Kochen in der Schule: „Nachhaltigkeit, die schmeckt“


Am Freitag, den 12. Juni 2015, waren wir ganz in unserem Element als Do-Tank. Diana, Anna und Santa präsentierten „Nachhaltigkeit, die schmeckt“ – eine Koch-Kooperation des Duisburger Sophie-Scholl Kollegs mit FindingSustainia.

Mit der tatkräftigen Unterstützung von Santas Mutter erledigten Santa und ich die Einkäufe auf dem Markt, Anna übernahm die Besorgungen im Bioladen und pflückte fleißig Brennesseln, Rosenblätter, Gänseblümchen und Löwenzahngrün. Ein krasser Kontrast zur WWF-Night, wo sie am Abend zuvor in Berlin von unseren Challenge-Erfahrungen berichten durfte. Aber was wäre das Leben ohne seine Vielseitigkeit?

Wir waren auf dem Duisburger Markt an einem Biostand, haben Kartoffeln, Mairüben und Möhren (mit Grün!) erstanden und nach Resten gefragt, welche der Händler wegwerfen würde. Was für ein Ertrag! Wir bekamen Bohnen-, Möhren-, Rüben-, und Kohlrabigrün, sowie eine große Kiste reifer, köstlicher Erdbeeren.

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Freitagmorgen dann der große Tag! Keine von uns hat jemals vorher mit so vielen Menschen gemeinsam gekocht. Wie das wohl werden würde? Haben Jugendliche eigentlich Lust, so etwas mit uns auszuprobieren, oder sind wir eine lästige Pflichtveranstaltung?
Alles war von der Schule, Herrn André und einem großartigen Lehrkoch perfekt vorbereitet. Überrascht wurden wir zum Beispiel mit frisch gepflückten Kräutern. Mmmmhhhh, dieser Duft. Außerdem beeindruckte uns die riesige Schulküche mit mehreren Kocheinheiten. Eine solche Einheit hatte ungefähr die dreifache Größe unserer eigenen Küchen. Santa, Diana und Anna – im siebten Himmel!

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Es konnte also losgehen mit unserer ganz besonderen Challenge. Mit jeweils zwei Schulklassen wollten wir nacheinander in zwei Doppelstunden ein kleines Menü mit hohen Standards zaubern: regional, bio, preiswert, quasi verpackungs- und plastikfrei, saisonal und vegan! Magic? Nein, eigentlich nur eine gute Kombi aus den Erfahrungen unseres Selbstversuchs Nachhaltigkeit.

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Die Schülerinnen und Schüler waren interessiert und, ja, sogar begeisterungsfähig. Nicht alle. Manche waren auch ein wenig kritisch: „Karottengrün essen? Chips aus Kartoffelschalen? Die Erdbeeren mit den grünen Blättchen zusammen in den Mixer?“ Doch die Meisten überzeugten wir. Sogar vom Geschmack unserer Rosenblätter und Gänseblümchen im Salat. Ja! Die kann man auch essen, wenn sie nicht gespritzt, oder mit Hundeurin „gedüngt“ sind. Anna hatte da mit dem Garten ihrer Eltern eine sichere Quelle.

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Zusammen mit dem anderen Grün und einer unwahrscheinlich leckeren Salatsoße von Santa verarbeiteten wir unsere ganz speziellen Köstlichkeiten zu einem riesigen Salat. Neben den Chips gab es Ofenkartoffeln mit Estragon (Dank nochmal an den „Kartoffelmann“, der unermüdlich aufgepasst hat, dass nichts anbrennt!). Diana leitete zwei Gruppen am Mixer an und war unsere Green Smoothie und Pesto Queen. Wir haben grüne Smoothies mit Karottengrün, Brennessel, Apfel und Apfelsaft, Pesto ebenfalls aus Karottengün, mit viel Knoblauch, Nüssen und Öl und zum Schluss Erdbeer-Apfel-Minz- Eis aus den, inzwischen gefrorenen „Abfall-Erdbeeren“, die wirklich tadellos waren, hergestellt. Absolut cremig und lecker. Santa hat das Pesto im Teig ihrer saftigen Dinkel-Buchweizen-Pfannkuchen verarbeitet und wurde für diese Kreation ganz besonders oft gelobt.

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Deshalb hier nun unser exklusives Pfannkuchen-Restegrün-Rezept. Man nehme für zwei Personen ca. 150g Mehl (hier eine Mischung aus Buchweizen- und Dinkelmehl), zwei Esslöffel Pesto (hier Karottengrün-, Knoblauch-, Salz- und Olivenöl-Pesto) und verrühre es mit lauwarmem Wasser, bis ein sämiger Teig entsteht. Dieser wird in heissem Öl in der Pfanne ausgebraten und et voilà: eine günstige, ökologisch wertvolle Mahlzeit, die schmeckt.

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Eure Sustainians,

die an dieser Stelle auch noch einmal ein großes Dankeschön an das Sophie Scholl Berufskolleg, alle Schülerinnen und Schüler und Dr.Ribhi Yousef vom Duisburger Umweltamt! Und auch der WAZ für ihre Berichterstattung: „Lecker und nachhaltig kochen“.

 

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Weitere Infos und jede Menge Interaktion findet Ihr auch auf der Facebookseite “Finding Sustainia“, über Twitter unter @Finding_S und über den Blog der Deutschen Gesellschaft des Club of Rome.


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