Challenge No.3: Meyer&Meyer genießen vegan


Wir haben entschieden! Und wir haben uns sehr darüber gefreut, dass ihr euch rege beteiligt habt, an diesem Findungsprozess. Danke also nochmal – mit euch kann man arbeiten!

Der Startschuss ist gefallen: Wir probieren es diesen Monat vegan! Unter anderem fragen wir uns, ob es teurer ist vegan zu leben, ob wir abnehmen werden, ob wir beim Sport und im Job weiterhin leistungsfähig sind, und, und, und… Ihr dürft gespannt sein. Wir sind es auch.

Vollkommen verrückt, sagen die einen. Stellt euch doch nicht so an, die anderen. Und irgendwo dazwischen – ja, da stehen die Meyer’s. Mit unserer zum Himmel schreienden Kritik am System der industriellen Fleischproduktion ist uns bei genauerem Hinsehen leider, leider noch so einiges mehr klar geworden. Und zwar die Tatsache, dass dieses ganze auf Masse und Tiefpreise ausgelegte System sich nicht darauf beschränkt, dass aus Tieren eines unserer Hauptnahrungsmittel, Fleisch, wird. Ebenso ist die Sache verkorkst, wenn es um unsere Eier, unsere Milch und, und, und geht.

Kein Lebewesen ist dazu bestimmt, fortlaufend Milch zu produzieren. (Hey, einige von uns haben ja auch schon mal gestillt. Stellt euch mal vor, dass müsste man Jahr-ein-Jahr-aus so machen?) Der Begriff Milchkuh ist da also ein wenig irreführend. Besonders auf diesen einen Zweck getrimmte Kühe werden regelmäßig geschwängert, um im Takt zu bleiben, sehen anders als in unserer schönen Vorstellung so gut wie keine Weide und werden zur Produktionssteigerung medikamentös behandelt. Bilder von Legehennen und die Problematik, dass männliche Küken als Abfallprodukte geschreddert werden, sind uns leider, leider ebenfalls bekannt. Man könnte sie doch wenigstens groß ziehen und schlachten. Nein, viel zu unwirtschaftlich. Denn bei diesen Tieren geht es ja nicht um die von Menschenhand veränderte Art der Masthähnchen, in diesen „Produkten“ schlummern die mageren Legehennen-Gene… Uff, wir sollten dringend aufhören, bei diesem Thema in die Tiefe zu gehen. Oder doch? Ja, wir wollen in die Tiefe gehen. Biologische Tierhaltung ist absolut die bessere Alternative, nicht nur für die Umwelt, sondern ja, auch für unser Wohlbefinden. Nichtsdestrotrotz kann auch der idealistischste Biobauer nicht auf dem derzeitigen Markt bestehen, wenn seine Milchkühe wenige Liter produzieren und er ihnen ständig auf der Weide hinterherrennen müsste, um sie zu melken. Leider wird deshalb auch in der Biomilchviehzucht der Zyklus von ständiger Schwängerung und dann Trennung vom Kalb, das meistens schnell geschlachtet wird, beibehalten. Nach 5 Jahren in größtenteils Anbindehaltung sind auch unsere „Biokühe“ meist „verbraucht“ und landen auf dem Schlachthof. Irgendwie schon sehr traurig. Und bei „Biohühnern“ bzw. den männlichen Küken? – Lest hier. Dilemma after Dilemma. Gründe gibt´s echt schlagende. Aber warten wir’s ab.

