Chat zum Sonntag, No. 18, Meyer&Meyer


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04.05.2014, 14:28-15:33

Anna: Hallo liebe Santa! Markt, Yoga… alles schon hinter Dir an diesem Sonntag?

Santa: Ich bin so begeistert auf dem Markt herumgelaufen, dass ich die Zeit vergessen habe. Alles bio und wirklich die tollsten Produkte überhaupt.

Santa: Ich habe für unter 50 Euro einen Haufen Gemüse, etwas Obst (2kg Äpfel, und ein paar Pfirsiche) und 6 Eier für die Woche gekauft. Sogar 4 Stangen grünen Spargel habe ich uns für heute besorgt. Ist ja Sonntag.

Anna: Mmmmhhhh, das klingt super! Hab gestern auch einen Großeinkauf auf dem Markt gemacht. Und einen schönen Stand gefunden von einem demeter-zertifizierten Hof. Ich hatte gestern Besuch und habe für sieben Leute ein leckeres Curry gemacht. Nur bei den Zuckerschoten hab ich „gesündigt“. Die konnte ich nirgendwo in Bioqualität finden. Aber sie sehen so gut aus… für die Gäste…

Santa: Bei den Radieschen hat der Bauer mich gefragt, ob ich das Grün abhaben möchte. Da habe ich ihn direkt gefragt, ob ich von ihm Karottengrün kaufen kann. Er hat mir einen Riesensack geschenkt, der mir viele kostengünstige Smoothies ermöglichen wird. Er hätte mir noch viel mehr gegeben, aber das hätte ich nicht verbrauchen können. Du kannst dir nicht vorstellen, wie sehr ich mich über den Riesen Sack Karottengrün gefreut habe. Der Mann am Marktstand musste richtig lachen als er meinen ungläubigen Blick sah.

Markt-Geschehen

Anna: Das glaub‘ ich sofort.

Santa: Ansonsten wär dieser Markt auch für unsere verpackungsfreie Zeit super gewesen. Da ich das ja noch weiter versuche, habe ich mir einiges vorgemerkt, wenn ich wieder mehr Budget habe. Z.B kannst du da verpackungsfreie Schokolade und überhaupt alles für‘s Müsli kaufen. Für Eier kannst du deinen eigenen Pappkarton mitbringen und auch Fleisch und Käse kannst du in deine eigenen Gefäße packen. Und es ist auch sehr regional.

Anna: Stimmt. Da nimmst Du gleichMeyer&Meyer vorweg. Ach, was war ist spannend, was kommt ist spannend… thanks for all of these wonderful experiences! Mein Essen war auch plastikfrei und vegan… great!

Santa: Dein Abendessen klingt wunderbar. Ich habe letztens einen Biowein draußen getrunken, um noch in Ruhe weiterzuarbeiten. War da noch knapp im Budget, aber der Budget-Teil fällt mir doch schwer, weil ich mir draußen fast nichts leisten kann.

markt paris_1

Anna: Ja, das stimmt. Ich war die letzten drei Tage fast nur zu Hause und konnte richtig sparen. Dafür werde ich mir morgen in der Kantine auf jeden Fall ein Mittagessen leisten können. Aber die Woche hat ja fünf Arbeitstage… uff…

Santa: Trotzdem bin ich beeindruckt, wie stark unsere Challenges miteinander zusammenhängen. Durch vegan und plastikfrei fällt mir das Kochen on a Budget überhaupt nicht schwer, auch nicht in Paris.

Reaktionen auf unsere Challenges

Santa: Und, hast du den Kommentar von Ingeborg Thoring zu unserer plastikfreien Bilanz gelesen?

Anna: Ja, insgesamt waren die Reaktionen auf unseren Bilanzartikel „plastikfrei“ auch mal wieder großartig. Besonders über Twitter sind die Reaktionen so schnell und konkret. Eine wirklich tolle Erfindung. Und allen ein Dank, die sich einbringen und uns motivieren.

Santa: Ja, und diesen Monat mit der Nachhaltigkeitschallenge 2014 vom tt30 haben wir so unheimlich nette Leute, die alle mitmachen. Und diese großartige Blogger-Szene! Andrea bzw. yelliorange bei Twitter hat schon ganze zwei Artikel zu Bio on a Budget geschrieben, einmal hat sie eine Linsenbolognese gemacht, das zweite Mal machte sie mit eine Quetsche super Hafer-und Dinkelflocken selbst. Für ein gesundes, leckeres, günstiges Frühstück, inkl. veganem Leverwurstbrot.

