Kosmetische und natürliche Reinigungs- und Pflegemittel für Kinder – DIY Lösungen


Kaum ist man geboren, wird man auch schon mit Bakterien konfrontiert. Das fängt quasi direkt beim Abnabeln an. Doch wie wasche und pflege ich mein Baby möglichst schonend und ohne unnötige Substanzen? Unsere Autorin Birgit hat uns vor kurzem bereits ein paar Hebammentipps vermittelt – zum Beispiel hat sie uns von den großartigen Wirkungen von Muttermilch auf wunder Babyhaut berichtet. In den letzten Tagen bin ich der Frage nachgegangen, was notwendig und was gegebenenfalls unnötig ist. Und in vielerlei Hinsicht bin ich bei alternativen Produkten zum Selbermachen gelandet.

Badewanne im BauAber nun erstmal zur Ausgangsfrage: Was ist denn überhaupt notwendig und was kann man sich sparen? Wir sind ja auch minimalistisch unterwegs.

Bedürfnisse der Baby- und Kinderhaut

Zarte Babyhaut, wer hätte sie nicht gern? Leider verändert sie sich im Laufe des Älterwerdens von einem pH-Wert von 6,5  hin zu einem säuerlichen mit 5,5. Damit die Haut möglichst lange so gesund und zart bleibt, sollte sie nicht wie die Haut der Erwachsenen gereinigt und gepflegt werden.

Eigentlich braucht die Baby- und Kinderhaut weder Reinigungs- noch Pflegemittel, denn gerade beim Säugling schützt die eigene Talgproduktion hervorragend. Zu viel baden, ölen und cremen ist daher eher kontraproduktiv. Wasser als Reinigung ist vollkommen ausreichend. Ein tägliches Baden ist für die Haut eines Babies sogar eher schädigend.

Es gibt aber Gründe die für Zusätze sprechen:

  • Hartes Wasser gilt als hautaustrocknend und kann zu Ekzemen führen.
  • Der Stuhlgang von Babys enthält mehr Fett als der von Erwachsenen, weshalb zur Vermeidung von Windeldermatitis milde Reinigungsmittel notwendig sind.
  • Nach den ersten Wochen stellt sich die schützende Talgproduktion bis zur Pubertät ein. Die Haut ist angreifbarer und ungeschützt.

Produktvielfalt der Reinigung- und Pflegeprodukte

Doch inwieweit sind die am Markt gängigen Produkte, die mit Schlagworten wie:

  • feuchtigkeitsspendend,
  • milde Pflege,
  • sanft zur Babyhaut,
  • Säureschutzmantel,
  • auf Babys Haut abgestimmt

damit wirklich in Bezug zu setzen. Werbung verspricht viel und natürlich genau mit den Schlagworten, die für uns ein bestätigendes Gefühl auslösen. Aber viel zu oft halten solche Worte nicht, was sie versprochen haben. Und viel zu oft liest man, dass ungesunde und schädigende Stoffe enthalten sind. Auch die Naturkosmetik ist hiervon nicht ganz auszuschließen.

Das Fachchinesisch auf den Verpackungen über die Inhaltsangaben bringt uns da auch nicht viel weiter. Oder hättest du gewusst, dass diese in Kinderprodukten enthaltenen Zusätze wie Parfum- und Konservierungsstoffe, Tenside, Silikon-Öl und PEG/PEG-Derivate, allergieauslösend, zellmembranschwächend, schwer abbaubar oder hautöffnend für Schadstoffe sein können? Mit Codecheck verstehen wir wenigstens schnell auf einen Blick, was für schädigende oder kritische Stoffe in jedem einzelnen Produkt enthalten sind, aber was davon ist wirklich zielführend und was ist einfach unnötig?

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Um ehrlich zu sein, mir erschien dieser Schritt sehr mühsam und ich landete früher oder später beim Selbermachen. Damit erspare ich mir das „Hin und Her“ vor den Regalen, das „Für und Gegen“ einer Produktentscheidung und auch noch den unnötigen Plastikmüll für die Entsorgung. DIY macht noch dazu Spass, denn es ist ein wenig wie kochen 😉

Lösungsansätze für Zutaten im DIY 

Gegen hartes Wasser fallen mir gleich 2 Lösungsansätze ein, wenn man keine riesigen Mengen davon benötigt:

  • Filtern und
  • destilliertes Wasser

Das Fettlösungsproblem beim Windelwelchseln gestaltet sich schon schwieriger. Das Reinigungsmittel soll ja hautneutral sein.

Pflanzliche Bio-Kernseife hat einen pH-Wert von zirka 8,5. Sie liegt damit im basischen Bereich und ist auch noch frei von chemischen Farb- und Konservierungsstoffen. Weiterhin bietet sie Fettlösekraft mit rückfettender und heilender Wirkung bei Ekzemen und Wunden, was ja auch nicht schaden kann. Ist sie gut für die Haut von Babys oder Kindern? Darüber gehen die Meinungen wohl auseinander. Die einen sprechen von einem sauren Milieu als Säureschutzmantel und andere behaupten, dass die Hautoberfläche nicht durch die Seife sondern durch die Schadstoff-Ausscheidungen sauer ist.

