Vom Tellerwäscher zum Millionär – oder mit Crowdfunding zu mehr Klimaschutz? #ZIEK Blog-Parade


Im nachwirkenden Fieber der Klimaverhandlungen und als Teil der #ZIEK Blog-Parade möchten wir euch heute unsere Lieblingsprojekte vorstellen. Außerdem machen wir Meyer uns Gedanken, wie wir unser Engagement mit der richtigen Finanzspritze noch größer und wirkungsvoller gestalten könnten. FindingSustainia und Crowdfunding… vielleicht eine sich anbahnende Liebesbeziehung? We’ll see. Unbestritten ist jedoch: nur ZUSAMMEN IST ES KLIMASCHUTZ. Da geben wir dem Umweltministerium unsere volle Zustimmung. Alleine kommen wir nirgendwo hin!

Crowdfunding, baby! Eine Art Schwarmfinanzierung guter Projekte

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Crowdfunding-Projekte können so unterschiedlich sein wie die Ideen, die dir unter der Dusche durch den Kopf gehen. Wir werden drei Projekte vorstellen, mit denen wir uns enger ausgetauscht haben.

Aktuell ist eines unserer Lieblingsprojekte „The Ocean Clean-Up“. Ein Projekt, das einen ganz großen messbaren Impact auf die Umwelt und auch auf unser Leben als Menschen haben könnte. Mit einem ganz großen Fanfarenzug – booom! Denn jeder soll und kann sich daran beteiligen, unsere Meere wieder zu dem zu machen, was sie sein sollten: Quellen des Lebens! Und keine Plastik-Eldorados.

Ganz anders, weniger konkret bzw. messbar ist Sandros Geschichte, die er in einem Film verarbeiten will. (Wer will, lese unser Interview mit ihm.) Und auch seine Idee erscheint uns als sehr wertvoll und werterhaltend. Es geht um Innere Nachhaltigkeit! Why not? Er lebt seinen Traum, hat sich frei gemacht von klassischen Strukturen und reist seit über einem Jahr herum, um unterschiedliche Selbstversorger-Initativen kennenzuleren und um einen Ort zu finden, an dem er sich im Einklang mit der Natur und all seinen Werten fühlt. Wir sind fest davon überzeugt, dass wir viel von einem solchen Film lernen können. Tiefe Inspiration ist Gold bzw. Geld wert. Beiteiligen an seiner Crowdfunding-Initiative könnt ihr euch hier.

Direkt greifbar ist folgende Kampagne von dem Startup Wildling Shoes, deren Idee nicht zuletzt durch ihr großartiges Kickstarter Video durch die Decke geschossen sind. Anna (nicht die Meyer-Anna) und ihr Mann Ran wurden von ihren drei Kindern inspiriert, gesunde, nachhaltige Schuhe bis Größe 41 zu entwickeln. (Auch hier haben wir ein spannendes Interview geführt, siehe hier.) Schuhe brauchen wir, ob wir Minimalisten sind oder nicht…  und diese Schuhe sind sehr vielversprechend! Sie füllen eine Marktlücke….und bringen auch wieder (Mehr-)Wert in die Gesellschaft.

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All diese Initiativen sprudeln vor Leidenschaft und Idealismus – auf verschiedenen Levels. Unserer Meinnung nach zeigt sich in genau solchen Projekten der Reichtum unserer Gesellschaft.

Ohne pathetisch zu werden: es gibt sehr, sehr viele Initiativen in unserem Umfeld, die genau auf dieser Basis funktionieren. Und wir lieben es!!! In Deutschland sind Non-Profit-Organisationen, das Ehrenamt und auch all die Vereine, in denen Geld nur eine untergeordnete Rolle spielt, nicht mehr wegzudenken. Auch wir Meyer haben uns, obwohl wir es besser wissen konnten, daran gemacht, FindingSustainia jenseits jeglicher Strukturen und Geldströme aufzubauen.

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Wir agieren sogar ohne juristische Form. Doch mit großen Freiräumen! Möglich war dieser Freiraum allerdings nur durch sehr, sehr viel Engagement, feste Jobs im Hintergrund oder unser Familieneinkommen. Wir haben enorm dazu gewonnen an Wissen, haben mehr und mehr mit inneren Widersprüchen aufgeräumt – und ja, wir sind reich dabei geworden! Das kann man schon so sagen. Nicht unbedingt im finanziellen Sinne, aber mit Blick auf unsere Lebensqualität. Und doch stellt sich die Geldfrage immer wieder. Es kommen Anfragen zu sponsored posts, Werbung, etc. Bisher haben wir alles abgelehnt und doch merken wir, dass Geld (mit Sinn und Verstand eingesetzt) auch für unsere Arbeit sehr hilfreich sein könnte. Doch sind Unabhängigkeit und eine Perspektive ohne Bias weiterhin unser Aushängeschild.

