Challenge Chat #KonsumEntscheidet – Fair & mineralölfrei: Santa & Caroline


Caroline: Ein „Huhu“ nach Paris, liebe Santa. Schön, dass ich mal mitchatten darf. Wie ergeht es dir gerade mit unserer #KonsumEntscheidet Challenge?

Santa: Huhu nach Auhausen.

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Kalte Wohnung und wärmende Gewürze

Santa: Mann fand es anfangs etwas ungemütlich in unserer ungeheizten Wohnung, während ich mit Wollpullover und dicken Socken ausgerüstet, gut klar komme. Den Kindern scheint es auch nicht zu misfallen. Ich halte mich mit Tees warm – Mann hat Tees mittlerweile auch für sich entdeckt. Auch wenn ich sonst ziemlich regional saisonal lebe, greife ich doch immer wieder zu meinem Kurkuma und Ingwer Tee. Hast du einen anderen Tipp für einen regionalen aufheizenden Tee? Der von dir erwähnte Galgant interessiert mich. Nur wo finde ich ihn?

Caroline: Durch die Recherchen zu meinem Buch habe mich mich intensiver mit Hildegard von Bingen (1098-1179) beschäftigt. Der Galgant – oder Kalmuswurzel- ist heilkräftig, so drückt sie es aus. In Apotheken, Drogeriegeschäften und in Kräuterhandlungen ist er als Pulver oder getrocknetes Wurzelstück erhältlich.

Santa: Aha, sehr interessant. Und wofür hat Hildegard Galgant eingesetzt?

Caroline: Sie hat Schmerzen im Brustkorb (Milz, Herz) und allgemeine Schwächegefühle damit behandelt. Wie du weißt, bevorzuge ich ihn als Wurzelstück. Das ist “ewig“ haltbar. Ich schneide, so wie beim Ingwer, eine Scheibe ab und lege sie in meine Thermoskanne. Kochendes Wasser in die Kanne füllen und nach mindestens 1 Stunde habe ich ein wärmendes Getränk. In Tees gebe ich auch gerne ein Stück hinein.

Santa: Und was wärmt noch, ausser dem geheimnisvollen Galgant? Regional versteht sich! Denn: baby, it’s cold outside und ich bin viel draussen. Gerne nehme ich mir dann in meiner (juhu – plastikfreien ) Isolierkanne etwas Warmes mit.

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Caroline: Ich verstehe schon. Durch meine (geliebten) Tätigkeiten im Freien brauche ich immer wieder etwas zum Aufwärmen von innen. Mein Favorit ist Holunder. Ich nehme reinen Holundersaft, auch als Muttersaft bekannt und erwärme ihn im geschlossenen Topf. Kochen zerstört die wertvollen Vitamine. Sehr gerne gebe ich ein Drittel Apfelsaft dazu. Das ist mein schmackhaftes Wintergetränk. Mit etwas Honig schmeckt es noch besser und ich selbst süße ja kaum, doch dieser Holunder-Apfelsaft-Wärmer mit Honig ist schon besonders. Apfelschalen nehme ich, wenn ich keinen Saft habe. Lindenblüten sind auch hervorragende Winterwärmer. Dieser Tee hat den Vorteil, das er sehr schmackhaft ist – finde ich! Etwas anderes zum Wärmen ist Meerrettich. Er ist scharf und ich benutze ihn als Brotbelag. Scharfes wärmt von innen heraus aber es kann auch von außen wärmen. Füße damit einreiben ist eine Möglichkeit. Dabei sollte stets die Haut vor dem Einreiben mit Öl geschützt werden.

Santa: Oh, das sind ja lauter wertvolle Tipps. Alle drei Zutaten kenne ich eigentlich, aber nutze sie viel zu selten. Danke! Ah, und den Beifusstee, den du uns in deinem Wintergewürz-Artikel empfiehlst, muss ich auch mal ausprobieren. Aber jetzt zu etwas Anderem: Was hast du dir eigentlich für das neue Jahr vorgenommen?

