Challenge Chat #KonsumEntscheidet – Fair & mineralölfrei: Claudia & Tatiana


Claudia: ¡Hola, Tatiana! Ich freu mich riesig auf unseren heutigen Challenge Chat, obwohl wir zwei uns ja gar nicht kennen. Dank deines spannenden Beitrags “Wie ich loszog die deutsche Leitkultur zu findenzu #Iamhuman habe ich jedoch große Lust darauf mehr von dir zu erfahren.

Tatiana: Hallo Claudia, ich freue mich auch! Ich verfolge schon lange die Arbeit von FindingSustania und als ich Santa beim #ziek-Barcamp vom BMUB kennenlernen durfte, war das ein tolles Erlebnis. Danke für die Blumen zu meinem Blogpost! Die Gedanken zur Integration trage ich schon lange im Kopf. Als dann euer Aufruf zur #IamHuman-Kampagne kam, war der Zeitpunkt für mich gekommen, darüber zu schreiben.  

Challenge Chat - Titelbild 4

Claudia: Ja, so war es damals mit der CO2- Challenge für mich auch. Ich habe mich dadurch erst einigen Themen wie CO2-Einsparung und Vegan gestellt, die ich so sicherlich nie angegangen wäre.

Tatiana: Ich auch. Zwar habe ich schon lange die Challenges verfolgt, aber mitgemacht habe ich um ehrlich zu sein bislang nie. Bis zum Dezember! Erstmal habe ich angefangen mich bei jeder Kaufentscheidung zu fragen: Brauch ich das wirklich? Angefangen beim Essen, über Kosmetika bis hin zu Klamotten und sogar Weihnachtsgeschenken. Und die wenigen Sachen, die dann noch übrig waren, sollten fair, vegan und bio sein. Interessanterweise waren viele davon automatisch erdölfrei und konform mit der Challenge #ErdölNeinDanke.

Claudia: Wow! Die ganze Palette… und das in der Weihnachtszeit.

 

Minimalismus in der Küche und ihre Ausnahmen

Claudia: Dass ich plastikreduziert lebe bzw. mir nichts Neues mehr aus Plastik kaufen möchte, ist meinem ganzen Bekanntenkreis ja bekannt. Umso mehr hat mich verwundert, dass ich einen sehr plastikhaltigen Mixer zu Weihnachten bekam. Nicht gerade optimal! Meines Wissens nach gibt es da auch andere Produkte. Was macht man mit solchen Geschenken, die gut gemeint sind und eigentlich auch seit Monaten benötigt werden?

Mixer mit Plastik

Tatiana: Ich muss dir ehrlich sagen: Ich liebe es zu backen! Deswegen kann ich persönlich nicht ohne Mixer leben. Aber bei Küchengeräten ist mir Qualität superwichtig und wenn wir uns was anschaffen, dann fast immer aus Stahl und Glas. Wir haben auch echt nur das absolut Notwendige. Nur die Küchenbasics. Deswegen finde ich ja das Konzept Mix & Match so wichtig für die Challenges. Also nicht streng plastikfrei ODER fair trade z.B., sondern in Kombination die beste Lösung. Auf der einen Seite versuchen wir ja wirklich konsequent zu sein, aber auf der anderen Seite ist das manchmal einfach nicht möglich.    

Claudia: Eben, wenn schon Plastik, dann minimal und in Summe hochqualitativ. Lange hatte ich das Gefühl, dass ich nicht unbedingt einen Mixer brauche. Manchmal habe ich mir einen bei Nachbarn geliehen. Da die sich bei uns auch immer mal was ausleihen, musste ich mir jetzt keinen Kopf machen. Doch um ehrlich zu sein, ich war bei 3 Nachbarn und bei jedem sicher 4 mal. Da kommt man schon an einen Punkt, wo einem bewusst wird: “Ich brauche einen Mixer!” Der Versuch minimalistischer in der Küche zu werden, ist also auf den Mixer bezogen kläglich gescheitert. (lacht) Ich werde wohl trotzdem nochmal auf die Suche gehen müssen um eine nachhaltigere Version zu finden.

Tatiana: Haha, also ich finde, ein Mixer ist vollkommen ok!

Diskussionen, plastikfreie Zahnbürsten und faire Neuanschaffungen

Tatiana: Aber zurück zu den Weihnachtsgeschenken und zur Challenge: Dezember war der perfekte Monat dafür. Zahnbürsten

Wir haben so viele Abende mit Freunden und Familie verbracht und so viele Diskussionen über unsere Kaufgewohnheitengeführt, dass alle um uns herum informiert waren. Mit uns meine ich übrigens meinen Freund und mich, wir haben zusammen gechallegend. Die Diskussionen fingen meistens ganz harmlos mit Bio-Eiern an und endeten oft bei Geschrei. Politikverdrossenheit und der These, dass unsere Kaufentscheidung die neue Wahlstimme ist. Das hat übrigens dann automatisch zu nachhaltigen Weihnachtsgeschenken geführt. Habe jetzt eine Bambuszahnbürste von hydrophil – fast plastikfrei.   

Claudia: Hört sich super an. Gemeinsam umkrempeln bewegt unglaublich viel und solche Diskussionen finde ich immer spannend.

Eine plastikfreie Zahnbürste habe ich nach all den Jahren immer noch nicht, obwohl ich mich ziemlich lange mit plastikfreien Zahnbürsten beschäftigt habe. Die Miswak, war mir sehr sympatisch und enthält sogar die natürliche Zahnpasta. Der Kauf der Zahnpastatuben entfällt damit automatisch. 

