigen Challenges schon ziemlich gut unterwegs, trotzdem sind wir, als wir unseren Footprint mit dem Rechner des BUND ausgerechnet haben, zu keinem vollends zufriedenstellenden Ergebnis gekommen. Anna lag bei 2,56 und Santa bei 2,46 Hektar anstelle der 1,9 Hektar, die jedem von uns zustünden. Der deutsche Durchschnitt liegt dabei sogar bei 5,9 Hektar. Nicht umsonst heißt es, dass „wenn alle Menschen so leben würden wie wir, bräuchten wir 2,8 Erden“. Oops, aber wir haben nur diese Eine, oder? Auch wenn der Rechner Faktoren wie Plastikverpackungsverbrauch nicht mit einberechnet hat – und auch die Option einfach extrem weniger zu konsumieren, konnte nicht erfasst werden, verschafft er einen guten Überblick. Wer also seinen Fussabdruck noch nicht berechnet hat, you are welcome to try!

Was aber macht es eigentlich so schwer, innerhalb der 1,9 Hektar oder 2,7 Tonnen CO2 zu bleiben, die uns zustehen? Claudi, unsere eifrige Mitchallengerin, hat es auf den Punkt gebracht: Emissionen, die wir nicht direkt beeinflussen können, wie z.B. der schlechte Sanierungszustand von vielen öffentlichen Gebäuden. Insbesondere in UK kann Santa uns ein Lied davon singen, denn die meisten Gebäude, ob privat oder öffentlich, haben z.B. nur einfach verglaste Fenster und viel Heizenergie fliegt einfach nur aus dem Fenster. Was man da tun kann? Claudi schlägt vor und wir stimmen ihr zu, dass man eifrig Petitionen starten oder unterschreiben soll und weiterhin seine Augen offen hält.

Dann gibt es noch das Thema der geplanten Obsoloszenz, gegen das sich auch der Verein „Murks – nein danke!“  einsetzt. Kurzum bedeutet geplante Obsoloszenz, dass viele Produkte, wie Smartphones zum Beispiel, so gebaut werden, dass sie schneller, meistens innerhalb von 2 Jahren, kaputt gehen, damit man auch schön weiter kauft. Die meisten Geräte könnten sonst viele, viele Jahre länger halten. Wenn man bedenkt, dass es Sklavenhandel für viele Mineralien innerhalb unserer geliebten Handys gibt und auch Plastik und sonstiges verwendetes Material dabei verschwendet wird, könnte einem glatt die Wut kommen. Allgemein ist es wichtig, Produkte mit langer Lebensdauer und am besten Garantie zu kaufen, besonders gerne Second Hand. Noch besser ist Leihen. Viele Geräte, wie einen Schlagbohrer, braucht man ja auch nicht soooo oft. Also wir zumindest nicht, unsere Stephanie dann schon eher.  Die Frage, was man wirklich braucht, ist auch hier unheimlich essentiell!

Aber was mache ich, um auszugleichen, was ich nicht ändern kann? Denk nochmal nach, was du vielleicht doch tun könntest. Darüberhinaus: Ja, Kompensation ist gut, aaaaaaaaaaber und hier möchten wir Wikipedia zitieren: „Nachhaltig ist die Praxis nur, wenn in einem ersten Schritt alle theoretisch „überflüssigen“ Emissionen vermieden oder reduziert werden und nur tatsächlich die Emissionen kompensiert werden, die nicht vermeidbar sind. Besonders die Verwendung des Begriffs „klimaneutral“ für kompensierte Emissionen bringt die Nachrangigkeit von Kompensation gegenüber Vermeidung nicht klar zum Ausdruck. Manche Kompensationsprojekte haben eine lange Laufzeit, bis die Emissionen wieder eingespart werden. Die reale Einsparung im Jahr der Kompensation ist deutlich geringer. Eventuell werden die Kompensationsprojekte sogar erst mit einer gewissen zeitlichen Verzögerung gestartet. Es gibt Projekte, die die Kompensation mit solchen weit in der Zukunft liegenden Einsparungen erlauben. Hierzu zählen zum Beispiel Aufforstungsprojekte, deren erst in 100 Jahren mutmaßlich gespeicherte Kohlenstoffmenge zur Kompensation aktueller Emissionen herangezogen wird. Dieses Problem wird von Anbietern vermieden, die Zertifikate nur ex-post verkaufen, wenn die Einsparungen bereits realisiert sind. Andere Umweltbelastungen ihrer Aktivität bleiben weiter bestehen (Lärm, Abwasser, etc.).“

