10 einfache Wege, um grüner und nachhaltiger zu reisen


In Elternzeit hat man ja quasi monatelang frei! Urlaub würde ich es jetzt nicht nennen, aber eigentlich kann man so ziemlich tuen und lassen was man will. So einige Reisen haben wir auch schon mit Enno unternommen. Als Familie oder Touren alleine mit LaMamma: vor allem haben wir Freunde besucht!

nachhaltig reisen

Diese Woche hat auch der Herr des Hauses frei und was machen wir? Wir bleiben ZUHAUSE! Crazy! Wäre uns früher auch nicht eingefallen, aber diese Woche haben wir Lust darauf einfach mal so richtig intensiv unsere vier Wände zu genießen und völlig frei zu sein von einem Programm.

Für unseren nächsten Urlaub habe ich mich allerdings auf ein paar Seiten informiert, die sich mit „Nachhaltigem Tourismus“ beschäftigen. So wurde ich auf Stefany Seipp aufmerksam, die die Informations- und Kommunikationsplattform Green Pearls leitet. Sie gab mir jede Menge Tipps, um auf einfachem Wege umweltbewusst zu reisen. Recherche im Urlaub für den nächsten Urlaub also… ein ganz neues Konzept! Los geht’s. Hier unsere 10 Tipps:

Ethisch vertretbare Reiseziele

Schon lange, bevor Du Deine Koffer packst, beginnt die Zeit für nachhaltige Entscheidungen. Erste Wahl sollten immer Ziele haben, die ohne Flugzeug erreichbar sind. Denn gerade Flugemissionen sind extrem klimaschädlich. Wir zum Beispiel lieben die Alpen oder die autofreie Nordseeinsel Baltrum. Für Citytrips ist Kopenhagen empfehlenswert. Die dänische Stadt punktet mit ihrer großen Fahrradfreundlichkeit. Eine bisher noch etwas unbekanntere Perle, die es 2016 zur „European Green Capital“ geschafft hat, ist die slowenische Hauptstadt Ljubljana. Die charmante Stadt mit dem autofreien Ortszentrum punktet im Vergleich zu Dänemark übrigens auch mit günstigen Preisen.  Wenn es aber doch einmal in die Ferne gehen soll, sind manche Reiseziele durchaus vertretbarer als andere. Die Non-Profit Organisation Ethical Traveller empfiehlt dieses Jahr die folgenden Reiseziele: Belize, Cap Verde, Mongolei, Costa Rica, Palau, Tonga, Uruguay und Vanuatu.

Umweltbewusst von A nach B

Wähle Deine Transportmittel weise. In einige europäische Länder fahren zum Beispiel Nachtzüge und auch Sparangebote wie das EuropaSpezial ermöglichen manchmal dann doch ein Schnäppchen, auch wenn Flugreisen preislich manchmal unschlagbar sind. Ein grober Systemfehler wie wir finden. Am Urlaubsort kannst du dich statt dem Taxi auch mal für den Bus entscheiden, oder noch besser: fürs Fahrrad. Wir versprechen dir, dass du so viel mehr von deinem Urlaubsort mitbekommst – und nebenbei tust Du auch gleich was für die Gesundheit.

Mit leichtem Gepäck reisen

Mit leichtem Gepäck reist es sich nicht nur angenehmer, sondern auch umweltschonender: Denn jedes zusätzliche Kilo, das transportiert werden muss, sorgt auch dafür, dass Dein Auto mehr Emissionen ausstößt. Auch im Flugzeug solltest Du schauen, dass Du die erlaubten 20 Kilo Gepäck nicht zwangsläufig bis zum Maximum ausreizt. Lieber weniger, dafür aber klüger packen. Halte Dich dafür an die 80/20 Regel – Nimm die 20 Prozent der Ausrüstung mit, die 80 Prozent der Situationen unterwegs abdecken. Wenn du Dich größtenteils in der Natur aufhalten willst, brauchst Du zum Beispiel keine Handtasche.

