Challenge No. 13: Bilanz – echte Lebensmittel ohne Fußnoten


Ein kurzer Monat neigt sich dem Ende zu. Bye, bye Februar!

Was bleibt, sind all unsere neuen Erkenntnisse und unsere wachsende Liebe zu echten Lebensmitteln! Von dieser neuen Lebensmittelinformationsverordnung hatten wir nur am Rande etwas mitbekommen, Ende letzten Jahres, aber im Laufe der letzten Wochen haben wir uns zu regelrechten Pros entwickelt. Zur Erinnerung, hier auch nochmal unser Auftakttext. Seither haben wir unglaublich viele Fakten zusammengetragen.

Für uns selbst, für Euch, und natürlich, um kritisch darüber nachzudenken, was wirklich wissenswert ist. Außerdem haben wir uns mit der Deklaration von Aromen und der schaurig-wunderlichen Welt der Lebensmittelzusatzstoffen und E-Nummern beschäftigt.

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Habt auch Ihr diesen Monat etwas dazugelernt? Und habt Ihr genau wie wir Gefallen gefunden an einer eher ursprünglichen Ernährungsweise, bei der man nicht so viel lesen muss? In einem Anflug von Nostalgie hat Anna zum Beispiel eine Liebeserklärung an gutes, warmes Müsli geschrieben.

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Bloggerin Andrea nimmt die Challenge an und zaubert hier einen Kräuter-Salat (Petersilie, Basilikum, Koriander) mit marinierter Rote Beete und geröstetem Sesam-Mandel-Kürbiskern-Mix und geschmortem Hokaido mit roten Zwiebeln vom Blech in Orangensauce. Ohne Fussnoten = yum yum lecker!

Außerdem haben wir zwei schöne Rezepte ausgegraben, ausprobiert und ausführlich für Euch beschrieben: Großmutters Zitronenpudding, in veganer und nicht-veganer Variante, sowie einen unserer Lieblings-Brotaufstriche: die „vegane Lebe-Vurst„. Lasst Euch nicht vom Namen abschrecken, sie schmeckt richtig, richtig gut!

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Zudem hat uns Claudia außerhalb unseres Monatsthemas mal wieder mit einem ganz besonderen Plastik-Special beglückt! Für alle, deren Wissensdurst noch nicht gedeckt ist, können wir ihre Ausführungen zum plastikfreien Einkauf und der richtigen Bevorratung empfehlen. Als Grundlage sind ihre Tipps und Nutzungsregeln zum Umgang mit Plastik wirklich hilfreich. Hintergründe dazu gibt es in unseren zahlreichen Plastik-Texten der vergangen Monate. Dennoch, wir wussten zum Beispiel nicht, dass ein Plastikgegenstand, der auf einmal trüb wird, sofort zu entsorgen ist. Außerdem werden wir uns in Zukunft hüten, Plastikflaschen (wenn wir denn welche benutzen) mit in die Sonne zu nehmen und ja, auch in der Spülmaschine wird man PC bei uns wohl nicht mehr finden. Außerdem haben wir unsere Schneidebretter aus Plastik ausrangiert… bitter, bitter… . Aber was ist mit den anderen Lebensmittelzusatzstoffen, die durch die Lagerung und Verpackung in unser Essen und System übergehen, die (noch) nicht in einer Datenbank, LMIV, Rückseite o.a. zu finden sind? Dieser Guardian Artikel zeigt, dass man, vor allem bei Convenience Food, inklusive Obstsalat, eine gesunde Skepsis an den Tag legen sollte. Es ist uns wichtig, dabei nicht panisch zu werden, denn wir glauben an die gesunde Einstellung, die in Kombination mit einer allgemein gesunden Nahrungsweise sicher…ja… gesund ist. Die Dosis macht das Gift und als gesunder Mensch hat man bestimmte Resistenzen. Trotzdem ist es wichtig, wachsam und aufmerksam zu bleiben und dann werden auch Hersteller nachziehen. Let’s stay idealistic.

Aber zurück zum Thema. Was haben wir im Sinne von „Lebensmittel ohne Fußnoten“ diesen Monat gelernt?

1. Das Wort Lebensmittelinformationsverordnung hat 11 Silben und klingt so richtig schön deutsch! Na gut, vielleicht nicht wirklich die wichtigste Erkenntnis. Jetzt aber…

2. Es gibt 14 deklarationspflichtige Allergene, die ab diesem Jahr nicht mehr verschwiegen werden dürfen. Allergiker haben damit eindeutig eine wichtige Hilfestellung erfahren und müssen nicht länger darüber rätseln, ob ein Produkt Gluten, Eier, Laktose, etc. enthält.