Aloevera nahaufnahme

Wie sieht es beim Schutz und bei der Feuchtigkeit aus?

  • Die Aloe Vera ist feuchtigkeitsspendend, kühlend und schmerzstillend.
  • Die Kamille wirkt antibakteriell, entzündungshemmend und beruhigend.
  • Die Ringelblume enthält antibakterielle, entzündungshemmende und sogar pilzabtötende Wirkstoffe weshalb sie in vielen Salben und Cremes enthalten ist.
  • In kaltgepresstem Sonnenblumenöl ist sehr viel Linolsäure enthalten und auch noch 62% α-Tocopherol ( Vitamin E). Das Öl wirkt rückfettend, zellschützenden und antioxidativ. Wegen der geringen Ölsäure ist es für Kinderhaut besser geeignet als Olivenöl, Mandelöl oder Sonnenblumenöl mit hohem Fettanteil
  • Die Kleie bietet neben ihrem hohen Anteil an Vitamin E, Zink, Magnesium und Proteine eine heilende und regenerierende Basis bei vielen Hautproblemen wie zum Beispiel bei Windeldermatitis, trockener Haut, Ekzemen, Neurodermitis und auch bei Akne. Sie lindert Juckreiz und Entzündungen. Ein echtes Wundermittel bei Hautproblemen.
  • Milch bindet Feuchtigkeit in der Haut und führt ihr auch noch welche zu. …

Na mal sehen, was sich daraus so alles zaubern lässt.

 

Praktische DIY-Umsetzungen für Reinigungs- und Pflegeprodukte

Und nun endlich zum praktischen Teil: Der Umsetzung mit den DIY-Anleitungen.

1. Feuchttücher

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Feuchttücher bei Wickelkindern sind super praktisch, doch leider immer in Plastik verpackt und jedes Stück landet im Mülleimer. Noch dazu mit Inhaltsstoffen, die oft dem Po nicht gut tun. Die Menge an Öl und Zusätzen ist beachtlich, so dass man sich nicht wundert. Eigentlich braucht es nur ein paar Waschlappen und eine Thermoskanne mit lauwarmen Wasser bzw. Kamillentee am Wickeltisch. Zu Hause klappt das auch ganz gut, doch für unterwegs wäre vielleicht das ein oder andere Feuchttuch doch wünschenswert. Hier geht es zu meiner ausführlichen Anleitung: „Wiederverwendbare Feuchttücher für Gesichts- und Babypflege selber machen„.

2. Badezusätze

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© smarticular.net

Wenn das Kind z.B. von Schneeausfügen durchgefroren oder von Sandkastenerlebnissen von Kopf bis Fuß versandet ist, dann kommt man um ein tolles reinigendes Bad nicht umher. Um der Haut aber nicht nur die Reinigung zu bieten, gibt es schnelle, natürlich pflegende und sanfte Baby- und Kinderbadezusätze, die du selbst kombinieren und den Bedürfnissen anpassen kannst. Zum Beispiel bei Windeldermatitis, Linderung bei Rheuma und bei Neurodermitis, oder einfach nur schmerzlindernd. Meine Anleitungen für viele verschiedene Wohlfühlbäder findest du im Beitrag „5 pflegende und heilende Badezusätze für Kinder„.

3. Wund- und Heilsalbe

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© smarticular.net

Manchmal sind Wunden bei Kindern nicht zu vermeiden. Sei es der entzündete Po, der Sturz mit dem Roller oder ein Schnitt mit dem Schnitzmesser. Solche Wunden verheilen schneller und schmerzfreier mit der passenden Salbe. Aber als Eltern, hat man selbst auch das eine oder andere Malheur. Gut zu wissen wie man sich die eigene Wund- und Heilsalbe machen kann.  Meine Anleitung findest du im Beitrag „Ringelblumensalbe (Calendula Salbe) einfach selber herstellen„.

4. Babymassage-Öl

Mein letzter Tipp für heute ist das Babymassageöl von Maximilian. Er hat ich die Inhaltsstoffe des „Baby Sanft Öls von Penaten“ einmal genauer angeschaut und nach Alternativen gesucht. Vielleicht kann sich der eine oder andere schon denken, was dabei herausgekommen ist. Nie wieder eines aus der Plastikflasche, wenn es doch viel einfacher und gesünder geht. Die passende Info bekommst du in seinem Beitrag mit dem Titel „Würdest du dein Baby mit Erdöl einreiben?

Ich wünsche euch viel Spass bei der einen oder anderen Umsetzungen und bin gespannt was dabei herauskommt und ob auch ihr glückliche Babies erlebt. Aber vielleicht habt ihr auch noch Ideen oder eigene Erfahrungen und möchtet weitere Umsetzungen kommentieren. Das FindingSustainia Team freut sich auf eure Anregungen.

Grüße Claudia

 

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