Anna: Ja, vielen Dank auch von meiner Seite. Lovin‘ it!!! Auch ich habe schon die leckersten Müsli-Varianten für unter 50 Cent gezaubert. Mit Obst und bio… richtig lecker!

Santa: Andrea und auch Diana sind ganz aktiv dabei mit zu challengen und schreiben uns viele nette Sachen. Und überhaupt gibt es einige, die die Challenge mitmachen.

Antwort von der Deutschen Bahn

Anna: Außerdem haben wir Antwort von der Deutschen Bahn! Wirklich toll, dass wir eine so ausführliche Antwort bekommen haben. Die 4C-Association für Kaffee klingt gut. Ist aber nicht gleichzusetzen mit „fair trade“, oder?

Santa: Diese 4C-Association sagt leider nicht sehr viel aus.

Anna: Ja, den Eindruck hatte ich nach ersten Recherchen auch… keine zufriedenstellende Antwort also. Aber wir wissen nun, woran wir sind und haben ein Signal gesendet! Für das sich die Bahn bedankt hat und das sie hoffentlich nicht ganz kalt lassen wird. Wahrscheinlich werden einfach mehr, mehr und nochmals mehr von solchen Briefen benötigt, um wirklich eine Veränderung herbeizuführen. Aber ein Anfang ist gemacht. Immerhin…

Santa: Es gibt u.a. von Neuland und der Gepa ein Positionspapier zur 4C-Association, das die Bezahlungen an die Kaffeebauern kritisiert. So not fair at all. Das Papier findet man hier.

Anna: Sehr interessant! Wirklich. Und wie Du sagst… not fair… leider.

Kosmetik-Minimalismus

Anna: Ich möchte mich auch noch einmal ganz herzlich bei Stephanie für die tollen Cremes bedanken!!! Bei Dir hab ich mich ja schon bedankt, aber ihr habt Sie ja zusammen kreiert, stimmt’s? Wirklich super. Und bei Caroline, für’s Verschicken. Teamwork. Ihr seid FANTASTISCH!

Santa: Stephanie hat das Meiste gemacht und ich habe begeistert zugeschaut und sie angehimmelt. Ich sehe sie im Mai wieder, wahrscheinlich sogar an ihrem Geburtstag. Wir verbringen ein paar Tage in Auhausen. Dort ist bio on a budget gar kein Problem. Da gehen wir wieder durch die Wiesen und machen aus Wildkräutern Salate und Smoothies, kriegen beim Fritz beste Bio-Ware und Ausgehen kann man da eh nicht. 🙂 Wie sind denn deine Erfahrungen mit den Cremes?

Anna: Beide Cremes sind toll. Für ganz unterschiedliche Hautstellen… mehr benötigt man wirklich nicht. Und ich lese auch sehr fleißig in dem mitgeschickten Buch (Alles klar mit Haut und Haar) von Susanne Kehrbusch. Langsam gewöhne mich an den Gedanken, viel weniger Pflege zu brauchen als bisher. Von Bodylotion hatte ich mich schon länger verabschiedet… und voilà, schon nach wenigen Wochen war die Haut darauf eingestellt sich selbst mit Feuchtigkeit zu versorgen… nun probiere ich’s mit den Haaren. Experimente über Experimente. Mir macht’s Spaß und der Erkenntnisgewinn ist enorm.

Persepktivenwechsel

Santa: Um noch einmal auf unsere derzeitige Challenge zurückzukommen. Ich finde es schön, mich anders zu beschäftigen als mit Essen und Trinken. In Paris ist das so ein Verhaltensmuster bei mir. Abends, Mann bringt Kind ins Bett, ab mit mir ins Resto oder zumindest auf ein Weinchen, damit ich runterkomme. Vorgestern stand ich dann einfach auf der Straße mit meiner Thermoskanne und habe Musikern zugehört. Es gibt hier auf den Straßen gerade so viele tolle Musiker und natürlich mein geliebtes Shakespeare and Company, in dem viele Lesungen und Events angeboten werden.