Wie halten wir’s bisher? Santa achtet beim Kauf ihrer Lebensmittel im Allgemeinen und ihrem Fleischkonsum im Speziellen auf eine ordentliche Herkunft, vermeidet Milchprodukte fast gänzlich, kocht gerne vegan… vegan also kein Problem? Es ist das noralgische Steak, bei dem es bei Santa hakt, sonst präferiert sie die veganen Alternativen, in den meisten Fällen aus geschmacklichen und gesundheitlichen Gründen. Anna lebt vegetarisch, hat aber einen großen Verschleiß an Milchprodukten und fand vor einigen Wochen endlich einen Eierhändler ihres Vertrauens…
Natürlich ist nicht alles schlecht, was uns so angeboten wird. Dennoch, die herkömmlichen Produkte sind in der Überzahl und in Kuchen, Nudeln oder Joghurt sind in der Regel nicht gerade die besten Grundzutaten verarbeitet… auf der anderen Seite ist ein Leben ohne Käse, Honig-Quark Brötchen, Eierspätzle, etc. für Anna doch nur schwer vorstellbar. Und irgendwie auch wieder nicht natürlich.

Trotzdem gibt es sie, die echten Veganer, die gar nicht unglücklich wirken. Einige sagen sogar, dass sie vegan so frisch und fit und sogar funny (Hallo Atilla) wie noch nie zuvor unterwegs sind. Und von diesen Leuten wollen wir diesen Monat jede Menge lernen. Also, her mit euren Blogs, Büchern und Geschichten!

Auch Prominente gibt es, von denen man nicht unbedingt meinen würde, sie litten unter Mangelerscheinungen: Johnny Depp, Bill Clinton, Thomas D., Erich Maria Herbst… und natürlich auch jede Menge ladies.

Wir lassen uns einfach ein auf dieses Experiment und werden berichten. Vor kurzem lasen wir einen Satz, der irgendwie passend ist für unser Experiment und das von einer anderen Frau (Neu)Meier stammt: „Wenn der Verstand gefesselt ist, lässt es sich mit dem Herzen davonrennen.“ (eigentlich aus dem Kontext Design Thinking, von Marty Neumeier). Was das eigentlich bedeutet? Naja, wir interpretieren es mal so: Wir sind von der Idee gefesselt, der tierischen Nahrungsmittelindustrie einen Strich durch die Rechnung zu machen und es einfach mal anders zu machen als zuvor– und vielleicht findet ja auch unser Herz Gefallen daran…

Eure Santa und Anna

P.S.: Jetzt mal konkret: Die Vegan Society definiert „vegan“ wie folgt: „… soweit wie möglich und praktisch durchführbar, alle Formen der Ausbeutung und Grausamkeiten an Tieren für Essen, Kleidung oder andere Zwecke zu vermeiden und darüber hinaus die Entwicklung tierfreier Alternativen zu fördern, was dem Nutzen der Tiere, Menschen und der Umwelt dienen soll.”

In Punkto Ernährung geht es um den Verzicht von Fleisch, Fisch, Eiern und Milchprodukten sowie Honig. Wer neben der persönlichen Gesundheit noch mehr für die anderen Tiere und die Umwelt tun möchte, verzichtet als nächstes auf Leder, Wolle, Seide – kurzgesagt auf Materialien, die aus Tieren hergestellt werden. Auch tierversuchsfreie Kosmetika und vegane Wasch- und Reinigungsprodukte sind inzwischen vielerorts erhältlich. Zahlreiche Hersteller weisen mittlerweile vegane Produkte mit dem Symbol der Veganblume oder mit dem Wort “vegan” aus und geben auf ihren Internetseiten Auskunft darüber, ob ein Produkt vegan ist. Rechtlich geschützt ist die Bezeichnung als “vegan” jedoch bisher nicht.

Wir werden uns vor allem auf Ernährung und Kosmetik konzentrieren. Natürlich kaufen wir jetzt keine Seidenkleidchen, Wollpullis oder Lederpumps, aber unsere Sachen tragen wir einfach normal weiter. D’accord? Wer macht mit? Lasst es uns wissen! We are ready!

 


 

tt30-logoWeitere Infos und jede Menge Interaktion findet Ihr auch auf der Facebookseite „Die Nachhaltigkeitschallenge 2014„, über Twitter unter @Finding_S und über den Blog der Deutschen Gesellschaft des Club of Rome. Und ja, einen Hashtag gibt’s auch:#FS_NC14

 


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