Steckbrief: Der Veggie Street Day


Was ist der Veggie Street Day?

Der Veggie Street Day ist Deutschlands größtes vegetarisches Straßenfest. Er findet seit 2006 jährlich in Dortmund statt, seit 2010 auch in Stuttgart. Weitere Städte sollen folgen.

Unter dem Motto „Aus Freude am Leben“ werden beim Veggie Street Day zu 100 % pflanzliche Spezialitäten angeboten, vom Veggie-Döner bis zum indischen Probierteller, vom Soja-Latte bis zur veganen Kuchentheke. An den Ständen finden die Besucher außerdem Rezepte, Tipps und Informationen rund um die pflanzliche Ernährung. Auch lederfreie Schuhe und Fair-trade-Kleidung sind regelmäßig vertreten, ebenso wie zahlreiche Tierrechts- und Tierschutzorganisationen. Bei der Tombola werden gespendete Preise verlost, die vom Snackriegel bis zum Wochenendurlaub auf einem Gnadenhof reichen.

Ein Bühnenprogramm mit regionalen Bands, veganen Kochshows, Fair-trade-Modenschauen, Kraftsport- und Tanzdarbietungen, Lesungen und Interviews bietet den Besuchern thematisch passende Unterhaltung. Für Kinder und Familien gibt es Malwettbewerbe, Kinderschminken und in Stuttgart auch eine Hüpfburg.

Wieso trägt der Veggie Street Day zu mehr Nachhaltigkeit bei?

„Nichts wird die Chance auf ein Überleben auf der Erde so steigern wie der Schritt zur vegetarischen Ernährung.“ Was Albert Einstein in Bezug auf die Friedfertigkeit des Menschen formuliert hat, hat heute eine andere, sehr konkrete Bedeutung erlangt. Die tierproduzierende Landwirtschaft ist ein Hauptverursacher des Klimawandels, der Regenwaldabholzung und des Artensterbens. Sie ist außerdem der mit Abstand größte Land- und Wasserverbraucher und trägt damit wesentlich zur Welthungerproblematik bei.

Der Grund: Tiere als Nahrungsquelle zu nutzen ist in hohem Maße ineffizient. Denn der größte Teil der Nahrungsenergie geht über den tierischen Stoffwechsel verloren – beim Rind zum Beispiel über 90 Prozent. Würden Soja und Getreide also nicht als Futtermittel, sondern direkt als Nahrungsmittel für den Menschen eingesetzt, könnte damit eine rund zehn Mal so große Bevölkerungszahl ernährt werden. Die nahe liegende Konsequenz lautet: Anstatt zuzusehen, wie Schwellenländer die fleischlastige westliche Ernährungsweise kopieren, müssen wir mit gutem Beispiel vorangehen und unsere eigene Ernährungsweise ändern.

Diese Änderung wirkt sich auch nachhaltig positiv auf unser Wirtschaftssystem aus. Weniger tierproduzierende Landwirtschaft bedeutet weniger Bedarf an teuren Subventionen, erheblich weniger Landverbrauch für die Futtermittelproduktion – und damit die Möglichkeit, zu einer extensiveren Form der Landwirtschaft zurückzukehren. Weit mehr Landwirte wären in der Lage, pflanzliche Bio-Lebensmittel zu marktgerechten Preisen zu erzeugen.

Was macht den Veggie Street Day so besonders?

Der Veggie Street Day ist eine Sommerparty für alle Menschen, die bewusst, gesund und umweltfreundlich genießen wollen: Vegetarier und Nichtvegetarier gleichermaßen. Er dient als lebendiges Beispiel dafür, wie viel Spaß und Genuss die vegan-vegetarische Lebensweise bietet. Er räumt mit dem Vorurteil auf, ohne Tierprodukte zu leben bedeute vor allem Verzicht, und gibt einen konkreten Einblick in das riesige Angebot an vegan-vegetarischen Speisen und Produkten, das schon heute erhältlich ist. Viele Nichtvegetarier zeigen sich davon regelmäßig überrascht.

Durch diese „Aufklärung zum Anfassen“ entstehen, oft auch im Nachgang, interessante Gespräche und Kontakte. Viele Besucher fühlen sich nach einem Veggie Street Day ermutigt, ihre Ernährungsweise zu verändern und Tiere weitgehend oder sogar vollständig von ihrem Speiseplan zu streichen.

Wer steht hinter dem Veggie Street Day?

Veranstalter sind die Organisation „die Tierfreunde e. V.“ und der Vegetarierbund Deutschland e. V. (VEBU). Sie werden vor Ort von den lokalen Gruppen VegaDo (Dortmund vegan) bzw. TiRS (Tierrechtsinitiative Region Stuttgart) unterstützt.

Informationen und Kontakt:

www.veggie-street-day.de


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