Anna: Stimmt, „on a budget“ muss man sich irgendwie andere Freizeitbeschäftigen suchen… Neben den Kosten ist es aber auch gar nicht immer leicht etwas in Bioqualität zu finden. Musste in den vier Tagen jetzt schon zweimal zugucken, wie mein Liebster zum Kaffee leckeren non-bio Kuchen verputzt hat. Cafés, Konditoreien, Bäcker… alle noch ziemlich „konventionell“ unterwegs. Obwohl mich dieses Wort eigentlich stört. Ist bio nicht eigentlich konventionell?

Santa: Das stimmt. Hier auf dem Markt gab es immerhin einen Keksstand, auf dem man plastikfrei einkaufen konnte und auch Kuchen und Quiche und vieles mehr.

markt paris-2

Anna: Naja, nun hab‘ ich selbst gebacken. Mal wieder die beste Option. In unserer Nähe gibt’s immerhin Bio-Brötchen und Bio-Brot. Das ist nicht überall erhältlich, wie wir von unserem Mitstreiter Christian wissen.

Santa: Ja, Verzicht ist auch oft Teil unserer Challenges. Interessanterweise ist das aber meist gar nicht so schlecht. Gesünder auf jeden Fall. Gut ist, dass wir das ja später nicht alles so streng durchziehen müssen, aber sich vielleicht unsere Perspektive auf das, was wir brauchen, verändert.

Anna: Genau! Ich bin schon sehr dankbar, dass dieser ständige Kostenaspekt sonst eigentlich kaum Bedeutung für mich hat. Ein großer Luxus. Trotzdem ist es lehrreich, so eine Challenge einen Monat durchzuziehen – vielleicht auch um zu merken, dass man mit weniger Geld auch sehr gut essen kann. Und im Nachgang wird dann das Beste aus allen Welten kombiniert…

Santa: Dadurch, dass ich für drei koche, kommen wir über den Tag gut mit unter 10 Euro aus. Und ich bin immer satt und habe nicht das Gefühl von Verzicht. Habe mir sogar letzte Woche eine dunkle Schokolade nur mit Agavensirup gesüßt gekauft und esse ab und an ein Stück nachmittags, wenn meine Tochter mit ihrer Nanny im Park spielt, kurz bevor ich an den Computer gehe. Ich habe es auch endlich geschafft, mich hier beim Yoga anzumelden. Lustigerweise ist es bei mir so, wenn ich Sport mache, habe ich weniger Lust auf Süßes und Fettiges.

Anna: Mit Sport ist’s bei mir genauso. Und ich glaube nicht einmal, dass es besonders lustig ist. Es macht Sinn. Dein Körper denkt sich: Nun war ich eine Stunde fleißig… wehe dieser positive Effekt wird mir jetzt gleich wieder zunichte gemacht. Also: Gib‘ mir Gutes, liebe Santa! GESUNDES!

Haushalten mit dem Guten

Santa: Ich glaube, dass wir durch unser nun sehr knapp bemessenes Budget lernen, besser mit den Ressourcen der Umwelt zu haushalten. Die Kosmetikrezepte, ob Stephanies Lippenbalsam, die Gesichts-und Handcreme und auch die Zahn- und Deocreme aus unserem Plastikfrei-Auftaktartikel decken fast alles günstig, plastikfrei, körperbewusst und ökologisch ab, was wir brauchen – einem Gefühl der Selbstbestimmung und Minimalismus inklusive. Das ist, was mir an den letzten drei Challenges so gefällt. Dass ich lerne mit weniger sehr viel zufriedener zu sein. Wirklich zufrieden.

Anna: So viele Perspektiven haben wir jetzt schon kennengelernt… das lasse ich mir die Woche über nochmal durch den Kopf gehen.

Santa: Und jetzt gehe ich wieder in die Sonne. Wenn schon wenig Geld, im Jardin du Luxembourg erwische ich evtl. noch das Marionettentheater mit meiner Petite. Hab einen schönen Tag, meine Liebe!

Anna: Oh, das klingt ja zuckersüß. Marionetten im Sonnenschein… Lasst es Euch gut gehen. Und weiter, weiter, weiter so…

Santa: Du dir auch, Anna!

 


 

tt30-logoWeitere Infos und jede Menge Interaktion findet Ihr auch auf der Facebookseite „Die Nachhaltigkeitschallenge 2014„, über Twitter unter @Finding_S und über den Blog der Deutschen Gesellschaft des Club of Rome. Und ja, einen Hashtag gibt’s auch:#FS_NC14

 


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