Was mache ich mit Resten? Kuchen süß und herzhaft aus Reis, Dinkel, Bulgur und Co #GoodFastFood


Ihr Lieben,

was macht ihr mit Resten vom Vortag oder gar vom Vor-Vortag im Kühlschrank? Reis/Dinkel/Bulgur/Couscous usw., die irgendwie nicht mehr sooo viel Lust machen? Erst einmal gibt es die offensichtliche Lösung: Ein wenig Knoblauch und Zwiebeln in der Pfanne anzubraten und rein mit der müden Sättigungsbeilage, die so viel mehr sein kann. Kräuter, geriebenes Gemüse oder worauf immer du sonst Lust hast, und fertig ist deine neue Mahlzeit.

Reisrezepte aus Resten

Müll ist ein wichtiges Thema! 6.7 Tonnen schmeißt jeder von uns Deutschen im Durchschnitt weg. Das sind 82 Kilo Lebensmittel pro Person und sehr viel Geld- und Ressourcenverschwendung (Anbau, Verpackung, Transportwege…). Und deshalb möchten wir uns auch intensiv der Resteverwertung widmen.

Heute möchte ich euch gerne noch weitere Optionen der schnellen Resteverwertung zeigen. Optionen, die gar nicht auf Reste schließen lassen. Aus alt wird neu. Upcycling deluxe also! Naja, natürlich könnt ihr auch sofort in die Küche stürmen und diese kleinen Köstlichkeiten „from scratch“, also nicht auf der Grundlage von Resten, zubereiten.

Reis gibt es bei uns einmal die Woche. Ich mache lieber die regionalen Varianten wie Buchweizen, aber meine Tochter liebt Reis. Bei uns ist er aus Italien und ich kann ihn loose kaufen. Ich sage ab jetzt Reis, aber wie schon vorher erwähnt, geht wirklich alles Getreidige (sowohl mit als auch ohne Gluten).

Fangen wir salzig oder süß an? Also süß! Ich wusste es doch.

Dazu ist wichtig, dass der Reis bzw. was auch immer du noch übrig hast, nicht schon zu salzig ist. Ansonsten bleiben dir noch die salzigen Optionen. Ein wenig Salz ist aber okay! Beim Kochen – so sagte meine Mutter mir schon – soll zum salzigen Essen immer ein wenig Süße hinzu und umgekehrt.

Man nehme also Reis und vermenge ihn mit Apfelmus, das du entweder selber machst oder gekauft hast. Das ist die Basis. Du kannst noch etwas Öl, z.B. Nussöl, dazu tun oder wie hier Mandelmus. Es gehen auch Rosinen oder getrocknete Früchte und Nusssplitter. Auch Schokoladenchips sind eine Option. Oder Bananen, Honig, Dattelsirup.. Aber jetzt machen wir mal halblang und fangen mit der Basis aus Reis und Apfelmus an. Ich habe gerne etwas Fettiges wie Mandelmus oder Nussöl drin, aber das muss wirklich nicht sein.

Ich habe eine Silikonmuffinform und diese muss ich nicht einfetten. Wer andere Formen verwendet, kann sie mit einem neutralen oder nussigem Oel einfetten. Bei der ersten Version habe ich mich an die Minimal-Version gehalten und es war schon sehr gut. Den Apfel habe ich püriert. Man kann ihn aber auch nur reiben… 20-25 Minuten bei 180 Grad und die Babies sind prima und verzehrfertig.

Muffins aus Reisresten

Da meine Tochter noch ein Wörtchen mitzureden hatte, haben wir sie hinterher noch mit einer zuckerfreien Marmelade verziert. Mmmhhh, lecker.

Natürlich musste ich auch die Pfannenvariante ausprobieren. Zum Glück erwarteten wir am nächsten Tag Gäste, viele Gäste – und da konnte ich nach Lust und Laune herumprobieren. Mann und Kind waren dabei meine Testpersonen.

Obengenannten Teig briet ich in heißem Haselnussöl (es geht auch Sonnenblumen-, Raps-, oder Sesamöl) und das Ergebnis sah dann so aus in meinem schoenen Eshly Deckel.