 

Neujahrsvorsätze

Caroline: Ich möchte schlicht und einfach mehr stilles Wasser trinken. Ich habe es bisher noch nicht geschafft völlig auf kohlesäurehaltiges Wasser zu verzichten. Für 2016 strebe ich aber eine weitere Reduzierung an. Erstens ist natürliches Wasser das beste für den Organismus und außerdem erfordert die Abfüllung, Herstellung, Ettiketten, Plastik-Kästen, Transport, Lagerung und noch mehr, jede Menge Energie.
Und ich will weniger heizen! Ich habe das schon mal ein Jahr gemacht und 15°C waren dann für mich OK. Dann wurde ich krank und bin wieder zu den warmen Temperaturen zurückgekommen. Das will ich ein wenig ändern. Ich finde, der Körper gewöhnt sich an veränderte Temperaturen.
Und hast Du Dir etwas vorgenommen, Santa?

Santa: Auf der zwischenmenschlichen Schiene habe ich mir vorgenommen, meine Tochter früher vom Kindergarten abzuholen und immer sicher zu stellen, dass wir mindestens 2 Stunden am Tag draußen sind. Bisher empfinde ich das als erfrischend. Ansonsten möchte ich mehr backen, vegan und regional versteht sich.

Caroline: Ich finde es schön zu sehen, wie du dich vom absoluten Fleischliebhaber entwickelt hast und jetzt die meiste Zeit vegan und auch regional lebst. Und natürlich alles bewusst und mit viel Genuss!

Santa: Danke für die Blumen.

 

Plastikfreie Alternativen wie Monatshygiene und Zahnbürste

Caroline: Dazu suchen und finden wir tolle, lebbare Alternativen, die den Alltag nicht erschweren, sondern sogar bereichern. Das macht mir Freude!

Santa: Als FindingSustainia feilen wir ja gerade auch fleißig daran, Alternativen für Bereiche zu identifizieren, auf die man nicht sooo schnell kommt.

Caroline: Z.B. Hygieneprodukte und Frauenhygiene im speziellen, stimmt’s? Siehe unsere Auktionsrunde. Mir gefällt das Interview mit Petra Sood besonders. Es ist sehr großzügig, wieviele Hygienesets sie für unsere Auktion zur Verfügung gestellt hat für den guten Zweck. Und das Thema ist so so wichtig für Umwelt, Gesundheit und Weiblichkeit. Und doch bleibt es irgendwie ein Tabu. Unnötig, finde ich.

Santa: Da hast du recht. Deine Erfahrungen fand ich dazu auch besonders wertvoll. Ich hätte mich doch glatt geschämt, so offen zu schreiben… tja, da wären wir wieder bei Tabus. Mir ist Petra übrigens, obwohl ich sie noch nie live gesehen habe, auch auf Anhieb sympathisch gewesen. Wir sprechen bereits davon, mal zusammen ein Seminar o.a. zu geben. Lass uns mal sehen, was die Zukunft so bringt.

Caroline: Du hast mir letztens erzählt, dass du derzeit eine SWAK Zahnbürste ausprobierst, die mit einem Bioplastik-Griff aus Maisstärke und einem Kopf aus dem Miswak Zweig hergestellt wurde. Wie findest du sie? Und noch eine Frage dazu: Was gefällt dir besser? Diese Zahnbürste oder die Bambuszahnbürsten, von denen du schon positiv berichtet hast?

Santa: Für mich ist die SWAK eine Revolution. Mir gefällt die Größe besonders und dass man keine Zahnpasta braucht. Die Bambuszahnbürste mit der weichen Bambusviskose von Pourmoi war mein früherer Favorit, allerdings sind mir die Köpfe immer zu groß und die Bürste zu unflexibel, aber das ist sicher Geschmackssache. Beide Varianten sind kompostierbar, auch wenn bei der SWAK wesentlich weniger Müll anfällt, weil nur der Kopf gewechselt wird.

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Caroline: Stichwort Mundgesundheit: Bist du schon mal regelmäßig mit Xylit umgegangen? Du weißt schon, der sogenannte Birkenzucker, der in verschiedenen Pflanzen vorkommt – auch in gentechnisch verändertem Mais? Man muss als Verbraucher aufpassen, den echten, finnischen Birkenzucker, hergestellt aus Birken zu kaufen.

