Challenge No.12: Bilanz – hands on, we love DIY


Liebe Freundinnen und Freunde der Selber-mach-Kultur!

Zurück zu den Wurzeln unseres Wissens über Handarbeit, Hausmannskost und Handlungsfreiheit. Wie ist es Euch diesen Monat ergangen, den wir zum DIY-Dezember auserkoren haben? Und wofür steht DIY eigentlich?

Na gut, für alle, die Monate später unsere Bilanz lesen ohne bereits infiziert zu sein vom sogenannten DIY-Fieber, hier nochmal die Erklärung: DIY steht für Do It Yourself.

Und die Verbindung zum Thema Nachhaltigkeit? Na, auch die ist gewissermaßen handmade: wir Meyer sind davon überzeugt, dass ein aus unverarbeiteten Zutaten gezaubertes Essen uns ein anderes Gefühl von dem vermittelt, was wir tatsächlich konsumieren, als ein Fertiggericht. Genauso eine selbst gestrickte Mütze oder eine selbst gebastelte Schneekugel. Zu wissen, was wirklich in dem steckt, was uns umgibt, was wir verschenken oder essen, hat für uns einen sehr hohen Wert. Und dazu kann man aus „Wertlosem“ wie Resten Wertvolles zaubern, wie Rubinas Wollmütze an Santa nur aus Wollresten und vieles mehr. Und während uns diese Erklärung zu Beginn nur recht vage erschien, haben wir 31 Tagen später wirklich etwas zu berichten!

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Zum einen die Erkenntnis, dass unsere DIY-Challenge sehr eng mit vergangenen Challenges zusammenhängt und sich ideal kombinieren lässt. Da hätten wir zum Beispiel Monat ohne Zeug, in dem es uns vor allem darum ging, den Ressourcenverbrauch für Neuprodukte einzuschränken. Neben den großen Themen „Leihen“, „Reparieren“ und „Tauschen“, ging es auch in diesem Monat bereits ums Selbermachen. Und genau dafür konnten wir jetzt jede Menge Inspirationen liefern, zum Beispiel 24 selbstgemachte Weihnachtsgeschenke.

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Dass unsere Plastikfrei-Challenge auch diesen Monat Relevanz haben würde, war eigentlich klar. Denn wer braucht bei selbstgemachten Dingen schon Plastik und schädliches Verpackungsmaterial? Als Zugabe schenkte uns Claudia detaillierte Recherchen zu Gesetzen und Auskunftspflichten im Zusammenhang mit Plastikschadstoffen.  Unsere Bio on a Budget – Challenge hatte uns die Erkenntnis eingebracht, dass sich gute Biogerichte mit einem sehr begrenzten Budget eigentlich nur zaubern lassen, wenn man auf sehr ursprüngliche Zutaten und wenig Schnick-Schnack setzt.

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Genauso ging es uns diesen Monat mit Weihnachtsplätzchen und Geschenkverpackungen. Ohne Ausgaben zauberten wir hübsche Recycling-Deko zu Weihnachten und umweltfreundliche Verpackungen mit Stil. Ja, sogar Anregungen zu nachhaltigen Christbäumen hatten wir im Programm, bei denen meist ein wenig mehr Kreativität gefragt war als bei einem herkömmlichen Plantagen-Bäumchen. Und mit unseren Ideen sind wir in Deutschland keinesfalls alleine, was eine einfache Ecosia-Bildersuche zu „Alternativen Weihnachtsäumen“ zeigt. Was war nochmal Ecosia? Ach ja, diese Google-Alternative, auf die Stephanie uns damals aufmerksam machte und die wir seither nicht mehr missen möchten. Und wer nächstes Jahr doch nicht auf einen Baum verzichten mag und keinen eigenen Garten für DIY-Aktivitäten à la ausbuddeln und einbuddeln hat, gönnt sich vielleicht einen Happy Tree. Jan und Sebastian konnten die sterbenen Bäume am Straßenrand nach jedem Weihnachtsfest einfach nicht mehr ertragen und gründeten in  Düsseldorf ihre eigene Initiative für Bäume, die auch nach Weihnachten weiterleben dürfen. Auch irgendwie ein gutes DIY-Beispiel, wie wir finden. Kritisch bleiben, Initiative zeigen und im Idealfall noch einen Business Case draus machen – denn auch das ist für uns ein Aspekt von Nachhaltigkeit.

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Es ging uns im vergangenen Monat auch nicht nur um das tatsächliche „Produzieren“ von Dingen und Gerichten. Nein, wie oben erwähnt hatten wir uns auch die Themen „Handlungsfreiheit“ und „Verantwortung übernehmen“ vorgenommen. Jeder von uns hat nämlich viel mehr in der Hand, als wir manchmal zu glauben wagen. Keinen Einfluss auf das, was meine Versicherung mit meinem Geld anstellt? Keine Chance eingefahrende Weihnachtsmuster aufzubrechen? Doch, doch, doch!!! Und genau hier, heißt es eben auch: DIY!!! Wer sonst sollte die Dinge für uns in die Hand nehmen, wenn nicht wir selbst?

