Unsere Kerngedanken ganz groß – WWF Night 2015


Wie lang ist es eigentlich her, dass wir als Lesebegleitung einen Song empfohlen haben? Wie eine Weinbegleitung zum Essen sozusagen. Oder ein Soundtrack zum Text eben. Voilà: hört Euch das Lied „Gebt alles!“ an.

Während der diesjährigen WWF Night in Berlin  saß ich nämlich neben Cassandra Steen und sie hat die über 500 Gäste mit ihrer unglaublichen Stimme und guten Texten in ihren Bann gezogen.

Mit Adel Tawil hat sie den Titel „Stadt“ aufgenommen und auch das Lied „Gewinnen“ ist wirklich empfehlenswert. Aber „Gebt alles!“ gefällt mir am Besten: „Politiker, schafft Klarheit, denn die Wirklichkeit braucht Wahrheit“, „Gebt alles, behaltet nichts für Euch!“… just great!

Überhaupt war der ganze Abend ein großer Erfolg. In 1 1/2 Stunden führte Terra X-Moderator Dirk Steffens durch ein spannendes Programm. Bisher kannte ich den schönen ZDF-Mann, dem wir das „Projekt Hühnerhof“ zu verdanken haben, nur aus dem Fernsehen. Und auf einmal stehe ich auf der Bühne und darf ihm von FindingSustainia erzählen. Nice!!!

WWF-Night 2015Foto: Monique Wüstenhagen

Außerdem auf dem Podium: Heiko von Tschischwitz, der Geschäftsführer und Gründer von LichtBlick, der mich schon vor 6 Jahren in unserer Chemnitzer Altbauwohnung mit Ökostrom versorgte, und WWF-Vorstand Eberhard Brandes. Ein schönes Bild, oder? Dirk, Heiko, Eberhard und die Anna. Zuvor hatte noch Barbara Hendricks gesprochen. Über Elmau und die großen Klima-Konferenzen, die dieses Jahr anstehen. Nachdem Elmau uns überraschender Weise ja fast glauben ließ, die Politik sei auf dem richtigen Weg, wurde es mit den Diskussionen um die Kohleabgabe in der letzten Woche doch eher wieder ernüchternd… aber hey, dieses Thema wurde nicht weiter diskutiert. Geklatscht wurde bei der Forderung, die Kanzlerin müsse nun auch innenpolitisch vorangehen und zeigen, ob sie tatsächlich zur Klimakanzlerin tauge. Denn was draufsteht, müsse ja auch drin sein! Auch seitens des WWF wurde berichtet von großen Anstrengungen zur Rettung des Great Barrier Reefs und der weltweiten Bioversität ganz allgemein. Ihr könnt Euch vorstellen… ich wurde bei alledem ein wenig kleiner. Was sollte ich erzählen nach all diesen bahnbrechenden Beiträgen? Na, ich antwortete einfach auf die Fragen, die mir gestellt wurden… und war zum guten Schluss ganz zufrieden. Und genau so hatte auch der WWF sich das Programm vorgestellt. Inspirierende Musik, aktuelle Weltpolitik und eine Prise KONKRETES. Check!

Hier meine Kerngedanken:

Können Konsumentscheidungen Einzelner einen Unterschied machen?

Na klar! Einfach und alleine schon deshalb, weil die Probleme so groß sind. Nehmen wir an, es gäbe fünf Arten von Maßnahmen gegen die weltweite Übernutzung von Ressourcen, Umweltzerstörung und Kimawandel. Jetzt ganz fiktiv… zum Beispiel Klimaverhandlungen, Anstrengungen der Industrie, rechtliche Grenzwerte, etc… und eine Maßnahme wäre die Änderung von Konsumverhalten. Haben wir dann die Wahl? Können wir sagen: wir nehmen nur eine – die mit dem größten Effekt? NEIN, können wir nicht. Die Probleme sind riesengroß und wir sollten MINDESTENS alles in unserer Macht stehende versuchen um Verbesserungen zu erzielen.

WWF-Night 2015

Foto: Monique Wüstenhagen

Wenn alle mitmachen, gut. Aber sind nicht die Aktivitäten Einzelner ein Tropfen auf den heißen Stein?