Und jetzt zu unseren Schlussfolgerungen.

Welche Lehren ziehen wir also aus unserem CO2-Monat?

1) Stay mindful: Frag dich, was du wirklich brauchst! Brauchst du neue Schuhe, obwohl du den Absatz deiner Schuhe einfach nur reparieren lassen könntest? Willst du wirklich jeden Tag Werbung in deinem Briefkasten? Wieviel Fleisch und Tierprodukte brauchst du wirklich – reicht dir vielleicht nur ein Sonntagsbraten, was kannst du sonst so ersetzen? Du musst nicht vegan werden, um dein Müsli mit Hafermilch zu essen .

2) Think Ökostrom, Ökostrom, Ökostrom! Und müssen wir es zu Hause wirklich bullig warm haben? Ein warmer Pulli spart viel Heizenergie, ist gemütlich und unsere Haut leidet auch nicht unter Heizungsluft und ist besser durchblutet. Überhaupt kann man die Heizdauer besser timen und die Heizung ausmachen, wenn man geht und vielleicht nur bestimmte Räume heizen. Es gibt auch Timer, die dir das abnehmen. Am besten lüftet man, wenn man es kurz macht, aber kräftig (reiss alle Fenster auf), anstelle ein Fenster lange aufzulassen. Brauchst du eine Gefriertruhe oder  einen Trockner wirklich? Vom Zweitkühlschrank im Keller ganz zu schweigen.

3) Warmwasser sparen ist wichtig! Wer duscht nicht gerne warm? Aber wir halten es kurz und kuscheln lieber lange (Befehl an die Meyer-First-Gents). Und beim Spülen bitte das Wasser nicht fließen lassen. Und die Waschmaschine funktioniert auch bei geringer Temperatur im Kurzprogramm wenn man keine besonderen Flecken hat.  Außerdem ist sie ist traurig, wenn sie für nur drei Teile ihr ganzes Programm auffahren muss.

4) Wann kannst du laufen und radeln (it keeps you fit and firm)? Brauchst du dein Auto wirklich und wenn ja, wie oft? Wenn du ein Auto hast, fahr es ganz, ganz lange. Die Produktion eines neuen Autos, auch eines klimafreundlicheren, ist unglaublich intensiv, intensiver als einen alten Spritfresser bis zu seinem Ableben zu fahren. Öffentliche Verkehrsmittel sind toll und du hast auch mehr Zeit für dich!

5) Urlaub ist schön, Urlaub ist toll. Aber wie weit muss er wirklich weg sein? Wie wäre es mit einem Bio-Wellness-Hotel in der Umgebung? Oder einer Zugreise innerhalb Europas für die abenteuerlustigeren unter euch? Fernbusse sind übrigens auch klimafreundlich, vor allem im Vergleich zum Auto, und schlagen teilweise sogar die Bahn! Auch Wanderurlaub oder Radeltouren können sehr befriedigend sein. Fernreisen sind nicht immer so entspannt, wie man es sich vorstellt.  Wir sagen nur Jetlag, Anpassung an’s neue Klima etc.. Wenn du fliegst, vergiss nicht, den Flug auch auszugleichen, z.B. bei Atmosfair.

