Challenge No.2: Bilanz – ein Monat ohne Zeug


Und schon wieder geht ein Monat zu Ende.

Wie die Zeit vergeht… Naja, es war ein kurzer Monat – und wir haben viel gelernt. Also, Schluss mit dem ewigen Gerede davon, dass die Zeit so schnell vergeht. Wenn wir bedenken, was alles passiert ist in dieser, ach, so schnell vergehenden Zeit, dann wird doch deutlich wir, dass ein sehr intensiver Monat hinter uns liegt.
Herausgefordert von der Initiative Good matters – goods don’t, haben sich die beiden Meyer’s einer einmonatigen „Kein Zeug“-Challenge gestellt. Und das, obwohl Santa ihre Freizeit gerne auf Vintage Märkten verbrachte und nur allzu schwer an Büchern, Hüten und Kleidern vorbei gehen konnte. Aber genau das wussten Christiane und Ben wohl – Herausforderungen heißen schließlich nicht so, weil sie einem Ponyhof gleichen.
Anna ist zwar auch nicht gerade ein Kind der Enthaltsamkeit, aber sie interessiert sich schon lange für Fragen des Ressourcenverbrauchs. Naja, eher für Lösungen als für Fragen… aber irgendwo muss man ja mal anfangen. Über vier Jahre war Anna beruflich im Kontext von erhöhten Stoffströmen in der Industrie unterwegs. Und schon vor einigen Jahren wurde sie zum Braungart-Jünger. Oder sagt man zur Jüngerin? Mein Duden erklärt den Begriff Jüngerin für existent, na also. Interessant auch die Synonyme Adeptin, Nachläuferin, Mitstreiterin. Aber was wollten wir eigentlich sagen? Ach, ja im Laufe ihres Lebens wurde Anna von einer Nachläuferin der „Crade to Cradle“-Ideen von Michael Braungart zu einer Mitstreiterin. So ganz dasselbe ist das schließlich doch nicht, Mr. Duden.

Der Mensch ist das einzige Lebewesen, das Müll produziert. Und alle, die wir uns um Besserung bemühen, sind doch eigentlich Mitstreiter, stimmt’s?. Akteure im Streit um gesündere Produkte. Doch was bezeichnet Braungart eigentlich als gesunde Produkte? Autos aus Autos zum Beispiel. Oder Schuhe, die als Düngemittel brauchbar sind. „Cradle to Cradle“-Produkte, die Braungart und seine Institute mittlerweile als solche zertifizieren, können entweder vollständig biologisch abgebaut werden oder sie lassen sich endlos recylen. Und zwar nicht nur downcyclen, also in qualitativ minderwertige Stoffe verwandeln. Die zweite Produktart definiert er als Gebrauchsgüter, die sich endlos recyclen lassen. Unser Zeug zirkuliert also entsprechend in biologischen und technischen Nährstoffkreisläufen – ganz wie in der Natur.

Klingt großartig. Nur fehlen uns noch die politischen Initiativen um mehr von diesen schlauen Prinzipien wirklich in den Markt zu bringen. Oder fehlt uns einfach Arnie? In gewisser Weise schon, denn Schwarzenegger hat Kalifornien immerhin bereits zum „Cradle to Cradle“-Staat ernannt. Noch besser: Die holländische Umwelt- und Bauministerin Jacqueline Cramer, die angekündigt hat den öffentlichen Einkauf des Staates in einer Höhe von vierzig Milliarden Euro auf „Cradle to Cradle“-Beschaffung umzustellen.
Great, wir sind begeistert und werden es ewig bleiben. Gemeinsam glauben wir auch ganz fest daran, dass genau so eine Entwicklung kommen wird. Wir können doch schließlich nicht im Müll ersticken – auch wenn wir im Moment auf dem besten Wege sind… there’s always hope.

Und in der Zwischenzeit? Na, da sind wir dann doch zu einer gewissen Überzeugung gelangt… dass… wer hätte es gedacht?… der eingeschränkte Konsum von immer mehr Zeug schon jetzt Teil unserer Lösung sein kann. Und wir brauchen nicht einmal schlaue Chemiker, die uns diesen Zusammenhang glaubhaft machen. 10 Punkte warum weniger mehr ist (lesson 1) und dass eine Auszeit wertvoller ist als jeder noch so gute Shopping Trip (lesson 2) haben wir diesen Monat voller Überzeugung zu Papier gebracht. Und was haben wir sonst noch so gelernt? Dass ein Diebstahl umso mehr schmerzt, wenn man das Gestohlene nicht einfach neu kaufen kann (lesson 3). Dass uns das Zeug, das wir besitzen wertvoller erscheint als zuvor (lesson 4), dass es die Kreativität anregt wenn man in fremden Städten eben nicht die Läden auscheckt, wie es die schöne Gewohnheit fordert (lesson 5), dass Deko aus Erbstücken um ein vielfaches zauberhafter ist als aus dem Sonderangebot (lesson 6), dass es sich lohnt hochwertiges Zeug zu kaufen, das sich reparieren lässt (lesson 7), dass Tauschangebote einfach süßer schmecken als Schnäppchen (lesson 8), dass beherztes Ausmisten zu wunderbar klaren Linien in Keller und Kleiderschrank führt (lesson 9) und, naja, wir geben es zu… dass es nicht immer leicht war und wir uns auf das eine oder andere Lädchen freuen, das wir in Zukunft ganz bewusst betreten (lesson 10). Und das auch nur wenn wir einen wirklich echten tatsächlichen Mehrwert erkennen… Und, hat unser Monat euch auch inspiriert irgendetwas zu tuen oder zu lassen?

Santa hat sogar entschieden mit der „Kein Zeug“-Challenge weiterzumachen. Die Initiatoren hatten das „Kein Zeug“-Gesellschaftsspiel schließlich für ein ganzes Jahr konzipiert. Mit zwei Jokern. Santa ist also in jedem Fall in bester Gesellschaft! Und Anna steigt dann im Laufe des Jahres bestimmt auch nochmal mit ein. Nachdem Sie aber im März erst einmal Knieschoner, eine Fahrradlampe und die eine oder andere Zeitschrift kaufen „muss“…

Wir freuen uns über Rückmeldungen! Und morgen geht’s weiter mit: Challenge, No. 3

 


 

tt30-logoWeitere Infos und jede Menge Interaktion findet Ihr auch auf der Facebookseite „Die Nachhaltigkeitschallenge 2014„, über Twitter unter @Finding_S und über den Blog der Deutschen Gesellschaft des Club of Rome. Und ja, einen Hashtag gibt’s auch:#FS_NC14

 


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