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Das richtige Hotel

Du musst nicht zwangsläufig in einem Zelt übernachten, um umweltfreundlich unterwegs zu sein. Auch Hotels können ihren Umweltauftrag sehr gut erfüllen. Aber aufgepasst: Nicht jedes Hotel, das sich selbst als „Grün“ bezeichnet, ist es auch tatsächlich. Idealerweise suchst Du Dir ein Hotel aus, das als nachhaltig zertifiziert wurde, zum Beispiel durch die Siegel Green Key Global, Green Globe International, Green Seal und EcoRooms & Eco Suites. Wenn du skeptisch bist, scheue Dich nicht davor, nachzufragen, was die Unterkunft so nachhaltig macht. Ein guter Ansatz ist es auch, zu fragen, woher die Lebensmittel für die Küche bezogen werden oder ob auf Einwegverpackungen verzichtet wird. Seriöse Hotels geben Dir gerne Auskunft und freuen sich über Dein Interesse. Eine erste Auswahl findest Du auf Stefanys Seite.

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Umweltfreundliche Kosmetik – auch auf Reisen

Wenn Du bereits zuhause auf nachhaltige Kosmetika setzt, super! Aber auch auf Reisen ist es wichtig, dass du Deinen Prinzipien treu bleibst. In vielen Ländern gelangt das Abwasser direkt ins Meer, und damit auch umweltschädliche Inhaltsstoffe wie Aluminiumsalze, Tenside, Parabene, Duft- und Farbstoffe oder auch UV-Filter und UV-Absorber aus der Sonnencreme.

Bietet das Hotel keine nachhaltigen Duschgels, Shampoos und Co. an, dann bist Du mit Deinen eigenen Präparaten besser beraten. Und die Spirale dreht sich im Übrigen noch weiter: Wusstest Du zum Beispiel, dass in handelsüblichen Mückenschutz-Präparaten aggressive Wirkstoffe wie DEET (Diethyltoluamid) enthalten sind? Diese schützen zwar vor Moskitostichen, sind aber alles andere als biologisch abbaubar. Es gibt durchaus Mückenschutz Alternativen auf natürlicher Basis, die Du in Erwägung ziehen kannst! Ein absolutes No-Go sollten auch Duschgels mit Mikropartikel sein. Diese sind meist aus Plastik, machen das Produkt übrigens für den Hersteller oft günstiger (nicht aber für die Kunden) und sind selbst für deutsche Kläranlagen eine Riesenherausforderung.

Regionales Essen

Sei beim Essen offen für neue Geschmackserlebnisse und achte auf Lokalitäten, die auf regional angebaute Produkte setzen und daraus traditionelle Gerichte zubereiten. Das wird Deinen Geschmacksnerven ganz neue Reize bieten und das macht doch irgendwo auch den Charme eines Urlaubslandes aus, oder? Informiere Dich am besten bei der Hotelrezeption oder direkt bei den Locals selber über gute, einheimische Restaurants. Gerade in asiatischen Ländern kannst Du dort auch oft äußerst günstig speisen. Auch Streetfood-Märkte sind eine tolle Möglichkeit, sich zu versorgen. Aber Achtung: Viele Händler werfen nur so mit Plastik um sich und packen vieles sogar doppelt ein. Wenn Du dies mitbekommst, lehne die unnötige Verpackung freundlich, aber bestimmt ab.

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Fühl dich wie zuhause – und verhalte dich auch so

Zuhause achtest Du wahrscheinlich darauf, Deine Strom- und Wasserrechnung nicht allzu hoch zu gestalten. Das ist gut so! Viele Menschen lassen sich diesbezüglich im Urlaub jedoch völlig gehen und schalten das Licht nicht ab, sobald sie das Hotelzimmer verlassen, oder duschen stundenlang, „weil es eh egal ist“. Wir sagen Dir: Es ist nicht egal! Gehe mit fremden Ressourcen genauso sorgsam um wie mit Deinen eigenen! Außerdem solltest du, wenn du die Wahl hast, Deine Bettwäsche und Handtücher nicht jeden Tag waschen lassen – machst Du doch zuhause auch nicht, oder? Das ist auch im Urlaub absolut nicht nötig.

