Challenge No.12: Der DIY Dezember – alternatives Good Karma Christmas, Selbermachen, Upcycling und Co.


Der Dezember steht bei uns unter dem Motto: Do it yourself! Oder Selbermachen – auf gut Deutsch gesagt.
Wenn es ums Kochen geht, lässt sich zum Beispiel die Einmach-Kunst ergründen und nachahmen. Außerdem kann kann man upcyclen, recyclen und basteln, was das Zeug hält. Dabei ähnelt der Monat ein wenig unserer #Kein Zeug Challenge, aber der Fokus an sich ist doch ein anderer. Statt einfachem Verzicht, den wir übrigens als sehr heilsam erlebt haben, geht es uns diesen Monat um ein „Andersmachen“. Der Fokus liegt auf Selbermachen, also wirklich tatsächlich. Und wir haben auch einen Hintergedanken. Nur welchen? Ideen?

DIY Dez I
Was haben die Meyers sich diesen Monat denn jetzt schon wieder ausgedacht, und das genau vor Weihnachten? Aaaaah, ja, Weihnachten steht an. Und was ist Weihnachten noch außer einem, oder besser: DEM Fest der Liebe? Ein Konsumdebakel sondergleichen und oftmals Stress, Stress, Stress. Viele Ressourcen, sowohl innerlich, monetär als auch von unserer Umwelt, gehen dabei drauf. Klamotten, Spielzeug, elektronische Gadgets, Bücher, vieeeel involviertes Plastik, Verpackung, Tannenbäume, Lichterketten, Lametta, dann diese Riesen-Festessen mit vieeeeeeeeel Fleisch, Sahnedesserts…. äheeem, ja, wenn man es so sieht, ist es schon irgendwie zum Fest der Superlative verkommen und trägt etwas exzesshaftes. Auch wenn viele, viele Muster eingefahren sind, teilen wir die Überzeugung, dass wir etwas ändern sollten. : Geschenke an sich finden wir großartig – ebenso wie unsere Lieben! Schenken macht uns ebenso viel Spaß wie beschenkt zu werden und auf beides möchten wir nicht verzichten. Keine Sorge also, die Challenge heisst nicht, die „Ich schenke nichts- Challenge“, sondern die DIY-Challenge. Und ja, auch wenn du zwei linke Hände hast – Linkshänder wie Santa mal eingeschlossen- ist es absolut machbar. Wir haben ja auch noch ganze 24 Tage.

„Hey, ihr Meyer könnt doch so etwas nicht einfach in den Raum stellen. Ihr erwartet viel- also ein bißchen an Begründung muss da schon her!“
Gut, wird gemacht! In 2013 wurden laut der FAZ durchschnittlich 288 Euro pro Person für Weihnachtsgeschenke, also 80,6 Milliarden Euro in den letzten zwei Monate des Jahres, ausgegeben. Lauf GfK werden 40 Euro dabei im Schnitt für Bücher ausgegeben, 77 Euro für Spielzeug uns 90 Euro für Kleidung – es ist krass, wenn man sich vorstellt, wieviele Umweltressourcen und auch schlechte Sozialstandards mit im Spiel sind. Bargeld macht den Rest aus. Ein großer Teil der Geschenke wird bei Amazon gekauft, also nicht aus kleinen lokalen Lädchen, sondern von einem kundenfreundlich, aber mitarbeiterfeindlich gesinnten, Giganten. Das Problem ist, dass viele Pullis, Bücher, Spielzeug und elektronischer Schnickschnack danach oftmals im Schrank verstauben. Geld zu schenken ist natürlich auf eine Weise effizient, aber es kommt einem oft unpersönlich vor. Zum Thema Schenken finden wir das Schenken von gemeinsamer Zeit und Erlebnissen, sowie DIY am schönsten und persönlichsten. Und Zeit schenken, ob in Form eines Wellnesstrips in der Umgebung, der Putzhilfe für die Gattin oder den Gatten, Massagen… ach, wenn man einmal anfängt, können materielle Geschenke da kaum mithalten. Diesen Monat konzentrieren wir uns jedoch auf DIY. Zum Schenken von Zeit habt ihr sicherlich selbst die besten Ideen. Wir haben eine Menge Tipps parat, ob Stephanies Erinnerungsbox, DIY Kosmetik,Rubinas eingemachte Köstlichkeiten und auch auf neue Ideen könnt ihr gespannt sein. Und wenn man kauft, dann doch im Handwerksladen, in dem selbstgemachte Besonderheiten angeboten werden. Auf Märkten, in kleinen lokalen Lädchen wird man da schnell fündig. Man kann auch alten Schmuck einschmelzen lassen zu etwas schönem Neuen machen lassen, man kann Monogramme einnähen/lassen, man kann so viel, wenn man will. Und so viel Aufwand ist es dann auch wieder nicht. Auch Kinderherzen müssen dabei nicht brechen. Und wenn man doch eher klassisch schenken möchte, dann ist es gut, Amazon zu meiden und eher lokal zu kaufen. Und wie wäre es mit Second Hand? Bücher, Gadgets und, und, und kriegt man zu einem Bruchteil des Betrags und man kann ja dann mit einem Zeit-und/oder DIY-Geschenk aufstocken. Ja, uns ist bewusst, dass ein gebrauchtes Buch als Geschenk die allgemeinen Konventionen missachtet. Na und? Wenn es ein gutes Buch ist? Gut gewählt und passend? Warum muss es dann neu sein? Ein wenig schwer werden wir es sicherlich haben dieses Jahr. Aber mit dem nötigen Selbstbewusstsein lassen sich Konventionen hinterfragen und aufbrechen. You can do it, too.