Geld kann Handlungsspielräume erweitern und so Aktivitäten möglich machen, auf die wir aktuell verzichten.

Um Geld für die Umsetzung guter Ideen zu generieren, die nicht vornehmlich zum Verdienen von Geld angelegt sind, hatte man lange Zeit die Wahl zwischen Antragsformularen verschiedenster Fördertöpfe, dem Sammeln von Spenden oder dem Verkauf von Irgendetwas. Im Besten Fall sollte es nicht der Verkauf der eigenen Ideale sein, à la „wir waren jung und brauchten das Geld“.

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Crowdfunding empfinden wir als großartiges Format. Und es gibt viele Beispiele, die zeigen, wie wir mit Crowdfunding vom Tellerwäscher zum Millionär werden können… oder, um auf dem Boden zu bleiben, zu einem“fulltime and not all the time hungry“ Klimaschützer.

Für alle, denen das Konzept Crowdfunding noch nicht wirklich vertraut is? Wie funktioniert es? Du stellst auf einer der vielen Platformen deine Idee vor (z.B. auf Betterplace, Bettervest, Bürgerzins, EcoCrowd, Econeers, Green Vesting, Green Rocket, Kickstarter, Leih deiner Umwelt Geld, Oneplanetcrowd, Startnext, VisionBakery. Du definierst, wieviel Geld du brauchst, um dein Projekt umzusetzen. Und dann rührst du über soziale Medien oder andere Kanäle fleißig die Werbetrommel.

Doch warum sollte jemand Geld locker machen, um dich zu unterstützen? Weil die Crowd dich großartig findet!!! Und je nach Projekt handelt sich um eine Spende oder vielleicht bekommt der edle Spender sein Geld sogar zurück, wenn alles wie am Schnürchen läuft. Genau auf diese Weise sind zum Beispiel für den Klimaschutz schon jede Menge Aktivitäten umgesetzt wurden. Denn langsam setzt sich die Erkenntnis durch: Wir können unser Geld sparen und so anlegen, dass wir absolut keine Ahnung haben, wo es wie wirkt, oder wir können damit Werte schaffen! Zum Ethischen Banking haben wir letztes Jahr hier ein sehr schönes Interview mit Daniel von Oekocredit veröffentlicht.

Und, habt ihr auch Ideen, die ihr vielleicht mit Hilfe von Crowdfunding umsetzen könnt? Es gibt jede Menge Leute, die euch dabei unterstützen können, eine solche Kampagne aufzusetzen. Sprecht uns gerne an! Oder kennt ihr Crowdfunding-Kampagnen, die eurer Meinung nach unsere Unterstützung verdient haben. Immer her damit!

Natürlich könnt ihr euch auch einfach selbst an den unzähligen bereits bestehenden Projekten beteiligen.

Erzählt uns von euren Erfahrungen und erzählt es weiter! Denn nur zusammen sind wir stark! Und nur zusammen ist es Klimaschutz!

Eure Santa und Anna

 

Dieser Text ist im Rahmen der #ZIEK Blog-Parade entstanden. Hier findet ihr auch weitere Texte zum Thema Crowdfunding und Klimaschutz! Viel Spaß beim Stöbern und, ganz wichtig: jeder kann Teil der Crowd werden! Unser Klima wird es uns danken.

 

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Weitere Infos und jede Menge Interaktion findet ihr auf unserer Facebookseite “Finding Sustainia“ und bei Twitter unter @Finding_S.Wir freuen uns auch, wenn ihr euch in der rechten Spalte unseres Blogs für unseren Newsletter anmeldet. So bleiben wir gut verbunden.

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18 Antworten zu “Vom Tellerwäscher zum Millionär – oder mit Crowdfunding zu mehr Klimaschutz? #ZIEK Blog-Parade”

  1. Ich finde gut, dass ihr so persönliche EInblicke in das Blick des Ehrenamts gebt. Es ist einem oft gar nicht so klar, wieviel Arbeit und Engagement darin stecken – und dass Geld nicht dirty ist, sondern auch Klimaschutz boosten kann. „Es kommen Anfragen zu sponsored posts, Werbung, etc. Bisher haben wir alles abgelehnt und doch merken wir, dass Geld (mit Sinn und Verstand eingesetzt) auch für unsere Arbeit sehr hilfreich sein könnte. Doch sind Unabhängigkeit und eine Perspektive ohne Bias weiterhin unser Aushängeschild.“ Bravo! So muss es sein. Mit Sinn und Verstand… und beides finde ich bei Euch! Alls Gute.

    • Lieber Esteban, danke fuer deinen Input! Uns war am Anfang unserer Meyerzeit auch noch nicht so klar, dass Geld bzw. die Generierung von Geldern irgendwann zum Thema unserer Projektes werden koennte. Den Idealismus haben wir nicht eingebuesst durch die Entfaltungsfreiheit, die wir uns genommen haben, aber ein wenig dazu gelernt haben wir schon. Aber, wie sagte meine Oma immer, „Gut Ding will Weile haben“ und Workshops oder auch Crowdfunding sind fuer uns Optionen, mit denen wir uns gut fuehlen. Anfragen fuer Ersteres kommen mittlerweile auch oefter. Herzliche Festtagsgruesse, Santa und Anna

  2. Da kann ich mich Martina nur anschliessen. Wert, Werterhaltung, die verschiedenen Dimensionen von Change, konkret, big picture, und dann „innere Nachhaltigkeit“ – absolut wahr und oftmals nicht im grossen Kontext beachtet! Frohe Weihnachten unbekannterweise – R

  3. Oh ja, Sebastian! Recht hast Du.
    FindingSustaina ist quasi unser Baby. Und alle Eltern unter uns wissen: mal läuft’s effizienter und mal weniger effizient. Hilfreich ist auf jeden Fall auch, dass wir alle das Gefühl haben, selbst so viel zu lernen und über das Projekt so tolle Leute kennenzulernen, dass Geld die Sache kaum noch besser machen könnte. Aber, wie gesagt, auf manche Aktivitäten verzichten wir aus finanziellen Gründen. Vielleicht hast Du auch eine Idee für einen konkreten Crowdfunding-Ansatz für uns. Wir lassen uns gerne inspirieren. Ansonsten werden wir die Zeit „zwischen den Jahren“ nutzen, um über neue Strategien nachzudenken.
    Liebe Grüße
    Anna

  4. Ich verfolge eure Arbeit schon lange und habe mich immer wieder gefragt, wir ihr es schafft, so konsistent und diszipliniert zu arbeiten und das im Ehrenamt. Oftmals kommt mir aus eigener Erfahrung heraus das Ehrenamt,so nobel es ist, ineffizient vor. Grossartig, dass ihr euch trotzdem motiviert. Vielleicht auch, weil es euer Baby ist? Gruss, Sebastian
    p.s. Claudia z.B. muss ja unheimlich recherchieren und ihr Meyer seid sowieso wahrscheinlich ununterbrochen mit Finding Sustainia zu Gange, stimmt’s?

  5. Schöner Beitrag zur #ziek Blog-Parade! Zusammen ist es Klimaschutz, Crowdfunding, FindingSustania- das bringt das Thema echt auf dem Punkt. Ich muss ehrlich gestehen, als die Blogparade ausgerufen wurde dachte ich nicht, dass es so spannende Blogspots gibt. Ich wusste aus nicht genau, wie ich meinen Artikel schreiben sollte. Aber jetzt bin ich von der Blog-Parade echt begeister! Liebe Grüße euch sustanians!
    Tati

  6. Weiter so! Ihr habt interessante Beispiele ausgesucht. Die Perspektive zur „Wert“ (-erhaltung) auf verschiedenen Dimensionen finde ich interessant und sehr wahr! Danke!

  7. Ihr wart jung und brauchtet das Geld? 🙂 Ihr Meyer habt es einfach drauf und habt es echt verdient, euch auch finanziell zu tragen…ob nun durch Crowdfunding oder indem ihr einen Spendenbutton einrichtet bei euch. Ich kenne viele Leute, die euch lesen und euch bewundern. Ihr habt euch zu einem Projekt entwickelt, dass vielen Nachhaltigkeitsinsidern bekannt ist. Das wollte ich schon lange gesagt haben….also jetzt! Meine Spende – rechnet sie mit ein! 🙂

  8. Wow, girls, das ist ein super Beitrag! Ich habe gerade auch bei euch herumgesurft und bin beeindruckt, dass ihr das alles ehrenamtlich und frei nach Schnauze aufgebaut habt. Dabei ist es auch nocht so professionell und ihr seid sicher keine arbeitslosen Ökos, sondern ein vielseitiges Team. Ein Prof, Juristin, Politologin… genau von solchen Leuten würde man erwarten, dass sie zu …hmmm…. realistisch bzw. unidealistisch sind, um es geldfrei zu machen. Eure Auktion und IamHuman Kampagne und natürlich euer Challengeformat machen mich super neugierig.

    • Liebe Sonja, wir koennen ja selbst kaum glauben, was bei uns in den letzten zwei Jahren passiert ist. Danke vielmals fuer dein Lob. Unser Team ist tatsaechlich vielseitig… nicht nur die Akademiker Fraktion, sondern auch unsere DIYler wie Rubina, Stephanie und unser Allround-Genie Claudia. Schreib uns gerne wieder. Wir sustainians lieben Feedback! Santa und Anna

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