Weihnachtsdekorationen ohne Plastik – 14 DIY Umsetzungen


Und, habt ihr euch schon Gedanken über eure Weihnachtsdeko gemacht? Ganz im Sinne unserer diesjährigen Dezember-Challenge soll unsere ja plastikfrei und sozio-fair sein. Wenn sie dann auch noch wenig kosten, ewig halten und mit DIY umsetzbar ist, dann um so besser. Stimmungsvolle Vorweihnachtszeit mal wieder konventionell! Wie war das damals?

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Jede Jahreszeit hat ihre Dekorationsartikel. Das war auch damals schon so. Mal benötigen sie mehr, mal weniger Stauraum. In der Vorweihnachtszeit ist es heutzutage allerdings nicht nur eine kleine Kiste. Es geht ja auch um die Beleuchtung und die ganze Außengestaltung einer Hausfassade oder gar die ganze Gartengestaltung. Der Trend von Amerika ist schon lange bei uns angekommen. Was Kaufhäuser können, schafft „der Privatmann“ heute auch. Ein wahres Wettrüsten. Über dieses Thema habe ich letztes Jahr einen ziemlich langen Beitrag mit dem Titel „Sehnsüchte auf Irrwegen“ geschrieben. Aus diesem sind hier ein paar Details wiederzufinden, aber auch neue Aspekte. Ich beschränke mich hier jedoch nur auf die Innendekoration – plastikfrei, preiswert und nachhaltig!

 1. Schleifen

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Schleifen waren früher auch Christbaumdekorationen, allerdings aus Baumwollbändern, die man gut auch aus alten Stoffen selbst herstellen kann.

Alte Schnürsenkel, Filzbänder, Geschenkbänder sowie Haushaltsbänder eigenen sich auch hervorragend um mit Holzperlen einen Tannenbaumanhänger zu basteln. Beim Auffädeln fängt man unten bei der ersten Perle an und beginnt mit dem Durchstechen einer Schlaufe bevor die nächste Perle an der Reihe ist. Der orangene Anhänger zeigt die Schnürsenkel Windungen am besten.

 

  2. Stroh- und Peddigrohrsterne 

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Altbekannt aber selber basteln tut sie kaum noch jemand. Warum eigentlich nicht? Eine schöne Beschäftigung beim Tee. Eine gute Anleitung für mehrere, flache Strohsternvarianten findest du in diesem Video.

Auch Peddigrohr wird zum Sternebasteln gerne verwendet. Mit Perlen ist ein sehr dünnes Rohr um die 1mm zu wählen. Im Gegensatz zum Stroh muss Peddigrohr zirka 30 Minuten in Wasser eingeweicht werden.

 

 3. Papiersterne mit Pergament- oder Butterbrotpapier

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Gerne und in unendlicher Massenproduktion stellen Kinder gefalteten Papiersterne her. Auch das kreative Löcher-Einschneiden kennt keine Grenzen. Zu neugierig ist man, was nachher beim Auffalten herauskommt. Farbenfroher sehen diese Schnittsterne aus, wenn sie mit Pergamentpapier oder Butterbrotpapier auf der Rückseite zugeklebt werden. Zum Auffrischen dieser Technik empfiehlt sich dieser Link zu Schnittsternen.

Schöne Anleitungen zu Faltsternen aus Papier sind hier zu finden:

Eine Anleitung zu einem reinen Pergamentstern findest du hier.

 

4. Fadenstern aus Karton, 8-zackig oder 12-zackig

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Einen einfachen 8-zackigen Stern fertigst du aus Karton und einem Faden. Weiterhin benötigst du ein Geodreieck, eine Schere und ein Glas oder einen Zirkel. Alles weitere findest du in diesem Video gut erklärt. (Die Einkerbungen erfolgen alle 45° vom Mittelpunkt gemessen.)

Der 12-zackige Stern ist etwas aufwendiger, da diese Vorlage zum Ausschneiden im Netz nicht existiert – hilft nur selber basteln. Mit der im Video erklärten Kreismethode geht das auch ganz schnell. Du misst anstelle von 8 diesmal 12 Markierungen am Außenrand ab. Das wäre alle 30° ein Strich und steht für eine Spitze. Mit einem Zirkel ziehst du dir die Innenkreislinie für die Zacken. Je kleiner du den Innenradius wählst, desto spitzer werden die Zacken. Zacken ausschneiden und fertig ist der zwölfzackige Pappstern zum Sticken.