Trinkgeld geben

So seriös Dir ein Anbieter auch erscheinen mag, behalte bitte im Hinterkopf, dass es immer schwarze Schafe gibt, die die Locals mit Hungerlöhnen und Knebelverträgen ausbeuten. Auch der sanfte Tourismus geht nicht immer fair mit den Menschen um. Honoriere daher den Reiseleiter, Busfahrer und Co. auch mal mit Trinkgeld, wenn gute Arbeit geleistet wurde.

Achtsamkeit beim Sport

Wenn Du einen Aktivurlaub planst, bei dem Du zum Beispiel Wanderungen in den Bergen unternimmst, darf natürlich der passende Proviant nicht fehlen. Für viele ist Obst hier die bevorzugte Wahl, denn es lässt sich leicht und ohne viel Verpackungsmüll transportieren. Allerdings gilt es hier auch ein paar Dinge zu beachten, denn viele Wanderer werfen die Reste einfach weg, da sie ja ohnehin verrotten. Während das für den Strunk eines Apfels durchaus zutrifft – der verrottet innerhalb weniger Tage oder wird davor noch von Tieren gefressen – verhält es sich anders mit einer Bananenschale. Die ist meist voll von Pestiziden und ist daher für Tiere ungenießbar – außerdem verrottet sie zwar auch, braucht in unserem Klima aber deutlich länger. Als Faustregel gilt: Was es auf den Berg geschafft hat, schafft es auch wieder hinunter.

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Ausflugsziele weise wählen

Gerade, wenn Du längere Zeit an einem Ort verbringst, möchtest Du vielleicht auch gerne mal raus. Da bietet sich ein kleiner Ausflug an. Bei der Planung solltest Du darauf achten, dass Du Dich wenn möglich an einheimische Reiseleiter hältst. Schließe Dich lieber einer kleinen Gruppe an, als alleine die Gegend zu erkunden – das ist nicht nur sicherer, Du kannst auch Kontakte knüpfen. Plane außerdem keine Ausflüge zu Tierattraktionen – Zoos, Elefantencamps und ähnliches haben meist katastrophale Haltungsbedingungen für Tiere und zwingen sie zu unnatürlichem Verhalten. Gerade die sensiblen Elefanten können an gebrochenem Herzen sterben, wenn sie von ihrer Familie getrennt werden, was hierfür nur zu häufig passiert. Das solltest Du nicht unterstützen.

Umweltbewusstes Reisen mag kompliziert klingen, ist aber im Endeffekt eigentlich kinderleicht. Die Hauptsache ist, dass Du Dich rücksichtsvoll verhältst und sorgsam mit Land, Leuten und Ressourcen umgehst. Wenn du diesen Grundsatz befolgst, erklärt sich nachhaltiges Reisen eigentlich ganz von selbst und Du wirst einen ganz anderen Zugang zu Deinem Urlaubsort finden, wenn Du auf diese Art reist.

PS: Ich persönlich frage in guten Hotels beim Frühstück auch immer ob z.B. die Eier bio sind. Auch wenn ich gar nicht vor habe ein Ei zu essen (ich Schlaumeyer!). Nein, tatsächlich gibt es ja oft auch viele leckere vegane Optionen, aber ich finde es wichtig dem Hotelmanagement deutlich zu machen, dass ihren Gästen so etwas nicht egal ist. Besonders wenn es um hochpreisige Hotels geht, wäre es für mich eigentlich selbstverständlich Bioeier zu kaufen. Ist es aber leider nicht. Mpf…

Lasst es Euch nachhaltig gut gehen!
Eure Anna

 

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