Nach etwa 18 Jahren hat die beste Mutter der Welt wieder etwas für mich gestrickt. Das letzte Mal also, als ich acht Jahre alt war. Damals fand ich es noch ziemlich lästig, einen kratzenden Wollpulli tragen zu müssen. Mit nun 26 Jahren freue ich mich unglaublich über den aus Merinowolle gestrickten Pulli mit passender Mütze. Kratzen tun diese Sachen jetzt auf einmal auch nicht mehr.
So war die Strick-Aktion meiner lieben Mama gleich dreifach nachhaltig

1) Wolle
Die Aufbereitung von Wolle ist energiearm. Weniger Ressourcen, wie z.B. Erdöl zur Produktion von den synthetischen Alternativen, werden verbraucht. Wolle wächst nach und Woll-Produkte haben eine lange Lebensdauer (abgesehen von reinen Wollsocken, die immer wieder ausgebessert werden müssen). Wolle ist temperaturausgleichend und gibt überschüssige Körperwärme an die kühlere Umgebung ab. Sie ist daher auch gut geeignet als Dämm-Material, z.B. beim Bau eines Hauses. Die Faser ist  außerdem dank ihres Lanolingehalts (Wollfett) stark wasserabweisend und es dauert sehr lange, bis sich Wollkleidung feucht anfühlt. Wolle ist wahrhaft ein Segen im Regen – ich kann dies bestätigen, denn ich trage meine Mütze ständig in dem verregneten London. Stücke aus Wolle regenerieren sich an der frischen Luft und müssen viel seltener gewaschen werden. Schließlich nehmen sie darüber hinaus auch langsamer Schmutz auf als andere Materialien. Ökologische Woll-Produkte sind natürlich am besten. Hier kann man sicher gehen, dass keine chemischen Zusatzstoffe gebraucht werden.  Dabei können Allergien vermieden werden. Darüber hinaus trägt die ökologische Tierhaltung weiterhin dazu bei, dass die Tiere gesünder sind und länger leben.

2) Stricken = Entspannung
Meine Mutter hat sich neben ihrem stressigen Beruf eine Auszeit gegönnt.

3) Emotionales Design
Der Gedanke, dass meine Mutter neben ihrem stressigen Beruf diese wunderschönen Einzelteile für mich gestrickt hat, machen sie viel wertvoller für mich. Dadurch werde ich sorgsamer damit umgehen und die Lebensdauer meiner Mütze erhöht sich durch die alleinige Tatsache, dass ich sie mehr wertschätzen werde.