Folgende Utensilien solltest du griffbereit haben: Eine Nadel und Garn (bei Zackenlänge von 8,5 cm sind 2 m notwendig)

Zuerst stichst du in jede Spitze eines Zackens ein Loch. Auf die eine Seite notierst du dir mittig mit Bleistift eine 5 (Vorderseite) und auf der anderen die 7 (Rückseite). Die Seite mit der Nr. 5. liegt also oben. Der Stern hat 12 Löcher die nun eine Uhr darstellen, um die Beschreibung verständlicher zu machen. Du stichst in das Loch oben in der Mitte. Es ist das Loch von 12 Uhr. Ziehe den Faden bis auf 8 cm durch und dreh die Seite um. Nun siehst du die Zahl 7 oben liegen. Der Faden sollte wieder oben aus dem Loch der 12 Uhr kommen. Falls er das nicht tut, drehe den Stern so, dass es passt. Nun stichst du in das Loch, das auf 7 Uhr liegt, ziehst den Faden fest und drehst die Seite wieder um, sodass du die Nr. 5 wieder erkennen kannst. Dreh das Loch aus dem der Faden kommt wieder auf 12 Uhr und steche in das Loch, das auf 5 Uhr liegt. Den Faden wieder festziehen und die Seite wenden. Das Loch mit dem herauskommenden Faden auf Position 12 Uhr drehen und da du die Zahl sieben sehen kannst, stichst du in das Loch von sieben Uhr. So verfährst du bist du am Ende wieder da raus kommst wo du begonnen hast. Jetzt ist Halbzeit und die Seiten Nummern ändern sich. Seite 7 wird zu Seite 5 und umgekehrt. Du fährst also fort indem du anstelle auf 5 Uhr auf sieben Uhr einstichst. Seite wenden und anstelle von 7 Uhr auf 5 Uhr einstechen bis du in jedem Loch 2 mal einen Faden durchgezogen hast und beim Restfaden mit 8 cm angekommen bist. Die beiden Fäden verknoten und dein gestickter Weihnachtsstern ist fertig. Geschafft?

 

5. Gehäkelte Sterne

Diese schönen Sterne habe ich vor ein paar Tagen entdeckt und möchte sie nicht unerwähnt lassen. Die Anleitung gibt es bei Smarticular.net

 

 6. Windlichter und Adventskranz ohne Zweige

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Ähnlich wie die St. Martinslaternen im Kindergarten entstehen auch die kleinen Laternen als Miniatur und Tischwindlicht. Dazu kannst du zum Beispiel vier gleichgroße Pappkartonseiten wie einen Bilderrahmen ausschneiden, auf jeder Seite sollte zusätzlich noch eine Lasche zum zusammenkleben sein. Schneller geht es, wenn alle vier Teile aus einer Pappe entstehen, dann ist nur eine Klebelasche notwendig. Die vier Löcher werden dann mit Pergamentpapier verschlossen. Kleine Schnittsterne oder ausgestanzte Symbole bieten sich zur Deko an.

Auch leere kleine Honiggläser lassen sich schnell mit Pergamentpapier zu bunten Windlichtern umgestalten. Als Option bietet sich auch die Serviettentechnik, die hier sehr gut erklärt wird, an. Den speziellen Glanzanstrich benötigt es allerdings nicht, denn der Serviettenkleber reicht dazu vollkommen aus. Einfach eine Extraschicht über das ganze Motiv mit dem Pinsel auftragen. Wenn du ein einzelnes kleines Motiv verwendest, solltest du entweder die Fläche drum herum ordentlich nach dem Kleben reinigen oder das ganze Glas mit Kleber bepinseln.

Aus einer alten flachen Konservendose (Annanasdose eignet sich hervorragend) und ein paar Holzwäscheklammern wird ein schönes Windlicht, wenn du um den flachen Dosenrand die Wäscheklammern festklippst.