Die Bloggerin Helleskoepfchen hat einen super-Artikel über die Schattenseiten von vielen von uns nicht hinterfragten Weihnachtstraditionen verfasst. Hier nur eine kleine Zusammenfassung.

Einpacken kann man kreativ und am besten nicht in Geschenkpapier. Zeitungen oder Zeitschriften zum Beispiel sind super, vor allem weil sie in der Weihnachtszeit voller weihnachtlicher Motive sind. Packpapier und alte beklebte Kartons auch. Ein angeklebter Weihnachtszweig oder Nüsse und jedes Geschenk sieht großartig festlich aus. Oder man verwendet altes Geschenkpapier wieder. Oder schöne Tücher. Oder man packt gar nicht ein. Und dann gibt es natürlich auch ökologisches Geschenkpapier. Helleskoepfchen empfiehlt, vor allem auf glänzendes Geschenkpapier zu verzichten und schreibt, dass besonders Glitzer-Papier und Alu-Folie sehr belastend für die Umwelt sind. Farbiges Geschenkpapier enthält häufig giftige Azofarbstoffe, Blei-, Cadmium- oder Chromverbindungen.
DIY Karten sind persönlicher, ob von dir selbst gemacht oder vom Markt. Öko-Karten gibt es auch. Auch hier gilt, kein Glitzer. Und bitte keine mit Musik, denn die Knopfzelle enthält giftiges Quecksilber.
Nun aber zu anderen Weihnachtsgeschichten.
Unsere schönen Tannenbäume sind natürlich sehr klassisch, aber wusstet ihr, dass gleich 29 Millionen Tannen für uns Deutsche jährlich gefällt werden, oftmals den weiten Weg aus Dänemark hinter sich haben, genmanipuliert und voller giftiger Insektizide und Herbizide sind? Um dann kurz darauf auf dem Müll entsorgt zu werden, obwohl viele von ihnen sonst gut und gerne hundert Jahre alt werden könnten. O Mon Dieu! Wir wussten es vorher nicht. Man kann ja eigentlich auch mal eine Zimmerpflanze schön dekorieren? Wenn man gar nicht auf den Christbaum verzichten mag, vielleicht aus Angst, weil dann das Christkind bzw. Weihnachtsmann nicht kommt, mag beruhigt sein: es gibt biologische Weihnachtsbäume. Die Frage ist natürlich, wo du sie kriegst. Hellesköpfchen empfiehlt auch, Tannen mit Wurzeln zu kaufen, die man aussetzen kann. Oder reichen dir vielleicht auch einfach nur Tannenzweige, die du im Wald sammelst? Let’s think about it.
Von der Tanne zum Schmuck. Hier zitieren wir Helleskoepfchen direkt:
Lametta, Goldkugeln und Glitzerschleifen sind für viele Menschen am Baum hübsch anzusehen, aber ökologisch sind sie nicht. Solcher Weihnachtsschmuck kann nur schwer entsorgt werden – es entstehen dabei giftige Gase und die Böden und Gewässer werden mit Blei verseucht. Auch Schnee- und Glitzersprays sind nicht nur gesundheitsschädlich, sondern belasten die Umwelt, denn die Stoffe sind nicht biologisch abbaubar. Allein die Fäden zum Aufhängen des Baumschmucks enthalten sehr häufig Kupfer, das eigentlich zum Sondermüll zählt.
Stattdessen kannst du den Baum(-ersatz) oder die Tannenzweige mit umweltverträglichen Alternativen schmücken – dabei sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt und ökologischen Weihnachtsbaumschmuck kannst du sehr gut selbst anfertigen. Zur Dekoration eignen sich besonders Stoffbänder, Nüsse, Tannenzapfen, Obst, Plätzchen sowie Figuren und Basteleien aus Holz, Papier, Ton oder Stroh. Außerdem kannst du zum Beispiel selbst duftende Ketten aus Zimtstangen, Nelken, Lorbeerblättern und getrockneten Mandarinenscheiben anfertigen und aufhängen – sie sind zudem ein schönes Geschenk. Watte eignet sich sehr gut als Schnee-Ersatz.
Weitere Deko lässt sich prima selber machen. Hier Stephanies Ideen aus Wachsresten. Wachsreste kann man auch prima im Wasserbad schmelzen und dann in Eicheln oder Walnussschalen füllen und dabei einen 2cm großen Docht einfügen. Das spart die ressourcenintensive Alu-Hülle. Überhaupt ist Deko in Naturoptik, selbst gesammelt aus dem Wald, wie Tannenzapfen und Zweige, doch wunderschön. Normale Kerzen enthalten oft aus Erdöl gewonnenes Parrafin (sehr ressourcen- und energieintensiv), daher lieber auf Bienenwachskerzen zurückgreifen. Wie immer gilt: weniger ist mehr! Braucht man Lichterketten wirklich, wirklich? Wenn ja, dann bitte nicht die Billigen made in China, sondern auf haltbare, energiesparende Modelle achten und überlegen, wann man sie wirklich anmachen möchte. Helleskoepfchen schreibt, dass Schätzungen zu Folge Lichterketten in der Weihnachtszeit alleine so viel Strom verbrauchen, wie zwei Kleinstädte im ganzen Jahr. And let’s not forget: wenn schon Stromverbrauch, dann Ökostrom, wie wir schon in unserer Co2 Challenge festgestellt haben.

