17.08.2014 13:35 – 14:43
Santa: Einen schönen guten Sonntag, liebe Anna! Wie geht es dir und wie war deine letzte Woche?
Anna: Alles Bestens! Zwar ist gewissermaßen der Herbst eingekehrt und in meinem Lieblingscafé Dolcinella gab es am Mittwoch schon Gemüselasagne mit Kürbis… aber was soll’s. Wie geht es Dir?
Santa: Mir geht es eigentlich gut, obwohl ich zugeben muss, dass mich die Perspektive der nächsten Wochen doch etwas nervös machen könnte. Ende nächster Woche geht es nach Paris, da packen wir etwas, dann Zug nach London für eine halbe Woche, u.a. für eine Hochzeit, und dann ziehen wir in unser neues Domizil in Norwich ein. Dann werde ich es aber garantiert wieder ruhiger angehen lassen und versuchen, mich nur noch zu Fuß fortzubewegen für eine gewisse Zeit.
Anna: Ich drücke Dir die Daumen, dass ihr den Umzug gut meistert.
Santa: Mir fällt immer wieder siedend heiß ein, dass wir ja gerade im Challenge-Modus sind. Und dann vergesse ich es doch wieder. Urlaubsstimmung! Plastikfrei läuft dennoch ganz gut vor sich hin, aber der Ursprungsteil kitzelt mich besonders. Irgendwie sind die einfachen guten Dinge doch eigentlich ursprünglich. Gemeinsame, oftmals nur ganz einfache Mahlzeiten mit Familie und Freunden (z.B. auf der Bienenhausbank vor unserem Häuschen).
Anna: Auf der Bienenhausbank kann es ja auch nur schmecken!
Santa: Das Haus ist mitten in der Natur, Einkaufsmöglichkeiten etwas weiter fort, aber die Natur gibt sehr viel her. Und jetzt habe ich auch noch mein Handy verlegt und vermisse es gar nicht. Was mir auch auffällt: wir haben jetzt schon öfter mit Anderen gegessen und keiner hat dabei die ganze Zeit sein Handy im Blick gehabt.
Anna: Hab einen gruseligen Radiobericht gehört über Spiele-Apps, die diese Woche auf der GamesCom in Köln vorgestellt worden. Man spielt in Echtzeit in Teams und erst klang es ganz lustig, aber dann wurde eine Kellnerin interviewt, die erzählte, dass die Leute dauernd während des Essens noch einen kleinen Spiel-Auftrag zu erfüllen haben, der dann oftmals nicht warten kann… arrrrggghhhh…
Santa: Ich kann so etwas auch nicht sehr viel abgewinnen. Ich habe einmal mit einem Freund (, ich glaube,) Command and Conquer gespielt und er hat mich von hinten erstochen. Das fand ich ganz furchtbar und habe es sogar persönlich genommen. Nichts für mein zartes Meyer-Gemüt.
Anna: You are funny.
Santa: Was aber mein Gemüt sehr freudig in Wallung bringt: Svenja oder besser @apfelmaedchen hat Interesse bekundet, in unser Team einzusteigen. Sie wird uns mit all ihrem Online-Wissen und ihrer Zeit helfen! Wir wollen uns vor allem auf die Challenges konzentrieren und Sie unterstützt unsere Aktivität im Netz.
Anna: Ja!!! Ich freue mich auch sehr. Ebenso auf weitere Helfer, die sich angekündigt haben. Thanks a million!
Plastikfreie Kosmetik
Anna: Ich war diese Woche ziemlich auf plastikfrei fixiert. Ich finde es wirklich nicht leicht. Aber ein paar Entdeckungen haben mich für schwierige Momente entschädigt.
Santa: Was hast du Neues entdeckt?
Anna: Einiges im Bereich Kosmetik. Eigentlich war ich ja auf der Suche nach der Aleppo-Seife, von der Du im letzten Chat erzählt hast. In den Reformhäusern meiner Nähe wurde ich nicht fündig. Bei Amazon gibt es jede Menge Auswahl. Aber auch in der Online-Naturdrogerie habe ich eine finden können. Dort gibt es auch die Produkte der Klar Seifenmanufaktur. Mein Geheimtipp: die Damenseife 🙂
Santa: Aha, was zeichnet die Damenseife denn aus? Der Name sagt mir natürlich direkt zu.
