Meyer & Meyer stellen sich vor


Finding Sustainia – Selbstversuch Nachhaltigkeit

santa and anna

Anna                                  Santa

       Meyer            &            Meyer-Nandi

Here we are – Frau Meyer und Frau Meyer. Na gut, eine von uns heißt zwar Meyer-Nandi, aber nett klingen sie doch trotzdem zusammen – unsere beiden Allerweltsnamen, oder?

Kennengelernt haben wir uns in Berlin bei einem Club of Rome – Think Tank 30 Treffen Anfang 2013, wir visierten kurz einen Nachhaltigkeitsselbstversuch an und verloren uns wieder aus den Augen. Tja, so ist das manchmal. Extrem motiviert, extrem busy… aber dann, endlich, ein Weihnachtskaffee in Duisburg und unsere Entscheidung stand: Ja, wir wollen es tun!

Nun aber wirklich. Neben MBA-Endspurt (Anna) und Baby (Santa)… aber hey, ein wenig Freizeit haben wir sicher noch zu verbraten in 2014. Das wird schon klappen. Mit vereinten Kräften möchten wir uns nicht länger nur vage mit dem Thema Nachhaltigkeit beschäftigen, sondern einen etwas konkreteren, persönlichen, bewussten und ja, auch genussvollen Weg zu einem nachhaltigeren Lebensstil finden -und im besten Fall auch Andere dazu inspirieren.

Wie wollen wir beginnen?

Erst einmal mit einer Bestandsaufnahme. Und dann mit monatlichen Selbstversuchen. Sustainability- Challenges sozusagen. Über unsere Erfahrungen und all die Dilemmata, die wir jetzt schon in schillernden Farben vor Augen haben, werden wir auf dieser Seite berichten. Erste Ideen haben wir, die ersten Monate des neuen Jahres sind also schon verplant – aber öffentlich machen wir das Ganze um uns auch von Euch inspirieren zu lassen. Wir werden eine Kommentarfunktion einrichten und freuen uns auch über E-Mails. Außerdem haben wir eine Facebook-Seite, sind auf Twitter aktiv und natürlich auch real anzutreffen.

Außerdem planen wir Leute vorzustellen, die uns inspirieren und ein paar Aufsätze zum Thema haben wir auch schon auf Lager. Aber beginnen wir erst einmal mit dem Selbstversuch.

Wir freuen uns auf Unterstützung, einen angeregten Austausch, Kritik und natürlich auf Ideen für die eine oder andere Sustainability-Challenge. Details findet Ihr ab heute, dem 01.01.2014, in der „Ideenfabrik“ unter „Konkretes“.

Noch kurz ein paar Worte zu uns:

Anna

„Ein“-Blick in mein Leben

Gekommen um zu bleiben – so würde ich kurz und knapp meine Sicht auf die menschliche Erdbevölkerung beschreiben. Und ja, ich will dabei sein. Und nicht alles kaputt machen. Mit einer solchen Lebenseinstellung verändert man als Individuum natürlich nicht die Welt. Aber versuchen kann man es ja mal. Auf jeden Fall denke ich schrecklich gerne über all die Themen nach, die sich um den interessanten Begriff der Nachhaltigkeit ranken. Und natürlich versuche ich gewisse Antworten auf all meine Fragen zu finden. Antworten, mit denen ich leben kann.

Und was muss ich selbst tuen, um einen positiven Beitrag zu leisten?

Genau das versuche ich nun seit einigen Jahren herauszufinden. Eins vorweg: Ich habe in den letzten fünf Jahren nicht nur mein jeweiliges Jahreskontingent an klimaschädlichen Emissionen überschritten, nein, ich habe in fünf Jahren, in denen ich beruflich im Sinne des Umwelt- und Klimaschutzes um die Welt geflogen bin, mein gesamtes Lebenskontingent ausgeschöpft. Und doch versuche ich mich von der Einstellung zu lösen, dass in diesem Falle doch eh nichts mehr zu retten sei. Ich bin wild entschlossen mich politisch für förderliche Rahmenbedingungen einzusetzen, lebe vegetarisch, tausche Bücher und DVDs online, verehre Bus, Bahn und mein Fahrrad, diskutiere mit Hinz und Kunz über all die Dilemmata, die mich plagen, folge reflektierten und spannenden Leuten auf Twitter, lese, lese, lese… Und ganz wichtig: Auch wenn alles furchtbar kompliziert ist und mein Leben durch die Auseinandersetzung mit den Zusammenhängen unserer Welt und den Grenzen des Wachstums definitiv nicht einfacher geworden ist… puhhh, erstmal Luft holen… also trotz allem versuche ich, genau wie Santa, meinen Genuss, die Lebensfreude und den Optimismus groß zu schreiben. Denn eines ist sicher: auch Vegetarier und verkopfte Umweltschützer sind Menschen, die in der Kantine Curry-Wurst essen wollen. Ein Hoch auf die vegane Curry-Wurst in der Kantine des Umweltministeriums. Kein echtes Tier, aber echter Genuss – für mich jedenfalls.

