Chat zum Sonntag, No. 5 – Meyer&Meyer


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2.Februar 2014, 12:09-13:08

Anna: Hallo liebe Santa! Letzte Woche Düsseldorf-London. Diesen Sonntag München-Norwich… Happy Sunday!

Santa: A happy clappy Sunday to you too! Bist du schon bereit für morgen? Ich bin ja schon ganz schön gespannt auf deine Eindrücke!

Anna: War diese Nacht ziemlich lange unterwegs und regeneriere gerade… Morgen bin ich also sicherlich bereiter. 

Anna: Bin auch schon sehr gespannt und werde berichten.

Kein Zeugs: first temptations und Co,

Santa: Sehr gut! Wie hat dein „Kein Zeugs“ Februar begonnen? Unsere Januarbilanzierung schwirrt mir noch ganz schön im Kopf herum.

Anna: Mir auch, und wie! Es rief mich eine Freundin an und fragte, ob ich auch brav noch nichts gekauft hätte. JA, einen ganzen Tag halte ich schon durch!

Santa: Ich war gestern in so einem kleinen Laden bei uns um die Ecke, der lokale Handarbeiten verkauft. Wollte eigentlich ganz brav gemäß einen Pantoffel meiner Tochter reparieren lassen und schon war ich dabei, Mützen anzuprobieren. Habe mich aber schnell genug erinnert und musste über mich schmunzeln.

Anna: Ich kam noch nicht so besonders in Versuchung. Aber Montag und Dienstag in München werden bestimmt hart.

Anna: Oder sagen wir mal so: ungewohnt!

Santa: Ist interessant zu sehen für mich, wie impulsiv ich doch kaufe, vor allem wenn es sich um „ethische“ Güter handelt. Konsum ist es trotzdem.

Santa: Ich weiss noch nicht, ob es hart für mich wird. Habe ja eigentlich schon eine Menge Sachen, vor allem Kleidung und Accessoires, aber die trage ich auch und sind dementsprechend belebt. Ich habe mich aber andererseits bewußt dazu entschieden, nicht an jedem Wohnort die und die Küchenmaschine etc. zu haben, sondern lebe mit den bare essentials. In Norwich trinke ich Wasser, Tee und Wein aus denselben Tassen. Teller sind bei uns hier bunt gemischt. Schmeckt alles genauso gut.Und diese Sachen gehen dann in denselben Charity Shop zurück, wenn wir ausziehen. Irgendwann freue ich mich aber darauf, etwas weniger Bohemian zu leben und mein ganzes Zeugs an einem Ort zu haben. Mein Kopf kommt langsam nicht mehr nach.

Anna: Meine Freundin hat sich ein teures und sehr gutes Bett gekauft. Mit der Bedingung im Anschluss einen harten Sparkurs zu fahren. Hat sie eben erzählt. Und sie meinte, dass es ihr sehr gut tut. Konzentration aufs Wesentliche.

Santa: Das finde ich gut. Würden wir uns alle auf´s Wesentliche konzentrieren, dann muesste man gar nicht oder viel weniger diese Nachhaltigkeitsdebatte führen. Gute, dauerhafte Gebrauchsgegenstände.  Das jetzt alles, was frueher für’s Leben halten sollte und einen gewissen Preis hatte, dank Ikea, Aldi und Ein Euro Laeden so billig ist, verzerrt viel.

Santa: Und dass neu kaufen billiger ist als reparieren…

Negativer Impakt – Preise

Santa: Mich beschäftigt schon sehr, warum wir noch nicht den negativen Impact aus Umwelt und Mensch in unsere Preise integrieren.

Anna: Verrückt. Und warum ist das so? Weil es möglich ist. Es ist möglich, so günstig an Rohstoffe zu kommen, zu produzieren und Güter um die Welt zu transportieren. Und ich habe den Eindruck: was möglich ist, wird halt gemacht. Über die Sinnhaftigkeit nachzudenken, scheint überflüssig.

Anna: Ja, diese Internalisierung der wirklichen Kosten ist ein wichtiges Thema.Da ist auf jeden Fall die Politik gefragt. Und die braucht natürlich den Wählerauftrag. Also unseren.

Santa: Verwandtes Thema: Kennst du die Aktion Stoppen wir Ökozid in Europa ? Die setzen sich dafür ein, dass Ökozid EU-weit als Straftat anerkannt wird. Weiterhin sollen die vier Verbrechen gegen den Frieden (Kriegsverbrechen, Völkermord, Angriffsverhalten zw. Staaten, Verbrechen gegen die Menschlichkeit) um den Tatbestand des Ökozids erweitert und damit vor den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag gestellt werden können. Als Juristin finde ich das natürlich besonders spannend und eigentlich die logische Herangehensweise an diesen Missstand.

Santa: Die Petition ist leider zu Ende, aber wenn ihr „Stoppen wir Ökozid in Europa“ bei facebook mögt, werdet ihr über weitere Aktionen erfahren.

Anna: Es geht also um eine bessere globale Gerichtbarkeit. Der Strafgerichtshof in Den Haag ist ja auch international, stimmt! Klingt nach einem sehr guten Vorschlag, aus meiner Sicht! Werde nach der Podiumsdiskussion am Montag auch mal reinstöbern.

Entschleunigung, Freundschaftspflege und Niko Paech

Anna: Es ist wirklich toll, dass wir bisher den Chat hinbekommen haben, egal von wo aus…

Santa: Finde ich auch. Danke Smartphones, zumindest in res Chat.

Anna: Ich habe letzte Woche einen Blog von zwei Freundinnen entdeckt, die sich jede Woche auf ein Gericht einigen, das sie dann kochen, fotografieren und beschreiben. In Deutschland und den USA! Die Welt wächst zusammen! Wir müssen nur mithelfen, dass es im Positiven geschieht.

Santa: Ui, das ist eine nette Initiative und die Welt waechst dabei nicht nur zusammen, sondern die Freundschaft auch. So ein kleines „hey, how you doin‘ “ bei fb hilft nicht sehr bei der Freundschaftspflege aus Distanz, zumindest bei mir nicht. Gleichzeitig wird es für mich immer schwieriger, Freundschaften zu pflegen.

Anna: Ja, auf jeden Fall!

Santa: Ich moechte mich in dem Meyer&Meyer Prozess unbedingt entschleunigen und mehr schauen, was wesentlich ist. Kein Zeugs ist auch deswegen spannend.

Anna: Entschleunigen heißt ja auch, öfter nein zu sagen auch wenn’s schwer fällt. Der Meister-Entschleuniger, Prof. Nico Paech hat unsere Interviewanfrage ganz entspannt zugesagt, allerdings erst für Herbst….

Anna: Ja, er ist wirklich sehr konsequent unterwegs.

Santa: Absolut. Bin mal gespannt, was er auf unsere Fragen dann zu sagen haben wird. Ich bin mir nie ganz sicher, ob eine Konsequenz dieser Art wirklich (für mich persönlich) entschleunigend sein kann. Gleichzeitig bin ich aber auch tief beeindruckt von einigen seiner Arbeiten.  Ich glaube, man muss da seinen persönlichen Weg finden und sich nicht allzu einschüchtern lassen. 2.7 Tonnen CO2 pro Person ist ein kleines Budget, aber ich glaube, es ist möglich und kann auch angenehm sein. Ich lese manchmal den Blog Experiment Selbstversorung. Da kann ich nur meinen Hut ziehen. So könnte ich es derzeit nicht, aber es ist eine große Inspiration, um zu sehen, was (für einen) möglich ist und wie man seinen eigenen Weg suchen, entwickeln und finden kann.

Santa: In diesem Sinne werde ich mich jetzt mal wieder dem schönen realen Leben zuwenden. Der Sonntag ist noch jung, die Sonne scheint und überhaupt blüht es hier schon. Ich fiebere mit für morgen, lieber Meyer in Muenchen. Bis bald! Go, Anna, Go!

Anna: Danke!!! Ich les mich weiter ein. Damit das morgen auch was wird. Liebste Grüße!

 


 

tt30-logoWeitere Infos und jede Menge Interaktion findet Ihr auch auf der Facebookseite „Die Nachhaltigkeitschallenge 2014„, über Twitter unter @Finding_S und über den Blog der Deutschen Gesellschaft des Club of Rome. Und ja, einen Hashtag gibt’s auch:#FS_NC14

 


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