Auch Einzelne können einen Unterschied machen. Genau das zeigen wir ja mit FindingSustaina. Wir stoßen Aktionen an und mit Fleiß und ein wenig Glück wird etwas Größeres daraus. Vom Think Tank sind wir zu einer Art Challenge Lab geworden. Und wenn wir im Kleinen zeigen, dass nachhaltiger Konsum möglich ist und nicht einmal wehtut, dann können unsere Labor-Versuche Andere inspirieren – die wiederum ihrem Umfeld davon berichten. Würde ich nicht daran glauben, würde ich vielleicht lieber in der Sonne liegen. Aber ich glaube an diese Kreise, die immer weiter werden.

Und was ist ganz konkret Dein Tipp für unsere Gäste hier?

Lassen Sie sich ein auf Neues. Die Veränderungen von Routinen ist ganz wichtig. Deshalb auch unsere Challenges. Ca. 20 Tage brauchen unsere Synapsen um ein verändertes Alltagshandeln wirklich zu verinnerlichen. Und auf unser Alltagshandeln kommt es an. Nicht auf die eine Currywurst, die Manchem bei einem Berlin-Besuch nicht fehlen darf. Sondern auf das, was Sie jeden Tag tuen. Müsli vielleicht mit Hafermilch trinken, regionale Produkte auf dem Markt kaufen um Transportwege und Verpackung zu sparen, Klamotten und Bücher tauschen, mit dem Rad zum Bäcker fahren, Repair Cafés besuchen, Kuchen nicht mehr mit 5 Eiern backen, etc… Natürlich schaffen wir nicht alles auf einmal. In unserem einjährigen Selbstversuch haben wir uns jeden Monat ein Thema vorgenommen. Wie gesagt… mindestens 20 Tage muss man es versuchen um zu entscheiden ob es zu schwierig ist oder eigentlich doch viel leichter als gedacht.

Und was wäre Deine Vision?

Die NACHHALTIGE KONSUMENTSCHEIDUNG sollte die EINFACHERE werden – in unseren Köpfen und Regalen!

WWF-Night 2015    WWF-Night 2015

Foto: Monique Wüstenhagen

Ja, so war’s! Was bleibt mir noch zu sagen? WWF-Panda, we love you!

Es ist einfach toll, einen Abend und eine Nacht mit großartigen Leuten zu verbringen.

Ich will nochmal! Und beim nächsten Mal bist Du auch dabei, Santa. Diese Woche war einfach zuviel los und wir mussten uns aufteilen… dazu in den nächsten Tagen mehr.

Eure Anna

 

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Weitere Infos und jede Menge Interaktion findet Ihr auch auf der Facebookseite “Finding Sustainia“, über Twitter unter @Finding_S und über den Blog der Deutschen Gesellschaft des Club of Rome.


8 Antworten zu “Unsere Kerngedanken ganz groß – WWF Night 2015”

  1. Hallo Andrea,
    schön von Dir zu lesen. Es ist immer wieder interessant für uns zu erfahren, dass sich TATSÄCHLICH Effekte aufs tägliche Handeln zeigen. Und zum Ziel, dass nachhaltige Entscheidungen leichter werden leistest Du mit „Go Veggie Go Green“ ja selbst einen großartigen Beitrag! To be continued…

  2. Liebe Anna.
    Ich weiß ja schon seit längerem Eure inspirierenden Aktionen zu schätzen. Und auch, wenn ich mich in den letzten Monaten nicht aktiv beteiligen konnte, bin ich im Geiste, vor allem aber auch im täglichen Handeln sehr mit Euch verbunden.
    Dein Schlusssatz gefällt mir besonders. Nachhaltige, faire und tierfreundliche Konsumentscheidungen sollten die einfachsten sein!
    Sonnige Grüße,
    Andrea

  3. Eine tolle Seite von euch liebe Anna . Super das es solche engagierten Menschen wie euch gibt.
    Ich versuche viele Dinge nur in meinem kleinen Kosmus umzusetzen. Aber viele kleine Steine sind auch ein Weg in die richtige Richtung. Danke euch für die vielen Tipps und Denkanstöße.
    Macht weiter so liebste Grüße Rosalie

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