Viele Grüsse,

Eure Anna

Santa

„Ein“-Blick in mein Leben

Mir ist eine nachhaltige Lebensweise unheimlich wichtig. Der Geist ist in jedem Fall willig, aber das Fleisch ist schwach. Ja, ich liebe Fleisch. Während ich eigentlich ausschliesslich bio aus dem Bioladen und Biomarkt kaufe, mich so regional wie moeglich ernähre, Kleidung vor allem Second-Hand und wenn es nicht anders geht, wie bei Unterwaesche, Schuhen und Strumpfhosen, auch nur in biologischer Variante kaufe, mehr oder weniger fleissig Müll trenne (sogar Müll mit mir herumschleppe, wenn es nur Universal-Tonnen gibt).. Wo waren wir? Ach ja, beim Steak. Ich liebe es. In vegetarischen Selbstversuchen fühle ich mich reizbar, denke staendig an Fleisch und ich fühle mich ganz und gar nicht nachhaltig. Also, 2x in der Woche Fleisch, dann aber bio und mit Genuss, obwohl mindestens einmal zu viel pro Woche… Ach, diese bösen Emissionen, sie plagen mich schon. Schokolade esse ich vielleicht einmal die Woche. Und wenn wir schon bei Luxusgütern aus der Ferne sind, ich trinke soooo gerne Espresso. Einen am Tag, vielleicht auch mal zwei versüssen mir doch das Leben. Dafür süsse ich meistens gar nicht und wenn, dann mit Apfeldicksaft, weil mir Zucker und Agavendicksaft von zu weit her kommen. Vieles, was ich tue, ist eine Mischung aus informiert und ich gebe es ja zu, selbstgestrickt.

Ein Thema, das mich besonders beschäftigt, ist Transport. Mein Mann und ich haben kein Auto und laufen viel oder greifen auf Bus und Bahn zurueck. Unsere regelmäßigen Reisen von Norwich nach Paris legen wir mit dem Zug zurück und fahren auch weiter nach Deutschland mit dem Zug. Ab und an machen wir Pi-Mal-Daumen einen Emissionsausgleich über eine grössere Summe. Wir haben sogar nachhaltig geheiratet. Das vielleicht in einem späteren Beitrag.

Mein Mann, Wissenschaftler, muss allerdings berufsbedingt viel reisen. Wenn er für eine 4-tägige Konferenz nach Indien fliegt, hat er eigentlich schon sein Jahreskontingent ausgeschöpft. Tricky, oder? Wir greifen auch hier auf Ausgleichzahlungen zurück, aber so richtig froh darüber bin ich nicht. Da fallen mir dann die verschiedenen Summits ein, in denen man Entwicklungsländer dazu nötigen will, weniger zu konsumieren und ihre Emissionen einzuschränken. Oh je, oh je, als assoziativer Mensch, der doch eine Neigung zu schlechtem Gewissen hat, ist das Leben schwierig.

Bei diesem Selbstversuch geht es mir um das Design meines persönlichen nachhaltigen Lebensstils. Die Betonung liegt dabei auf „persönlich“. Manchmal muss eben doch die Second oder sogar Third Best Option herhalten. Ich möchte Nachhaltigkeit wirklich mit Genuss identifizieren und möchte auch selbst nicht die moralische Keule schwingen. Fakten sind mir wichtig. Viel weiß ich schon zu diesem großen Thema. Viel weiß ich ganz sicher auch noch nicht. Aber ich glaube fest daran, dass wir mit reinem Fakten-Wissen allein nicht weiterkommen. Ich wünsche mir, dass es einfach – so kitschig es klingt – in Bauch und Herz sackt.

In diesem Sinne,

Eure Santa

 


 

tt30-logoWeitere Infos und jede Menge Interaktion findet Ihr auch auf der Facebookseite „Die Nachhaltigkeitschallenge 2014„, über Twitter unter @Finding_S und über den Blog der Deutschen Gesellschaft des Club of Rome. Und ja, einen Hashtag gibt’s auch:#FS_NC14

 


Schreibe einen Kommentar zu Anonymous Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert