Interview mit Britta zur heimischen Eshly Brotbox


Spätestens nachdem Claudia uns den Kopf gewachsen hat, vermeiden wir Meyer Plastik im Essen bzw. Essen in Plastik. Aluminium mögen wir auch nicht. Unser Interview mit der überaus sympathischen Nathalie Rau von Kivanta hat uns natürlich noch mehr bestärkt und wie wir erfahren haben, auch viele von euch. Alternativen gibt es – zum Glück! Z. B. Edelstahl in 18/8 oder 18/10 Qualität. Und er ist tatsächlich schadstofffrei – aber oftmals sind die Ursprünge und Produktion eine Blackbox. Anders ist es bei der Eshly Box aus Eschenholz, die wir heute präsentieren dürfen. Britta Knueppel ist der schlaue Kopf hinter der Eshly Box und hat sehr viel Wert und Zeit darin gelegt, die Box so nachhaltig und heimisch wie möglich zu gestalten. Nun aber zum Interview!

Liebe Britta,

Wenn ich mir deine Eshly Box anschaue, bin ich richtig froh so viel Recherche-Arbeit für FindingSustainia bzw. gesunden Alternativen zu investieren. Eine Lunchdose, bei der die Materialherkunft nicht nur keine Blackbox ist, sondern die sogar auf Basis heimischer Hölzer hergestellt wird und das in Deutschland, erfreut mein Meyer-Herz schon sehr!

Erzähl uns doch bitte mehr von dir und wie du dazu kamst, die an Bento-Boxen erinnernde Eshly Box zu kreieren?

Ich war auf der Suche nach einer Snackbox, die Zuhause nicht im Schrank liegen muss, weil sie nicht so schön ist und sich auch nicht stapeln lässt. Andersherum wollte ich gerne eine Vorratsdose haben, die ich auch einfach mal in die Tasche packen kann.
EshlyStapel

Das Produkt sollte auf jeden Fall nachhaltig in Deutschland, und unter ökologischen Bedingungen entstehen und auch komplett wieder verschwinden können. Alles sollte transparent sein und leicht verständlich – Material, Herstellung, Gebrauch. Ich wollte ein Produkt produzieren, das schön altern kann. Wenn ein Produkt lange schön bleibt, dann benutzt man es auch lange. Holz altert sehr schön finde ich. Es bekommt eine Patina und mehr Charakter je älter es wird. Und nachhaltige Produkte sollten schön und nützlich sein – und Freude bereiten. Jedes Teil kann einzeln nachgekauft werden, dann kann die Dose lange benutzt werden.

Mir sagt es sehr zu, wie tief du deine Eshlys durchdacht hast. Schönheit und Nachhaltigkeit hängen für mich auch eng zusammen und erinnern mich an die drei Prinzipien der Architektur: Firmitas, Utilitas undVenustas – Dauerhaftigkeit, Nutzen und Schönheit. 2011 habe ich mal, als FindingSustainia noch in den Kinderschuhen steckte, meine Gedanken dazu aufgeschrieben. Bitte entschuldige meinen kleinen Exkurs. Back to your Eshly: Wo stellst du deine Boxen her und wie groß ist dein Team?

Die Dosen werden bei einem Drechsler aus Norddeutschland gefertigt. Ich arbeite mit verschiedenen Fachleuten auf Projektbasis zusammen.

Seit wann gibt es die Eshly Box auf dem Markt?

Seit Mai 2015

Wie reagiert die Welt auf deine Eshly bisher? Dass sie rund ist, die Sensation, dass sie aus Holz ist…?

Das eckige Brot passt auch in etwas Rundes. Vielleicht muss es ja auch nicht immer Brot sein, Menschen werden wieder kreativer, was das Pausenbrot betrifft.

Holz ist an sich ein sehr hygienisches Material. Es ist von Natur aus antiseptisch und muss nur ausgewischt werden. Daran muss man sich nach den ganzen Plastikbrettern erst einmal wieder gewöhnen. Es wurde ja lange erzählt, das Holz in der Küche unhygienisch ist.