Shame on me! Ich kann mich nicht von der Elektrischen trennen. Eigentlich in zweierlei Hinsicht nicht nachhaltig. Vielleicht sollte ich sie mir einfach mal kaufen und wenigstens im Urlaub nutzen.

Tatiana:

Was wir noch aufgrund der Challenge beobachten konnten, war die Neugier der Menschen um uns herum. Ich habe mir einen neuen Mantel aus Schurwolle und Bio-Baumwolle, hergestellt in Augsburg, gekauft. Gestern ist mein Fairphone 2 angekommen. Meine Freunde sind super neugierig wie das alles funktioniert, denn Eco-Fashion und Fair-Electronics kannten sie garnicht so. 

Claudia: Oh, wie cool ist das denn? Gleich 2 x Volltreffer. Ich hab mich mal nach einer  plastikfreien Jacke umgesehen. Nicht wirklich einfach, wenn sie trotzdem dicht und wetterfest sein soll. Fündig wurde ich bei Wachsjacken der Firma Barbour. Allerdings ziemlich teuer. Gut, dass ich gerade noch keine brauche. Genial finde ich echt, dass diese Challenge auch in eurem Freundeskreis auf Interesse stößt. Das kann ich leider bei uns kaum feststellen.

Tatiana: Teuer war mein Mantel schon, keine Frage.

"du bist das Geschenk, ich deine Verpackung"
„du bist das Geschenk, ich deine Verpackung“

Aber ich kaufe mir alle 6-10 Jahre einen Wintermantel und die Investition lohnt sich für mich. Außerdem wurde er hier in Deutschland genäht, von Menschen die in der Arbeitsagentur als schwervermittelbar eingestuft wurden. Laut Homepage ist er aus Baumwolle und Schurwolle und er ist sooo schön. Ich habe lange dafür gespart und das war wirklich ein schönes Gefühl, als ich ihn mir dann bestellen konnte.

Claudia: Dein neuer Mantel hört sich ja irre an. Wenn das nicht fair ist, was dann? Du hast dich echt ins Zeug gelegt bei dieser Challenge. Respekt, Tatiana!

Tatiana: Danke! Noch kurz zum Thema Freunde: Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich muss echt immer diese Balance schaffen, damit ich nicht zum Moral-Apostel und Spielverderber werde im Freundeskreis. Alles in Maßen, haha.

Claudia: Genau da muss ich mich auch oft zurücknehmen. Viele Themen spreche ich nicht mehr an. Umso schöner ist es wenn ich dann mal auf Gleichgesinnte stoße und ein produktiver Austausch stattfindet. Zum Glück hab ich jemanden, der meine hardcore Antiplastikphase mit mir teilt und sich auch über nachhaltige Lösungen zu alltäglichen Problemen mitfreuen kann. Und natürlich auch anderes herum. Das tut oft unglaublich gut.

Tatiana: Ich finde es echt bewundernswert, wie du die Plastikfreiheit durchziehst. Komisch, dass Freiheit so schwierig sein kann, manachmal, haha. Mittlerweile laufen unsere Kaufentscheidung übrigens automatisch Richtung Nachhaltigkeit ab. Auf jeden Fall nehme ich mit: Zusammen geht es einfach besser.

Claudia: Ist verrückt, oder? Wie die Beschäftigung und die praktischen Veränderungen über nur 4 Wochen zur Routine werden. Ach, und ganz Plastifrei sind wir hier noch nicht. Werden wir auch sicherlich nie, aber dezimieren geht immer. Meine Jacke ist sicher auch schon 6 Jahre alt. Ich werde mir mal die Produkte deiner Firma ansehen. Verrätst du mir die Firma?

Tatiana: Klar: Manomama.  Sina Trinkwalder, die Gründerin, ist auch eine sehr inspirierende Frau.

Claudia: Super danke. Vielleicht wird die nächste Jacke in einem oder mehr Jahren ja dann fair anstatt plastikfrei. Hat auch was! (lacht).

Man soll sich ja nie zu sehr versteifen in seinen nachhachhaltigen Prioritäten. Dazu gibt es einfach zu viele. (Anmerkung nach dem Gespräch: ein Blick auf die Seite lohnt sich. Die Auswahl ist recht klein, aber die Produkte sind so gut wie mineralölfrei, regional, fair und obendrein so gut wie bio. Eine irre Kombi, wie ich finde.)

Erfahrungen gibt es nur durch Ausprobieren

Claudia: Vielen Dank für deine Anregungen und deine tollen Erfahrungen aus mittlerweile NUR 8 Wochen.

Tatiana: Sobald einem klar wird, wie wichtig nachhaltiges Leben ist und wieviel damit verknüpft ist, dann kann man garnicht mehr anders. Um Til Schweiger im aktuellen Zeozwei-Magazin zu zitieren: Gutes tun ist schöner für die Seele, als nichts zu tun.

Claudia: Stimmt! Nachhaltige Entscheidungen haben irgendwie Suchtfaktor, (lacht). Aber einen unglaublich guten. N‚est-ce pas?  

Tatiana: Así es!

Claudia: Haha, spanische Worte haben wir noch nicht so viele in unseren Beiträgen.

Tatiana: Nächster Beitrag auf Spanisch!

Claudia: Oh, diese Sprachchallenge lass ich lieber aus. Aber dennoch: ¡Adiós, Tatiana. Es würde mich freuen, dich auch mal real kennenzulernen.

Tatiana: Dann lieber nicht adiós, sondern hasta luego, querida!

Claudia: Wieder was gelernt. Hasta luego, querida!

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