Chat zum Sonntag, No. 47 – Meyer&Meyer


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23.11.2014                   10:11 – 11:23

Anna: Guten Morgen, Santa! How do you do?

Santa: I am quite well! Caroline ist gestern abgereist nach einer wundervollen Woche. Ein wenig traurig war/ist es schon. Aber heute kommt gleich der nächste liebe Besuch, meine Freundin Barbara mit Tochter, auch aus meiner Auhausen Zeit. Ich bin sehr gerührt, wie treue Freunde ich habe. Wie geht es dir?

Anna: Schön, dass Freundschaften über so verschiedene Wohnorte funktionieren. That’s what’s friends are for. Ich habe gerade einen „Bergischen Blatz“ im Ofen. Schön regional. Hast Du gesehen, dass unsereRegional-Bilanz mittlerweile über 15.000 Klicks hat? Auf jeden Fall erwarte ich gegen Mittag Frühstücksgäste. Wir müssen uns also ein wenig beeilen.

Santa: Mmmhhh, in meiner Vorstellung riecht es ganz köstlich bei euch. Ja, hab ich gesehen. Happy!

Anna: Ja, es riecht sehr gut bei uns 🙂

Versandhandel

Anna: Habe ich Dir erzählt, dass mein Fahrradhelm geklaut wurde? Also diese Verbrecher haben wirklich keine Hemmungen. Naja, jedenfalls habe ich in zwei Fahrradläden in meinem Viertel nach einem Neuen gesucht und bin dann doch erst bei Amazon glücklich geworden. Diese Auswahl ist einfach unglaublich! Und natürlich ist’s so unglaublich einfach und bequem. Hältst Du immer noch durch, unsere „Kein Zeug Challenge“ weiterzuführen?

Santa: Ja, tatsächlich. Ich kann es selber nicht fassen.

Anna: Das ist wirklich eine Leistung! Kein Wunder, dass ich Dich so sehr mag.

Santa: Danke für die Blumen. Caroline, selber wirkliche Minimalistin, hat meine Kinderwagen-Regenplane allerdings als Müll klassifiziert, sie fällt tatsächlich mal wieder auseinander. Ich wünschte, ich hätte einfach nur eine Adresse, wo alles, was ich kaufe, lange, lange halten wird und garantiert unter sozio-fairen ökologischen Standards produziert wurde.

Anna: Es gibt gute Adressen. Aber wohlt nicht eine für alle. Mir fiel auf, dass eine Amazon-Bestellung ganz, ganz sicher nicht in unseren sozio-fairen Monat passt. Shame on me.

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Illustration: Miro Poferl

Anna: Ich habe mir dann nochmal die Reportage „Ausgeliefert“ angeschaut, die ich wirklich empfehlen kann. Klar, sie ist einseitig nur auf die dunke Seite von Amazon fokussiert, aber 30 Minuten haben gereicht, um mich dem Aufruf anzuschließen: „Weihnachten ohne Amazon“.

Santa: Sehr weise. Amazon und ich haben uns schon lange getrennt.

Anna: Es gibt wirklich so viele Alternativen. Erst einmal ja unser Credo: tauschen, leihen, second hand kaufen, verzichten… Und dann, wenn es wirklich etwas Neues sein muss, dann sollten wir uns die Zeit nehmen, in unseren Buchladen im Viertel zu gehen. Und auch im Netz gibt es so viele kleine, tolle Läden, dass es sich lohnt, mindestens jetzt in den Wochen vor Weihnachten auf Amazon zu verzichten. Denn für das knallharte Weihnachtsgeschäft werden extra-viele Leiharbeiter aus dem Ausland eingestellt. Und diese werden mit fragwürdigen Informationen angelockt, bewacht, etc. Der Film ist da wirklich aussagekräftig.

Santa: Ich versuche, dieses Jahr vor allem Zeit zu verschenken. Das ist auch das Geschenk, das ich am liebsten entgegennehme. Meine Schwiegermutter zum Beispiel hat uns dieses Jahr als Babysitterin nach London begleitet… oder Caroline, die uns letztes Wochenende zum Wellness geschickt hat. Mann habe ich auch schon gesagt, dass ich gerne wieder ein Wohlfühl-Wochenende hätte. Ich habe eigentlich sonst von allem genug. Allerdings kann ich nicht allen Zeit schenken, daher mache ich mir jetzt schon Gedanken, anstelle am 24. Dezember durch die Geschäfte zu rennen.