6) Kompensation ist gut, aaaaaaaaaaber es ersetzt nicht eine nachhaltige Lebensweise.- Organic rocks! Bio schlägt sich wesentlich positiver in deinem Footprint nieder, als konventionelle Produkte. Allerdings ist auch hier ein Hinterfragen wichtig. Regionale  Äpfel vom konventionellen Bauern von nebenan sind z.B. besser als neuseeländische Bio-Äpfel.

7) Live with the season: Dazu gibt es nichts Besseres, als auf dem Wochenmarkt oder in einem Hofladen am besten in regionaler Bio-Qualität einzukaufen und dabei direkt seinen Korb oder Beutel mitzubringen. Regionale, saisonale Kost ist am klimafreundlichsten und enthält auch die meisten Nährstoffe, denn oftmals gehen viele Goodies bei langen Transporten verloren. Dabei kann man auch super vorsorgen, wie z.B.Claudi, die in der Tomatensaison gaaaanz viel Tomatensauce eingekocht hat oder Stephanie, die sich Vorräte an Hagebuttenmarmelade angelegt hat. Toll ist auch DIY Sauerkraut a la Rubina.

8) Avoid plastic: also wenig Plastik im Speziellen und Verpackung im Allgemeinen. Auch andere Produkte aus Nicht-Plastik, wie Zahnbürsten, gibt es auf dem Markt oder im Netz und es sind super Alternativen, siehe hier unsere Plastikspartipps, inkl. DIY Kosmetika garantiert ohne Mikroplastik!

9) Make some noise! Es gibt Zustände, die wir nicht so leicht ändern können, wie dass Plastiktüten immer noch im Umlauf sind, Geräte so programmiert sind, dass sie viel zu früh kaputt gehen, öffentliche Gebäude schlecht saniert sind etc. pp.; aber machtlos sind wir trotzdem nicht. Einerseits können wir mit Bedacht konsumieren und andererseits können wir uns durch Petitionen, wie bei change.org,z.B. zum Verbot von Plastiktüten(,auch wenn sie gescheitert ist!), durch Leserbriefe, bei Demos etc. eine Stimme schaffen. Auch wenn nicht alles direkt klappt, so sehen unsere Politiker dabei, was uns als Bürgern wichtig ist und bisher unbeachtete Umweltsünden kommen zumindest auf die Agenda und ins öffentliche Bewusstsein.

10) Enjoy your life and think out of the box!

 

 

 

 

 

 

Ja, du hast richtig gelesen. Es ist ganz wichtig, sich einen Rahmen zu schaffen, mit dem man zufrieden ist. Es geht nicht alles auf einmal, bitte stress dich also nicht! Geh’s langsam und bewusst an. Viele von uns beschriebenen Schritte gehen leichter als man so denkt und werden zu solchen Automatismen, dass man gar nicht mehr merkt, dass man gerade für die Umwelt handelt. Oftmals sind die grünen Entscheidungen auch besser für dich, also deine Gesundheit, deine Schönheit, Figur und Wohlbefinden! Aber tatsächliche und langfristige Verhaltensänderungen dauern einfach ein wenig.

Von unserer Seite wäre es das… gibt es der Thematik aus eurer Sicht noch etwas hinzuzufügen, dann immer raus damit!

Ansonsten freuen wir uns auf die nächste Challenge mit euch!

Eure Santa & Anna

P.S.: We love you! Wir Meyer sind so gerührt darüber, wieviele von euch mit so viel Herzblut und Enthusiasmus mitmachen. Gemeinsam macht es einfach viel mehr Spass!

 


 

tt30-logoWeitere Infos und jede Menge Interaktion findet Ihr auch auf der Facebookseite „Die Nachhaltigkeitschallenge 2014„, über Twitter unter @Finding_S und über den Blog der Deutschen Gesellschaft des Club of Rome. Und ja, einen Hashtag gibt’s auch:#FS_NC14

 


Schreibe einen Kommentar zu Anonymous Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert