Meyer&Meyer fragen: Herr Klawitter, Spiegel-Autor, dürfen wir Sie herausfordern?


fett und salzigLieber Herr Klawitter,

wir haben mit einem gewissen Schmunzeln Ihren Artikel Vegane Lebensmittel sind auch nicht besser auf Spiegel-Online gelesen. Wir mussten ihn einfach lesen, wir wurden nämlich allzu oft darauf angesprochen.

Mit Ihrem Artikel treffen Sie einen Nerv! Soviel ist sicher. Und auch wenn Sie eigentlich nur eine Untersuchung der Verbraucherzentrale Hamburg zitieren, so machen Sie es doch sehr polarisierend. Wir würde gerne mal kurz mit Ihnen philosophieren, was genau Lebensmittel sind?

Kurze Vorab-Info – wo bleibt denn unsere Höflichkeit – man stellt sich ja schließlich vor: Politologin Anna Katharina Meyer und ich, selber Jurstin auf Umweltrecht spezialisiert, machen den vom Think Tank 30 des Club of Rome unterstüzten Meyer&Meyer: Meyer&Meyer. Letzten Monat hatten wir als Challenge No.3 vegan auf der Agenda (dieser Monat steht unter dem Motto “plastikfrei”). Auch wenn wir beide keine Veganer sind, haben wir doch viel von diesen letzten 31 Tagen gelernt und würden gerne unsere Erfahrungen mit Ihnen teilen.

Es stimmt, in Deutschland leben wir doch sehr fleisch- und milchproduktelastig, vor allem in verarbeiteter Form wie Wurst und Käse und Co. Not healthy at all! Wenn man so ein Essverhalten ins Vegane übersetzt, dann sind vegane Wurst- und Käsevarianten sicher auch nicht “the way to go”. Da stimmen wir Ihnen völlig zu. Zum Glück gibt es ja Gemüse, Obst, Kräuter, Hülsenfrüchte, Getreide und Co. – und die sind (am besten in biologischer und regionaler Variante) naturbelassen, gesund, nachhaltig und ja, vegan!

Sarah Wiener begreift Lebensmittel als „Mittel zum Leben„, die irgendwie auch eine Haltung zum Leben beschreiben. In Ihrem Artikel scheint es fast so, als seien Lebensmittel in Plastik verpackte Industrieprodukte. Punkt.

In Deutschland konsumieren wir sehr viele tierische Produkte, zumeist von Discountern und dies zu einem hohen Preis für unsere Gesundheit und Umwelt. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass viele Veganer genau diese so eben von mir aufgeführten Nahrungsmittel zum Hauptteil ihres Speiseplans erkoren haben und vegane Wurst und Käse eher selten auf dem Speiseplan stehen. Wir glauben behaupten zu können, sogar wesentlich seltener als bei einem Durchschnitts-Deutschen. Überhaupt achten viele Veganer auf eine große Ausgewogenheit in ihrer Ernährungsweise. Wir sagen nicht, dass vegane Nahrung keine Mankos hat. Vitamin B12 und D können nur begrenzt über pflanzliche Nahrung aufgenommen werden und die meisten Veganer nehmen deswegen Nahrungsergänzungsmittel. Ein paar Eier in der Woche, ein wenig Butter oder ein sonntägliches Steak frites medium rare, ohne Antibiotika und Hormone bitte, sind also sicher nicht ungesund. Sie wären auch sicher nicht unethisch (natürlich unabhängig von der Frage, dass ein Tier sein Leben lässt), wenn die Bedingungen, in denen Nutztiere gehalten würden, anders wären. Mehr dazu z.B. in unserem Auftakt-Artikel oder bei www.peta.de

Anna und ich waren auch vor der Challenge relativ ernährungsbewusst – Akademiker, finanziell ganz gut darstehend – aber in unserer kurzen veganen Zeit haben wir ein wenig Wohlstandsgewicht abgenommen und ein besseres Hautbild und Körpergefühl dazugewonnen. Wir können Ihnen eine vegane Monatschallenge also nur empfehlen. Was? Diese Ladies, wollen mich jetzt auch noch herausfordern? Ja, tatsächlich, Herr Klawitter! Wir meinen es ernst. Aber nicht bitter-ernst! Es ist wirklich möglich vegan zu genießen!!! Und um Ihre Gesundheit brauchen Sie sich auch nicht sorgen, wenn Sie einfach den großartigen Rezept-Tipps all der großartigen Vegan-Blogs folgen: zum Beispiel A very vegan life, Gemüseregal, Vegan Blog, Claudi goes vegan und Herr Grün kocht. Na, was meinen Sie? Hätten Sie Lust?

Auch wenn Sie kein Interesse an einem ganzen Monat haben, es gibt wirklich viele tolle Gerichte und gesunde vegane Alternativen. Ihr Artikel is raus, oh well, aber Sie sitzen da eindeutig ziemlich nah an der Quelle der Macht…

Sie können gerne auch uns herausfordern (unser Selbstversuch ist angedacht für ein Jahr und es sind noch lange nicht alle Monate verplant) oder eine Challenge in der Zukunft mit uns gemeinsam durchmachen. Wir sind gespannt und freuen uns auf Ihre Rückmeldung.

Ihre Santa Meyer-Nandi und Anna Meyer bzw. Meyer&Meyer

 


 

tt30-logoWeitere Infos und jede Menge Interaktion findet Ihr auch auf der Facebookseite „Die Nachhaltigkeitschallenge 2014„, über Twitter unter @Finding_S und über den Blog der Deutschen Gesellschaft des Club of Rome. Und ja, einen Hashtag gibt’s auch:#FS_NC14

 

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