Anna: Ja, das klingt genau richtig! Was ich auch sehr gerne mag, sind Zeitschriftenabos. Oder Mitgliedschaften. Letztes Jahr habe ich mir zum Beispiel gewünscht, Fördermitglied bei Greenpeace zu werden. Und über das ganze Jahr habe ich es sehr genossen, das „Greenpeace Magazin“ zu erhalten. Aktuell steht auch drin, dass sich 28 EU-Botschafter für eine Begrenzung von Plastiktüten ausgesprochen haben. Ganz in unserem Sinne, würde ich sagen und verweise unsere Leserinnen und Leser gerne nochmal auf unsere „Plastikfrei-Challenge“.

Crowdfunding

Anna: Hast Du Dich schonmal mit Crowdfunding beschäftigt? Ich komme gerade darauf, weil es die beiden Mädels von „Original Unverpackt“, diesem Laden, der alle Produkte ohne Verpackung anbietet, genau damit geschafft haben, an Kapital zu kommen. HIer auch nochmal eine schöne Definition.

Santa: Ja, ich glaube auch, dass Crowdfunding eine gute Zukunft hat. Es scheint immer mehr Menschen zu interessieren, was mit dem Geld passiert, das sie anlegen. Dein Interview mit Martin Krings hat mir da auch nochmal die Augen geöffnet.

Anna: Hast Du selbst auch schonmal zu einem Crowdfunding-Projekt beigetragen?

Santa: Ja, zu einem veganen Café in Duisburg . Ich weiß aber nicht mehr genau, wie es heißt, leider. Im entfernteren Sinne auch mal für Wikipedia. Und du?

Anna: Ich noch nicht. Ein wenig informiert habe ich mich schon. Ich kann die Crowdfunding Plattformempfehlen, um einen ersten Überblick zu bekommen. Bei Startnext bin ich auch angemeldet. Das ist schon ziemlich inspirierend. Tolle Ideen, coole Leute. Am liebsten würde ich überall ein wenig Geld hinschieben. Aber dann denke ich immer: Jetzt informier‘ Dich erstmal richtig und fang‘ vielleicht mit einer Rentenversicherung an… Tja, und so bleibt’s immer liegen. Im letzten Chat habe ich ja schon erzählt, dass ich meine Riester-Versicherung und die Arbeitsunfähigkeitsversicherung an Nachhaltigkeitsfonds geknüpft habe. Aber all das ist wirklich nur ein Anfang.

Santa: Ja, bin auch noch am Anfang. Aber unser Monat „sozio-fair“ gefällt mir sehr gut. Das Thema ist so facettenreich, spannend und relevant. Ich habe vor, nächste Woche Martin Scharper von der Infostelle „Dritte Welt“ in Duisburg zu interviewen. Die Infostelle wird nächstes Jahr ganze 40 Jahre alt. Ich kenne Martin schon seit meiner Kindheit und habe viel Zeit in seinem Büro und dem anliegendem Dritte Welt Laden als Kind verbracht.

Anna: Ich bin gespannt auf das Interview. Mir gefällt ja der Begriff „Eine Welt Laden“ besser. Aber im Grunde sind es dieselben Läden, oder? Auch auf die Infos von Oikokredit bin ich gespannt. Und ja, ein Monat ist viel zu kurz.

Santa: Stimmt. Wir machen auf jeden Fall weiter.

Anna: Nächsten Monat geht es ja im DIY-Modus weiter.

Santa: Ja, soviel können wir schon einmal verraten. Die Weihnachtszeit wird eine besondere Challenge! Hoffentlich unterstützen uns Stephanie, Rubina und Caroline da besonders.

Anna: Jetzt muss ich gleich los. Was machst du heute?

Santa: Hier gibt es doch tatsächlich eine deutsche Gemeinschaft, die St. Martin organisiert. Als Eltern sind wir da natürlich dabei. Aber jetzt steht Hausputz an.

Anna: Viel Spaß Euch – und der Kleinen! Enjoy.

Santa: You too! Und gib mir bitte das Rezept von deinem Bergischen Blatz.


 

tt30-logoWeitere Infos und jede Menge Interaktion findet Ihr auch auf der Facebookseite „Die Nachhaltigkeitschallenge 2014„, über Twitter unter @Finding_S und über den Blog der Deutschen Gesellschaft des Club of Rome. Und ja, einen Hashtag gibt’s auch:#FS_NC14

 


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