Der nachhaltige Christbaum mit DIY Anregungen


Überall hängen sie wieder die Lichterketten. Schön, wenn es draußen dunkel ist und natürlich erst recht am heiligen Abend. Aber nicht alles ist eine stromsparende Beleuchtung oder nachhaltige Dekoration. Hier schauen wir, wie man nachhaltiges Licht in die schöne Weihnachtszeit bringt. Und beleuchten auch den echten Weihnachtsbaum. Muss er wirklich nadeln? Was gibt es für Alternativen, die nicht aus Plastik,  sondern aus verpackungsfähigen Naturmaterialien sind. Nachhaltigen, schmückenden Baumbehang findest du im DIY Beitrag Weihnachtsdekorationen ohne Plastik.

 

Schneeflocke aus Recyclinglas Schneeflocke im Karton weniger Farbe

DIY: Schneeflocke aus Recyclingglas mit kreativer Verpackung – Idee: www.carmenmiller.de

Die nachhaltige Weihnachtsbeleuchtung

Wenn wir nun aber ganz auf die Lichterketten wegen des Stromsparens verzichten, dann bleibt uns noch die Alternative: Kerzen. Die meisten Leute glauben aber, dass so eine Kerzenbeleuchtung viel zu gefährlich ist. Ich bin mit Kerzen am Christbaum aufgewachsen, mein Mann allerdings kannte nur die elektrische Form der Beleuchtung.  Bei uns gab und gibt es seitdem nur Kerzen, allerdings auch immer einen Putzeimer gefüllt mit Wasser im Eck. Gebrannt hat es bei uns noch nie. Und es gibt eine Frage, die jedes Jahr kommt: „Ist der Wassereimer schon beim Christbaum? Es könnte ja sein, dass wir ihn dieses Jahr brauchen.“ Klar ist, dass er seltener leuchtet und auch, dass beim Essen vermehrt alle zum Baum schauen. In der Zeit, in der er brennt, wird er einerseits wegen der Kontrolle mehr betrachtet und andererseits bekommt er dadurch auch mehr Beachtung. Man nimmt ihn wahr. Nicht nur durch das echte Kerzenflackern, sondern auch durch den Duft und die Wärme, die die brennenden Kerzen verströmen. Man riecht auch bewusster, denn auch ein bewusstes Riechen, ob es irgendwie angebrannt riecht, hat seinen Mehrwert. Es hat etwas mit Achtsamkeit zu tun. Ich kann mir ein Weihnachten ohne diese Kerzen nicht vorstellen. Mein Mann und die Kinder auch nicht, obwohl mein Mann sich schon eine Dauerbeleuchtung gelegentlich wünscht und über eine zusätzliche Verkabelung nachdenkt. Aber beides, na ja … Aber auch Kerzen haben ihre Schattenseiten, in der Regel sind sie nicht ohne Paraffin. Es gibt ein Gütesiegel von RAL, aber auch diese sind nicht unbedenklich wie der Beitrag aus der ZDF- Mediathek zeigt. Naturkerzen aus Bienenwachs sind daher besonders zu empfehlen.

Nach der Info über Kerzeninhaltsstoffe fragte ich mich, ob unser Wassereimer wirklich die richtige Methode zum Löschen ist, denn nicht nur die Kerzen enthalten Stoffe die genial brennen und explodieren können. Christbaumschmuck aus Kunststoff würde auch dazuzählen. Wie gefährlich Löschversuche bei einer Kerze mit Wasser sein können, haben unsere Kinder vor einigen Jahren draußen demonstriert. Jungs sind ja ständig am Experimentieren. Ein Teelicht und eine Sprühflasche mit Wasser hat gereicht um eine Stichflamme von über 1 m zu erzeugen. Einige Tage später hatten sie dann mit 2 geschmolzenen Kerzen in einem Metalltopf  die 2,5 m erreicht. Wir werden also den Feuerlöscher ins Eck stellen und definitiv auf Bienenwachskerzen umsteigen.

Befestigt werden die Kerzen mit Klammern oder Hängern. Man bekommt sie noch in jedem Baumarkt. Einen Teller für das tropfende Wachs sollten sie schon haben. Keine Ahnung, warum ich auch grad welche ohne Tropfteller im www bei der Bildersuche fand. Und falls der Baum sehr hoch ist, empfiehlt sich ein Kerzenlöschstab um das flüssige Wachs nicht überall rumzupusten. Beim Kauf des Baumes sollte man darauf achten, dass er nicht zu dicht gewachsen ist, sonst muss man ganze Äste rausschneiden. Beim Anbringen der Kerzenhalter mindestens eine Handlänge zwischen Flamme und dem darübersteigenden Ast lassen. Besser ist, man kürzt die Spitze des oberen Astes, falls es nicht anders geht. Wenn man schräg schneidet, fällt diese Kürzung auch nicht auf, denn es handelt sich meist nur um einige cm. Was wäre noch sinnig? Ein altes Leintuch am Boden um den Baum herum. Wer 100% sicher sein will, dass durch diesen Stoff nichts durch geht, sollte ein Wachstischtuch oder Folie drunterlegen. Billigkerzen sind oft starke Tropfer. Auch dauerhafter Luftzug ist ungünstig.

Der Weinachtsbaum und seine Alternativen

Wie könnte ein nachhaltiger Weihnachtsbaum noch aussehen? Generell wäre der Baum im Topf ein sehr nachhaltiger Christbaum, der jedes Jahr im Garten wieder ausgegraben wird und für die Weihnachtswochen im warmen Zimmer einziehen darf. Der Topf sollte in einem wasserdichten Gefäß stehen, um das Gießen zu ermöglichen. Wenn man nun dieses Gebilde an Plastikkübel und Schüssel / Übertopf noch verkleiden will, bietet sich ein Jutesack oder Reststoff an, der mit einer dicken Schleife festgebunden wird.

Vor ein paar Tagen fand ich einen Post über Miet-Christbäume. Der Originalbeitrag stammt von Utopia und ist hier zum Nachlesen.

Wer keinen Garten zum Eingraben eines Christbaums hat, kann den Aspekt regionaler Christbaum beachten. Entweder Selberschlagen bei den zugelassenen Stellen, die u.a. hier in dieser Aufstellung von Robinwood (ökologische Waldwirtschaft oder aus anerkannt ökologischen Weihnachtsbaumkulturen) zu finden sind. Einige  Christbaumverkaufsstände bieten regionalen Bäume an. Manche schreiben es auch auf Ihre Standreklame.

Geht es auch anders nachhaltiger? Hätte ich den Ikea-Prospekt nicht angesehen, wäre mir diese Variation sicher jetzt nicht gleich eingefallen. Es ist eine Art Petterson&Findus-Weihnachtsbaum. Hier eine sehr urige Kreation mit Bauanleitung aus Strandholz oder entrindeten Ästen. Strandholz wird jetzt kaum einer zur Hand haben und falls doch, wahrscheinlich nicht in der richtigen Länge oder Menge. Eine andere Möglichkeit wäre mit langen Holzscheiteln. Die liegen leider auch nicht so hinterm Haus, aber wer suchet der findet sicher auch Bezugspunkte wie Sägewerke, Baumärkte oder der Brennholzanbieter.

Bosch Holzscheitelbaum
Quelle: www.bosch-do-it.de

Diese umgesetzte Petterson-Version der Grundschule Lünern aus Holzlatten wäre eine einfachere Alternative.

Quelle: www.grundschule-luenern.de
Quelle: www.grundschule-luenern.de

Wer es eher dreidimensional wie in der Bauanleitung möchte, kann diese Schulversion auch durch um 90 Grad versetzt angebrachte Latten ergänzen. Als letzte DIY Christbaumvariante hier ein Link bei dem die Holzlatten auf einem Stab aufgefädelt werden, dazwischen kleinere Holzklötzchen. Die einzelnen Latten benötigen ein vorgebohrtes Loch zum Auffädeln. Vorteil dieser Variante, man kann die Latten rund um den Baum dreidimensional drehen und die Abstände zur nächst höheren Latte selbst festlegen.

Der wahre Peterson&Findus-Christbaum mit Kerzen ist sicher die kreativste Version. Übrigens falls jemand die Geschichte nicht kennt, Peterson und Fundus haben einiges an Haushalts- und Küchenutensilien daran aufgehängt wie Plätzchenausstecher, Suppenkelle, Besteck, Nudelholz, Teefilter… Der Kreativität sind wie immer keine Grenzen gesetzt.

Der modernste Christbaum entstand heute am 2. Advent im Kopf meiner Familie, als ich vom nachhaltigen Christbaum sprach. Wohlgemerkt alles männliche Wesen. Sie sponnen nach der Petersonvariante weiter und meinten: „wie wäre es mit einem Dronenbaum?“. Ich: „Was? Diese fliegenden ferngesteuerten Quatrocopter? Wie soll denn das jemals ein Christbaum werden?“ Antwort: „Als fliegende Christbaumkugelhalter oder Windlichttransporter“. Man muss sich das nur mal vorstellen! Da schwirren dann so Dinger rum, die nur an der Decke kreisen und sich nie in die Quere kommen. Oder die sich als Formation an der Wand auf und abwärts in Form eines Tannenbaums bewegen. Und als ich sagte, dass das aber nicht wirklich nachhaltig sei, haben sie gemeint: „OK. solaraufgetankte Batterien bräuchten die schon und einen genialen Programmierer.“ Ich möchte Euch also diese moderne,  surrende Hightech-Variante nicht vorenthalten. Da es so etwas als Tannenbaum visuell nicht gibt, müsst Ihr Euch das einfach noch dazudenken. Hier das Video in dem ab 0:37 die Quadrocopter in Formation fliegen. Mein Ding wäre es nicht, aber cool zum Ansehen.

Und was macht Ihr dieses Jahr? Der Quadrocopterbaum wird es nicht, oder etwa doch? 😉

Grüße

Claudia

 

tt30-logoWeitere Infos und jede Menge Interaktion findet Ihr auch auf der Facebookseite „Die Nachhaltigkeitschallenge 2014„, über Twitter unter @Finding_S und über den Blog der Deutschen Gesellschaft des Club of Rome. Und ja, einen Hashtag gibt’s auch:#FS_NC14

 

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