 

Der faire Zucker und der Komposteimer ohne Tüte

Santa: Ja, Xylit kenne ich mittlerweile ganz gut. Ich kaufe eine Schokolade mit Xylit gesüßt und habe auch schon einmal von Stephanie Zahnpulver damit gekriegt, das ich gut fand. Ich möchte ihn auch mal zum Backen testen.

Santa: Nochmal zurück zum Kompost…ich wünschte, ich hätte für meinen Biomüll eine Lösung. Ich flirte ja mit einem Bokashi Home Composter – nur was mache ich mit der Erde? Hab ja keinen Garten.

Caroline: Da fällt mir wieder auf, wie gut ich es in Auhausen habe.

Santa: Mit deinem riesigen Komposthaufen.

Caroline: Genau! Übrigens werfe ich meinen Bioabfall nun ohne irgendwelche Beutel in den Eimer. Ich habe verschiedene Beutel aus Papier oder Maisstärke sowie Papiereinlagen ausprobiert. Das hat Geld gekostet und mein Ziel, das der Eimer trocken bleibt, habe ich nicht erreicht. Folglich benutze ich jetzt nur noch den Eimer pur. Die Optik ist entsprechend unsauber. Mich stört das nicht.

Santa: Mich stört auch vieles immer weniger.

Caroline: Einen Teil verwertbarer Reste gebe ich außerdem den Tieren.

Santa: Die Natur fehlt mir schon ziemlich hier in Paris. Dafür können wir dich zum Glück bald wieder besuchen. 10 Tage Auhausen Ende Februar – juhu!  Tochter erzählt fleißig von ihren Erfahrungen mit den Tieren in Auhausen.

Caroline: Jederzeit! Dafür lebst du mit Museen, Galerien, und Theater en masse. Es hat schon seinen Grund, dass ich immer, wenn ich dich besuche, Museen aufsuche. Was machst du dieses Wochenende?

Santa: Mal schauen. Wahrscheinlich streune ich mit meinen Kindern durch den Parc Monsouris und am Sonntag gehe ich abends zu einem Mystery Dinner, das sich Jim’s Dinner nennt und schon seit Jahrzehnten statt findet. Ich traue mich alleine hin. Es soll sehr interessant, international sein und die Idee ist spannend, den Tisch mit Fremden zu teilen, die Freunde werden können.

Caroline: Sehr spannend! Du weisst ja, wer nicht wagt…  So, liebe Santa, lass uns diesen Chat jetzt beenden und ich wünsche dir ein schönes Wochenende mit deiner Familie und mit FindingSustainia.

Santa: Danke! Dir auch! Byebye!

 

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7 Antworten zu “Challenge Chat #KonsumEntscheidet – Fair & mineralölfrei: Santa & Caroline”

    • Hallo Daija, das werde ich auf jeden Fall versuchen. Ich hatte mal einen Xylit Zucker, den ich nicht so berauschend fand, aber vielleicht war das einer aus Mais. Das ist schon Jahre her. New try. Welchen nimmst du denn? In UK ist es – finde ich- von der Auswahl her wesentlich besser als hier in Paris.

      • Welchen, gute Frage. Den aus dem kleinen Bioladen hier im Viertel. Kam – natürlich – in einer Plastikverpackung, daher habe ich ihn direkt nach dem Kauf in einen Glasbehälter umgefüllt. Da ich nur sehr selten backe hält die Packung bei mir ewig…

  1. Sehr interessant. Immer wieder etwas Neues von euch. Mit Damenhygiene habe ich mich vorher nie beschäftigt, aber jetzt leuchtet es mir ein. Freundin habe ich jetzt bekehrt. Auf die Swak bin ich auch gespannt. Und die winter warmer klingen top! Meerettich auf dem Brot hatte ich gerade und fands echt gut. Gibt es sonst etwas Scharfes aus der Gegend? Irgendetwas für asiatisch regionales? Cheers! P

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