Weil es Spaß machte, setzten Tochter und ich uns dann an die Deluxe Variante, leider nicht mehr regional! Tochter wollte sie Papa zum Geburtstag schenken. Ich mag eigentlich keine Bananen, aber irgendwie gelangen sie immer wieder zu uns. Entweder schenken bengalische Obstverkäufer aus dem Umkreis meiner Tochter welche oder aber sie sucht sich eine aus im Bioladen. Dazu gibt es im Bioladen eine Ecke mit nicht mehr so schönem Gemüse, das am nächsten Tag weggeschmissen würde. Da greife ich dann auch mal zu Exoten. Oder ich sehe am Markttag, dass sie weggeschmissen werden. Dann rette ich sie gerne stecke dem Bio-Markstand einfach etwas Geld zu.  Wir verbacken alte Bananen gerne, wenn es welche gibt.  Auf dem Photo seht ihr eine eigenartige, aber letztendlich wirklich schmackhafte Melange aus gehakten Walnüssen, Banane, etwas geröstetem Haselnussmehl (nicht notwendig) und Fruchtmus. Spaß hat es auch gemacht. Übrigens kann man das Ganze auch gut pürieren und dann backen.

Wir haben daraus einen Kuchen gemacht und auch Muffins, die sich wunderbar mitnehmen lassen.

Lunchbox mit Reiskuchen

Das Ganze kann man auch salzig machen. Wie hier z.B. mit DIY Grünkohlpesto, etwas Olivenöl, das es in Frankreich regional gibt, und Buchweizenmehl oder jedem anderen Mehl. Man kann jede Art von Pesto nehmen, ob nun ein Kräuterpesto oder auch eins aus Karottengrün. As you like! Oder man hackt Kräuter direkt rein oder nimmt geröstete Kerne.

Das Ganze kann man in der Pfanne mit z.B. regionalem Rapsöl ausbraten, püriert oder unpüriert.

Oder aber backen bei 180 Grad zu einem Reislaib in der Kastenform, ca 30-40 Minuten. Dazu habe ich das Ganze anpueriert, damit es schoen haftet. Einfetten der Form nicht vergessen mit Öl. Ich habe die Variante auch ohne Form ausprobiert auf dem Blech und das ging auch gut. Hier ein Korianderlaib. Ich finde ihn wunderbar mit einem Salat als Abendessen. Am besten mit einem Glaserl Wein – regional natürlich.

Herzhafter Reiskuchen

Meine Extra-Beauty Tricks aus Resten aus diesem Rezept:

Die Mischung aus Reis (oder anderem Getreide) und Mandelmus (oder mit Honig, oder mit deiner anderen Lieblingszutat) eignet sich leicht püriert auch prima als feuchtigkeitsspendende Gesichtsmaske. In Asien gibt es die Reismaske schon länger. Ich habe es ausprobiert und war sehr zufrieden. Mein Maskenphoto werde ich euch aber ersparen. There are things no one wants or has to see.

Auch Apfelmus, das man z.B. aus Fallobst selbst macht (2 Äpfel, eine halbe Tasse Wasser köcheln lassen für 15 Min. und evt. süßen oder anders verfeinern) oder in guter Qualität kauft,  ist super als Maske, entweder pur, oder mit Honig und Haferflocken. Wenn man trockene Haut hat, kann man hinterher auf die feuchte Haut etwas Mandelöl auftragen. Oder man packt das Apfelmus direkt in die Reismaske. Dann hat man beim Backen und der Schönheitspflege direkt dasselbe Rezept.

Das Apfelmus kann man auch wunderbar als Schampoo verwenden. Habt ihr schon einmal von No-Poo gehört? Ich habe einiges ausprobiert von Natron/Essigrinse bis hin zum Roggenschampoo und muss sagen, es klappt! Aber Apfelmus? Ich fand den Gedanken erst einmal strange, musste es aber dann doch ausprobieren und meine Haare waren wirklich sauber und schön. Man massiert das Apfelmus insbesondere in die Kopfhaut ein, lässt es ca. 10 Min. einwirken und spült es dann aus. Allerdings dauert es ein wenig, das Ganze wirklich gut aus den Haaren zu befreien.

Bananenschale

Wie ihr schon vorher lesen konntet, kaufe ich Bananen eher ungern, weil sie einfach einen so langen Weg hinter sich hatten. Aber wie gesagt… wenn sich eine Banane in unser Heim verläuft, dann möchte ich sie auch so gut wie möglich nutzen. Die Schale ist zu wertvoll, um sie einfach so wegzuschmeißen… Mit dem inneren Teil der Banane kann man trockene Stellen  oder Hautunreinheiten am Körper, z.B. an der Hand oder im Gesicht behandeln, indem man die Stellen mit der Schale einreibt oder sogar einige Minuten drauf lässt.

Sie ersetzt auch die obligate Gurkenscheibe bei geschwollenen Augen. Eine meiner Tanten schwört darauf, dass die Schalen außerdem gut gegen Falten sind.

Und weiter geht’s! Die Bananenschale kann man auch in Stücke schneiden und seine Zähne damit einreiben zum Aufhellen.

Die Schale (einer Bio-Banane) enthält auch viele Vitamine und weitere Goodies wie Lutein, das zu einem natürlichen UV Schutz beitragen kann. Und sie soll gut für die Stimmung sein. Lecker ist die Schale allerdings nicht wirklich. Wenn die Banane reif ist, geht es leichter, sie roh zu essen, allerdings ist es trotzdem nicht das Non-Plus-Ultra – geschmacklich zumindest. In einem Smoothie püriert ist das aber schon etwas ganz Anderes. Man kann die Schale auch in heißem Wasser aufkochen und als Tee trinken. Das fand ich angenehm und lecker. In Indien werden Bananen oft auch als Ganzes gebacken im Ofen.

Seht ihr Reste nun auch mit anderen Augen? Was sind eure Geheimtipps?

 

Herzlich,

eure Santa

 

 

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20 Antworten zu “Was mache ich mit Resten? Kuchen süß und herzhaft aus Reis, Dinkel, Bulgur und Co #GoodFastFood”

  1. Gerade nachdem ich den Beitrag gelesen hatte ist mir ein altes regionales Rezept in die Finger gefallen, dass im Prinzip ganz ähnlich ist. Statt Reis wird geriebenes Schwarzbrot und altbackenes Weißbrot mit etwas Zucker und entsprechenden Gewürzen, Mandeln oder Nüssen gemischt und dann abwechselnd mit frischen Apfelschnitzen und eingeweichtem Dörrobst in Auflaufform geschichtet und überbacken bis die Äpfel weich und die Brösel knusprig sind.
    Witzig, oder? LG

  2. Hallo Santa!

    Wie schön, dass Du Dich auch mit dem Thema befasst. So ein Zufall, ich habe heute auch gerade einen Beitrag gegen Lebensmittelverschwendung veröffentlicht.

    Deine Tipps sind ganz wunderbar – heute gab es übrigens Couscous-Laibchen bei mir – mit den Resten vom Couscous und Gemüse von gestern – passt auch dazu 😉

    Werde Deinen Beitrag auf jeden Fall abspeichern!

    lg
    Maria

      • Hallo Santa, war lange nicht im Netz und habe jetzt erst den Beitrag gelesen. Ich kannte ja schon den Klassiker Apfelreis als Monatsgericht, also einfach entweder Reisreste und Apfelmus oder frischen geriebenen Apfel mischen und das ganze kalt essen oder frische Äpfel zu Mus kochen und den Reis in Apfelmus aufwärmen… Als Kuchen aber eine nette Alternative.
        Ich kannte Bananenschale zum Schuheputzen (da ich aber fast nie Bananen kaufe…) Für die Zähne kenne ich das mit Zitronenschalen. Die Innere Seite zum Polieren nach dem Zähneputzen mit Salz über die Zähne reiben…
        Lieben Gruß

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