Muss es eine Gans sein? Geht es vegetarisch-vegan, und sei es nur teilweise, zumindest innerhalb eines leckeren Desserts? Uns geht es nicht um strenge Konsequenz sondern um einzelne Entscheidungen, die einen Unterschied machen. Wenn es unbedingt Fleisch sein muss, dann muss es vielleicht auch nicht unbedingt Gans sein und vor allem in nicht so riesigen Mengen. Wenn Gans, dann biologisch und regional, denn nur für Weihnachten und St.Martin werden ganze 10 Millionen Gänse unter schlimmsten Voraussetzungen gehalten und geschlachtet. Oft kommen sie aus Polen und Ungarn, wo sie schnell- und zwangsgemästet werden (wisst ihr, was Stopfgänse sind?). Gar kein weihnachtlicher Gedanke – wenn man darüber nachdenkt.

DIY Dez 2

Unser Ziel: ein tolles, wirklich besinnliches Familien-Weihnachtsfest mit liebevollen Geschenken, die uns, der Umwelt und unserem Portemonnaie nicht die Welt kosten. Lass uns Zeit schenken, basteln, einmachen, backen, Upcycling, Recycling, second-hand oder zumindest vom Handwerksmarkt etc. schenken, anständiges Essen essen und unseren Konsum hinterfragen. Good Karma Christmas – that’s what we want!

Wer akzeptiert die Challenge? Wir freuen uns drauf!
Eure Meyer

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P.S. Seht mal, was Rubina pünktlich zum ersten Advent an Santa, bzw. ihre Tochter, geschickt hat!

 


 

tt30-logoWeitere Infos und jede Menge Interaktion findet Ihr auch auf der Facebookseite „Die Nachhaltigkeitschallenge 2014„, über Twitter unter @Finding_S und über den Blog der Deutschen Gesellschaft des Club of Rome. Und ja, einen Hashtag gibt’s auch:#FS_NC14

 

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