Viele sind begeistert, von dem Material und auch, dass sie aus einem Stück besteht. Holzprodukte, die nicht verklebt sind, sieht man nicht mehr so oft.

In meiner Eshlybox gab es auch schon Daal Bhat (Reis mit Daal), Salat und einiges mehr. Sie ist schnell sauber, wenn ich sie direkt abwische. Ich liebe es, aus einer Holzbox zu essen. Welche Materialien verwendest du weiterhin für die Box und das Drumherum, also das Gummi, die Verpackung …?

Von der Verpackung bis zum Produkt – Eshly ist ein komplett kunststofffreies Produkt, das aus umweltverträglichen und hochwertigen Komponenten besteht und vielseitig verwendbar ist. Jede Eshly Dose wird in Deutschland aus einem Stück europäischen Eschenholz gedrechselt, geschliffen und mit ökologischem Öl geölt. Das Öl ist lebensmittelecht nach DIN und speichelfest, also für Spielzeug zugelassen. Das Gummiband besteht aus Baumwolle (GOTS) und nachhaltig produziertem Kautschuk. Es wird in Österreich gewebt und mit ungiftigen Pflanzenfarben gefärbt. Das verwendete Garn ist ebenfalls aus zertifiziert ökologischer Baumwolle. Das Firmenlogo ist auf den Dosenboden mit einem Brenneisen eingebrannt. Ein Beipackzettel informiert über die Dose und dessen Gebrauch. Er ist auf recyceltem Papier mit auf pflanzenölbasierten Farben gedruckt. Die Druckerei produziert nachhaltig und emissionsarm. Die Verpackung besteht ebenfalls aus Recyclingpapier.

Das liesst sich alles sehr sehr gut. Für mich treibst du den Nachhaltigkeits-Gedanken wirklich noch ein Stück weiter – auf eine sehr bodenständige Art und Weise. Wieso heimisches Eschenholz und nicht Bambus und Co?

Ich wollte ein Produkt entwickeln, das so regional wie möglich ist. Wir haben traditionsreiches Handwerk in unserem Land und gute Materialien direkt vor der Tür.

Eschenholz ist ein heimisches Holz und ist elastischer, abriebfester und biegsamer und splittert weniger als die meisten heimischen Holzarten. Ich wollte nichts verkleben. Das hätte ich bei Bambus wohl gemacht. Verzieht sich nicht so leicht bei Feuchtigkeit. Ich wollte nichts vermischen, oder kleben.

Ich wollte auf jeden Fall so kurze Transportwege haben wie es geht und versuchen ein Produkt zu produzieren, das fast komplett aus Deutschland kommt.

Welches nachhaltige Projekt planst du als nächstes?

Es wird auf jeden Fall größere Dosen geben, so groß, dass man bei einem Picknick, den Deckel als richtigen Teller benutzen kann. Es passt dann auch mehr rein für die ganze Familie und auch in den Vorratsschrank.

Toll, wir freuen uns! Auf welche deiner Boxen können sich unserer Leser innerhalb der SpendenAUKTION für Flüchtlinge freuen bzw. mitbieten?

EshlyKreis

Sie können sich auf eine Eshly Box Large freuen mit 2 verschiedenfarbigen Gummibändern.

Hier entlang zur Versteigerung der heimischen Eshly Box in Large. Danke vielmals, Britta! Wir sind gespannt, was du dir als nächstes ausdenkst! Bitte verkauf doch auch Zopfgummis aus Kautschuk und Bio-Baumwolle wie bei deinen Gummibändern. Ich habe bisher leider nie welche ohne Plastik gefunden. 

 

 

 

tt30-logo

Weitere Infos und jede Menge Interaktion findet Ihr auch auf der Facebookseite “Finding Sustainia“, über Twitter unter @Finding_S und über den Blog der Deutschen Gesellschaft des Club of Rome


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