Anna: Sie kommt aus einer Manufaktur in Heidelberg, die in fünfter Generation familiengeführt ist… und was Dich wahrscheinlich am meisten interessiert: „Sie riecht blumig und verführerisch! Pflegt mit rein pflanzlichen Ölen aus kontrolliert biologischem Anbau und, und, und…“ Trust me, it’s great! Bei uns in Düsseldorf habe ich sie in dem süßen Lädchen Stauraum gekauft. In Flingern. Aber wie gesagt, in der Online-Naturdrogerie gibt es sie auch. Inklusive Portrait der Firma Klar. Schlicht in Papier verpackt. Alles gut also. Aber ich wollte ja schreiben, was ich gefunden habe, während ich auf Aleppo-Suche war.
Santa: Genau!
Anna: Und zwar hat es mich zu Lush verschlagen. Die Produkte sind recht teuer und wahrscheinlich geht auch ein nicht unerheblicher Teil der Einnahmen in Kosten für Werbung und all die Top-Locations, die sich Lush in unseren Innenstädten gesichert hat. Aber dennoch, die Produkte sind überzeugend. Meist vegan, ohne Tierversuche, oftmals auch ohne Konservierungsstoffe. Super-natural und meist ordentlich verpackt. So oft wie möglich einfach in Papier oder in recycleten Döschen. Diese kann man dann auch wieder zurückbringen und sie verwenden sie erneut.
Santa: Das klingt toll.
Zähne putzen ohne Plastik
Anna: Ich habe mir Proben geben lassen für die neuen Tooth Tabs. Also eine Zahnpasta im Hosentaschenformat. Ganz ohne Verpackung.
Santa: Diese Tooth Tabs interessieren mich auch. Bin derzeit zwar noch sehr mit meiner selbstgemachten Natron-Olivenöl Zahnpasta und dem Deo auf Natronbasis zufrieden, aber es gibt doch einige Freunde, die mich fragen, was man sonst so kaufen könnte.
Anna: Ich hatte schon einmal etwas gelesen über diese interessante Erfindung. Auf Internetseite von Brandeins. Es ging um einen Selbstversuch und der Teaser lautete folgendermaßen: „Fresse polieren. Die Idee: Tabletten sollen Zahnpasta ersetzen – und alles besser können. Das größte Hindernis: die Macht der Gewohnheit“ Passt doch auch extrem gut zu unserem Selbstversuch, oder? Auch wir versuchen ja der Macht der Gewohnheit in so vielen Lebensbereichen zu begegnen. „Lebe dein Ändern“… was würdest Du von diesem Titel halten? Für unser Buch zum Beispiel.
Santa: Am Besten verraten wir noch nichts… Und wie ist es, sich mit Kapseln die Zähne zu putzen?
Anna: In einem kleinen Döschen bekam ich vier Kapseln zum Ausprobieren. Wenn man sie normal kauft, sind sie in einer kleinen Pappschachtel. Great! Naja, wie es war? Schon ein bißchen komisch. Aber ich bin natürlich auch gleich in die Vollen gegangen. Ich habe mich für „Rose“ und „Pepper & Lemon“ entschieden. Ein Gefühl von Exotik war also vorprogrammiert. Aber ansonsten beißt man einfach drauf und schon löst sich die Tablette so auf, dass es sich nicht mehr anders anfühlt als bei herkömmlicher Zahnpasta. Es schäumt auch.
Santa: Das würde ich wirklich gerne mal ausprobieren.
Anna: Weitere Entdeckung: ein Deo-Stück, ebenso von Lush. Man kauft einmalig eine kleine Metalldose dazu, ansonsten gilt auch hier – nie wieder Plastik! Im Deo-Angebot haben sie außerdem einen Block, den Du auf dem Foto siehst und der super in der Handhabung ist. Leider bin ich von diesem Patchouli-Duft noch nicht ganz überzeugt. Dann gibt es noch ein Stück Deo aus stark absorbierendem, festem Puder. Mit Wachholderbeerenöl, Zitrone und grünen Trauben. Und auch einfach losen Puder in verschiedenen Zusammensetzungen. Aber ein Puder-Freund bin ich irgendwie im Bad auch nicht. Geruchstechnisch und in Sachen Langzeitwirkung sind für mich immer noch die Deos von „Wolkenseifen“ unschlagbar. Aber sie sind in einer kleinen Plastikdose angerührt – für diesen Monat also tabu.
Santa: Ich finde es super, dass Du all das ausprobierst. Es bleibt sicherlich etwas hängen.
Anna: Das denke ich auch. Der neue Lush-Katalog hat übrigens einen Slogan, der Dir gefallen wird: Fresh from the kitchen – Wir kochen auch nur mit Seife. Ich glaube auch, dass wir mit all diesen Vorschlägen Christian überzeugen können, dass es auch im Bad möglich ist, weitestgehend auf Plastik zu verzichten. Gut finde ich auch meine waschbaren Abschminkpads – weniger Alltagsmüll – great!
Santa: Oh, von denen hatte ich übrigens zwei aus Versehen mitgenommen letztens.
Anna: Die schenke ich Dir gerne! Einige Cremes habe ich in Metalltuben, aber einen Plastikdeckel haben sie dann doch… So hat uns auch bei Facebook CI Lu geschrieben, dass es eine Zahnpasta in einer Metalltube gibt, jedoch mit Plastikdeckel. Er oder sie hat die Firma sogar angeschrieben und gefragt, ob sich da nicht etwas machen lässt. Wirklich toll, dass so viele mit eingestiegen sind.
Mitstreiter/innen des Monats
Santa: Ich bin auch beeindruckt, wie viele bei „plastikfrei“ mit Begeisterung dabei sind.
Und Rubina schreibt regelmäßig über ihre neuesten Erfahrungen. Auch Katharinas Erdbeer-Geschichte war einfach schön, oder?
Anna: Kann mir unseren Selbstversuch ohne die Anderen auch kaum noch vorstellen.
Santa: Ja, auch die Einzelbeiträge der letzten Woche fand ich einfach großartig: Roberts Einblicke zu einer ursprünglicheren Form des Sports oder Stephanies Kräuterspecial (ich liebe Kräuter) und natürlich die Tipps und Tricks von Rubinas Oma. Toll, dass sie die jetzt alle erprobt hat.
Anna: Ja, vielen Dank auch nochmal von meiner Seite!
Grill-Geheimnisse
Anna: Auch beim Grillen habe ich noch eine tolle Entdeckung gemacht. Es ging um ein Rezept für einen vegetarischen Burger. Und zu dem sehr leckeren Patty beinhaltete der Plan eine Schicht Erdnussbutter, dann Himbeeressig, eine Parmesan-Creme aus dem Mixer und Rucola. Heaven!!! Den feinen Himbeeressig, den wir für dieses Rezept gekauft haben, genießen wir im Moment zu so ziemlich ALLEM.
Santa: Ich liebe Himbeeressig, ob im Wasser, Dessert, Salat oder wo auch immer. Gerade habe ich jedoch eine Kürbiskernöl-Phase.
Anna: Klingt auch nicht schlecht :-)!
Santa: Übrigens habe ich letztens mal Hirse-Bratlinge und dazu ein Fallobst-Koriander-Chutney gemacht. Wirklich köstlich!
Anna: Wie hast Du dieses Chutney gemacht?
Santa: Obst, Koriander, etwas Kürbiskernöl und ab in den Vitamix. Man kann auch etwas Ingwer rein tun, aber ich versuche es doch weitestgehend regional. Regionale Chillis gibt es ja auch und die können normalerweise auch rein, allerdings waren die Bratlinge schon scharf.
Plastiktüten-Probleme
Santa: Während es mir bei Kosmetika mittlerweile richtig leicht fällt, finde ich es im Urlaub doch immer wieder schwierig, plastikfreie Alternativen zu finden und beim Gemüseladen auf Zack zu sein und früh genug zu sagen, dass ich keine Tüte möchte.
Anna: Oh ja, da hast Du Recht. Selbst auf dem Markt. Mit größeren Sachen geht’s mittlerweile ganz gut. Der verkaufende Bauer weiß mittlerweile, dass er alles direkt in meine Beutel packen soll. Aber für den Rucola hatte ich natürlich kein Gefäß dabei… grrr… also musste er zur Plastiktüte greifen.
Santa: Wenn es dann wenigstens nicht diese ganz dünnen Tüten wären… wenn ich mal eine normale Tüte habe, dann kann ich sie zumindest als Müllbeutel verwenden.
Anna: Die Dünnen kann man auch verwenden. Zum Beispiel im Mülleimer im Bad. Oder um darin vielleicht nochmal ein Brötchen einzufrieren. Ansonsten habe ich gemerkt, dass ich mittlerweile alles in Gläser packe statt in Tütchen. Zum Beispiel übrig gebliebenen Gorgonzola oder das Grün von Karotten. Hält sich alles super in Gläschen und ist wiederverwendbar. Mein Freund lacht zwar mittlerweile über unser Gläschen-Repertoire, aber auch er ist schon mit umgestiegen.
Santa: Die dünnen Tüten sind mir allerdings suspekt, weil ich glaube, dass die Schadstoffe darüber noch einfacher in unsere Lebensmittel gelangen.
Anna: Na gut, das kann ich mal wieder nicht einschätzen. Also – Müllbeutel ja. Brötchen eher nein…
Santa: Und apropos: Hast du schon CL Lus DIY Stofftaschen gesehen? Er/sie hatte die großen Plastiktüten satt, aber nur kleine Stofftaschen und hat sich kurzerhand selber welche genäht!
Anna: Hatte ich noch nicht gesehen. Voilà! So soll’s sein!
Königlicher Besuch
Anna: Wir hatten diese Woche im Umweltministerium hohen Besuch. Von der rheinischen Kartoffelkönigin! Hört, hört… was es alles gibt. Sie hat jedem Mitarbeiter 2,5 Kilo Kartoffeln geschenkt. Einfach in einer Papiertüte. Yippeah. No Pastiknetz needed.
Santa: Hab auch einiges an Kartoffeln gegessen bei meiner Schwiegerfamilie. Aber auch Reis habe ich mir mal wieder gegönnt – welch ein Hochgenuss. Thaibonnet schmeckt mir so gut wie Basmati und er ist aus Italien. Von der Bohlsener Muehle gibt es ihn auch in Papierverpackung, allerdings ein großer Sack. Ich habe von einer Freundin etwas abbekommen.
Anna: Mmmmhhh, klingt super! Was ich noch suche sind Nüsse und Trockenobst lose oder in Papier verpackt. Ich habe mittlerweile einen ganz guten Umsatz von beidem, weil immer ein wenig mit in meinen täglichen Green Smoothie kommt. Und weder im Bioladen noch im Reformhaus werde ich da fündig. Auch nicht auf unserem kleinen Markt. Vielleicht bei einem türkischen Obsthändler? Das werde ich noch versuchen. Ansonsten wäre ich für Internetadressen dankbar!
Santa: Ich glaube, bei türkischen Obsthändlern könntest du tatsächlich fündig werden. Oder du schaust mal, wenn du deine Freundin in Bonn besuchst, bei Freikost Deinet vorbei. Das ist einer dieser Unverpackt-Läden.
Anna: Wow, warum gibt es einen solchen Laden denn nicht in meiner Nähe – aber Du hast Recht: Zum Glück habe ich Freunde in Bonn.
Santa: Weil es letzte Woche so schön war, gehen wir jetzt wieder ins Wasmeier Museum. Caroline und eine gute Freundin sind gerade da und das Wetter ist heute seit längerem sehr, sehr freundlich. Eine dicke Umarmung!
Anna: Oh, allerliebste Grüße an Caroline! Und Euch noch einen schönen Tag. Wir werden gleich mit Nachbarn wieder grillen. Bis ganz bald! In den verbleibenden beiden Wochen werde ich mich auch nochmal intensiv mit den guten Tipps der Websites „Kein Heim für Plastik“ und „Leben ohne Plastik“ auseinandersetzen. Ich berichte. Stell Dir vor, der Blog „Leben ohne Plastik“ ist von einer Stella MEYER und ihrem Freund! Und sie wohnen in Chemnitz. So wie ich auch vor wenigen Jahren… Ach, dieser Name…
Santa: Wirklich lustig. Viel Spaß euch! Die Grüße richte ich gerne aus. Bis bald – am liebsten live!
Weitere Infos und jede Menge Interaktion findet Ihr auch auf der Facebookseite „Die Nachhaltigkeitschallenge 2014„, über Twitter unter @Finding_S und über den Blog der Deutschen Gesellschaft des Club of Rome. Und ja, einen Hashtag gibt’s auch:#FS_NC14