Also haben wir zwei, wie wir finden, großartige Interviews geführt. Uuuups, war das gerade Eigenlob? Nein, nein, bevor wir in Wallung geraten, lest doch einfach selbst, was Jürgen Lohr vom Institut für Angewandte Kreativität und Daniel Sommer von Oikokredit zu den Themen „Wahlfreiheit an Weihnachten – love it, change it or leave it“ und „Ethischen Geldanlagen“ zu berichten haben.

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Wir versuchen in der Zwischenzeit zusammen zu tragen, was wir gelernt haben in den letzten Wochen. Ergänzungen sind most welcome:

1. Die Ressourcen unserer Erde sind begrenzt. Es ist grundsätzlich gut, sich den Ressourcenverbrauch bewusst zu machen, mit dem unser Konsum verknüpft ist.

2.Oftmals wissen wir gar nicht, wieviel Wasser und Chemie im Entstehungsprozess unserer Konsumgüter verbraucht werden. 8000 Liter Wasser stecken zum Beispiel im Produktionsprozess einer Jeans. Hinzu kommen jede Menge Energiekosten für Waschungen, Bleiche, Farbe, etc. Auch über die Arbeitsbedingungen zur Produktion so mancher Weihnachtsdeko wissen wir in der Regel nichts.

3. Die Auswirkungen selbstgemachter Dinge sind dagegen viel besser einschätzbar. Das Essen schmeckt echter. Und gesünder ist es mit großer Wahrscheinlichkeit auch.

4. Unsere Hände haben so einiges drauf und es ist eine tolle Erfahrung zu erleben, was wir selbst schaffen können. Wunderbar, wie man aus alt neu machen kann.

5. Die Liebe, die wir in unseren Schaffungsprozess einbringen, strahlt über das reine Produkt hinaus.

6. Es ist ein gutes Gefühl, selbst entscheiden zu können, wie viel Verpackung wirklich notwendig ist. In der Regel freut’s die Umwelt!

7. In den meisten Fällen sparen wir Geld, für das wir sicherlich eine bessere Verwendung finden.

8. DIY hat auch eine Komponente, die mit handfesten Dingen wenig zu tuen hat. DIY bedeutet für uns nämlich auch, Dinge selbst in die Hand zu nehmen. Im übertragenen Sinne. Wenn wir keine Verantwortung für das übernehmen, was wir tuen oder was um uns herum geschieht, wer dann?

9. Kreativität auszuleben, macht glücklich, entschleunigt und erweitert den Horizont.

10. „Hands on“-Menschen sind bei Freunden, Nachbarn und in der Familie beliebt, stimmt’s? Was wollen wir also mehr für die Umwelt und unser eigenes Wohlbefinden?

 

Hat Euch der Monat auch so gut gefallen wie uns?

Im Januar werden wir uns nochmal um einen gesamten Jahresrückblick und natürlich auch um eine ordentliche Vorschau kümmern. Ihr dürft also gespannt sein.

Bis dahin! Alles Liebe und Gute!

Santa, Anna und Team

 


 

tt30-logoWeitere Infos und jede Menge Interaktion findet Ihr auch auf der Facebookseite „Die Nachhaltigkeitschallenge 2014„, über Twitter unter @Finding_S und über den Blog der Deutschen Gesellschaft des Club of Rome. Und ja, einen Hashtag gibt’s auch:#FS_NC14

 

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17 Antworten zu “Challenge No.12: Bilanz – hands on, we love DIY”

  1. Ich habe in dem Sinn nicht mitgemacht, weil es bei mir immer DIY-Monat ist – schon seit vielen Jahren mache ich fast alles selbst, was möglich ist. Das macht mir Freude und wie Du so schön schreibst – es ist ein ganz anderes Gefühl damit verbunden, wenn ich das esse oder ansehe oder trage oder verwende, was ich selbst gemacht habe.

    Hoffentlich bleibt es nicht nur bei dem einen Monat sondern wird Alltag.

    lg
    Maria

    • Liebe Maria,

      ja, über genau solche Menschen wie Dich freuen wir uns sehr! Die unsere Herausforderung zurückspielen und uns zu einer Zugabe auffordern. Es bleibt auch bei uns sicherlich was hängen und 2015 haben wir uns einiges vorgenommen um nicht „in alte Muster“ zu verfallen.

    • Mit einer kreativen Ader ist man immer mit DIY eng verbunden, doch merke ich dass man sich die Zeit nicht immer so nimmt, bzw. es eher schnell angeht. Der Gedanke „Man hat doch so wenig Zeit und kaufen geht schneller“ hält mich oft davon ab mich dem DIY mehr zu widmen.
      Diesen Entstehungsprozess wieder entschleunigt und bewusster wahrzunehmen ist etwas was ich aus der und anderen Challenges für mich mitgenommen habe. Gerade in unseren schnelllebigen Welt wo Entscheidungen ständig zu treffen sind, ist dies ein wichtiger Aspekt. Genauso wie sich Zeit für Sport zu nehmen. Man macht es lieber wenn der Mehrwert im Vordergrund steht.

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