3. Wir müssen uns nicht mehr zufrieden geben mit der Information „Pflanzenfett“. Die Basis des Öls/ Fetts muss angegeben werden, wie zum Beispiel: „Pflanzenfett (Kokos)“ Auch das freut uns und insgesamt scheint uns die neue Verordnung sinnvoll zu sein. Es gibt zwar noch einige Schlupflöcher und Unzulänglichkeiten, aber wir bewegen uns in die richtige Richtung.

4. Mit ein wenig Mühe und einem guten Gedächtnis, ist den mysteriösen E-Nummern auf die Schliche zu kommen. Erst einmal haben wir gelernt, dass die Hunderterstelle angibt, was mit dem Zusatzstoff bezweckt werden soll. So sind die E’s mit den Hunderternummern Farbstoffe, die mit den Zweihunderternummern Konservierungsmittel und so weiter und so fort. Lest am besten selbst. Wir hatten es jedenfalls nicht gewusst.

5. Wichtig bei diesen E-Nummern ist der ADI-Wert. Und nützlich ist in jedem Fall die Zusatzstoffe-Online-Datenbank der Verbraucher Initiative e.V.. Aber wofür steht jetz dieser ADI-Wert. Wortwörtlich für den „acceptable daily intake“. Grundsätzlich löst der Zusatzstoff, der in jedem gelben Gummibärchen vorkommt, nämlich Hyperaktivität bei Kindern aus, der organe Bär Neurodermitis und der rote Bär Asthma. Whaaaaaaaaaaaaaaat?!?!?! Setzt Euch wieder hin. Alles halb so wild… diese Ergebnisse wurden nur festgestellt bei einer viel, viel höheren Dosierung als sie in einem oder auch in mehreren Bärchen je vorkommen würde. Hier ist also der ADI-Wert entscheidend. Trotzdem, auch wenn es interessant ist, ist es irgendwie nicht sonderlich gemütsaufhellend, dieses Thema

6. Ähnlich sieht es bei den Aromen aus. Wenn wir Produkte aus der EU konsumieren, können wir einigermaßen sicher sein, uns nicht der Gefahr eines Aroma-Schocks auszusetzen. Seit diesem Monat wissen wir aber noch mehr. Was sind „natürliche Aromen“, „naturidentische Aromen“ oder auch „Aromaextrakte“? Ihr seid nicht ganz sicher? Dann lest es nochmal nach und macht Euch am besten selbst ein Bild von dem, was ihr an Zusätzen verkraftbar und auch als Bereicherung empfindet, oder was ihr in Zukunft eher vermeiden möchtet.

Aromen frische zutaten

7. Besonders diesen Monat haben wir noch einmal erfahren, dass wir Essen besonders dann schätzen, wenn es echt schmeckt! Also nicht überladen oder gar künstlich, sondern einfach natürlich. Wir haben auch gelernt, dass die Zeit zur Zubereitung von Gerichten aus natürlichen Zutaten auf jeden Fall ihren Wert hat. Fertigprodukte mit allzu vielen Inhaltsstoffen oder eingeschweisste und extra haltbargemachter Nahrungsmittel sind uns immer mehr suspekt und befriedigen uns einfach nicht nachhaltig.

8. Wir haben außerdem die Erfahrung gemacht, dass der regelmäßige Konsum von künstlichen Aromen dazu führt, dass man das Naturprodukt als ein wenig fad empfindet. Nach einer gewissen Zeit der „Umkehr“ zum echten Produkt, entwickeln sich aber unsere alten Rezeptoren und Geschmacksknospen, oder wie man das genau nennt, wieder zurück und wir empfinden auch das echte Produkt wieder als intensiv. Eine Umstellung lohnt sich, finden wir.

9. Und eines ist sicher: die Natur hält eine solche Vielfalt an Geschmackserlebnissen für uns bereit, dass es eigentlich nur eine schlechte Gewohnheit sein kann, auf Kunstprodukte abzuzielen.

10. Wie gesagt: wir lieben ECHTE Lebensmittel! Jetzt erst recht.

Und wie sieht es bei Euch aus? Wir freuen uns, etwas über Eure Erfahrungen zu hören.

Auf den nächsten Monat könnt ihr gespannt sein. Wir selbst freuen uns schon auf neue Erkenntnisse aus einer weiteren Challenge.

Beste Grüße

Euer FindingSustainia-Team

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Weitere Infos und jede Menge Interaktion findet Ihr auch auf der Facebookseite “Finding Sustainia“, über Twitter unter @Finding_S und über den Blog der Deutschen Gesellschaft des Club of Rome.


13 Antworten zu “Challenge No. 13: Bilanz – echte Lebensmittel ohne Fußnoten”

  1. Hallo!

    Ganz ehrlich – mir ist das alles zu viel und zu kompliziert geworden. Ich mag einfach nicht mehr so viel künstliches Zeug essen.

    Deshalb verzichte ich seit einiger Zeit auf alles, wo künstliches „wasauchimmer“ drinnen ist.

    Echte Lebensmittel finde ich super!

    lg
    Maria

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