Mit all diesen Windlichtern kannst du einen Adventskranz ohne das nadelnde, unhandliche Gebilde herstellen. Mit ausgeschnittene Zahlen von 1-4, die an ein Windlicht geklebt werden, hast du schnell deine Adventsdeko gebastelt. Gibst du Gewürze wie Anis, Zimt oder Fruchtscheiben als Bastelmaterial dazu, riecht es auch gleich weihnachtlich. Ebenso eigenen sich Metall und Strohsterne.

 

7. Reine Glaschristbaumkugeln und Äpfel

Früher hat man oft Nahrungsmittel wie Äpfel oder Lebkuchen als Weihnachtsschmuck verwendet, der dann peu a peu vernascht wurde.

Bei den bunten und schillernden Weihnachtskugeln sind die Zierkappen der Aufhängung leider nur noch in Plastik zu bekommen. Falls bei uns mal eine alte Kugel zerbricht, tausche ich die Deckkappen aus. Mehr kann man hier leider nicht umsetzen. Generell sind die bunten glänzenden Kugeln nicht wirklich nachhaltig. Weniger auffällig aber doch noch schön sind die reinen, durchsichtigen Glaskugeln. Sie waren vor Jahren mal total in. Ansonsten findet man sie (auch mit buntem Glas ohne Silberbeschichtung) bei Glasbläsern.

 

8. Früchte und Gewürze als Deko

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Nicht nur die Äpfel eignen sich zum Aufhängen oder gespickt mit Nelken als riechende Hingucker, sondern auch Zitrusfrüchte und Gewürze wie Sternanis und Zimtstangen. Die Zitrusfrüchte schneidest du einfach in dünne Scheiben und trocknest sie im 40°C warmen Backofen oder Dörrautomat. Oder öfters mal stoßlüften, damit die Feuchtigkeit entweichen kann. Die Scheiben müssen nicht 100%ig durchgetrocknet sein, der Rest erledigt sich in den nächsten Tagen von alleine.

Diese Fruchtscheiben und Gewürze lassen sich wunderbar in Kombination mit Perlen, Metallsternen oder Zimt auffädeln oder als Beigabe an einem Adventskranz anbringen.

 

9. Der Pettersson und Findus Baumschmuck

Es müssen nicht immer Sterne und Kugeln sein, so zumindest haben es Pettersson und Findus gehandhabt. Sie hängten einfach alles mögliche, was glänzte und sich als schön erwies, an den Weihnachtsbaum. Dazu zählten Suppenschöpfkelle, Teesieb, Besteck, Nudelholz, Tasse, Schraubenzieher und so weiter. Etwas außergewöhnlich, aber sicher witzig. Da macht das Singen von „Ohhh, Tannenbaum“ auch wirklich Sinn.  😉

 

10. Figuren aus Holzmodeln

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Modeln, kennt das noch jemand? Das sind Holzformen mit eingekerbten, geschnitzten überlieferten Mustern, mit der Backwerk geformt wird. Es gibt sie auch integriert im Nudelholz. Hergestellt wurde damit Gebäck, wie zum Beispiel Springerle, ein traditionelles Anisplätzchen (Teigrezept für Anisplätzchen). Die Hohlform wurde auch für das Gießen von Wachs oder als erhabene Druckform wie auf einem Nudelholz zum Bedrucken von Stoffen und Tapeten verwendet. Mit Salzteig oder Wachs wird so eine Art „Keks“ hergestellt und so mancher Salzteigkeks wurde dann zu Dekozwecken bemalt. Ich finde die hellen Salzteigvariationen heute noch wunderschön als Christbaumschmuck. Leider existieren die vielen uralten Modeln in unserer Familie nicht mehr.

 

11. Tonfiguren und Salzteigfiguren 

Tannenbaum

Die Tonfiguren müssen keine wahren Wunderwerke sein, es geht auch schlichter, wie das Foto zeigt. Dazu wird Ton oder ein Salzteig wie ein Plätzchenteig ausgerollt, mit Plätzchenausstechförmchen ausgestochen und mit der Spitze eines Metallspießes verziert. Du kannst aber auch mit Hilfe von anderen Gegenständen wie alten Metallknöpfen oder Mustern von Metallbesteck für Abwechslung sorgen.

 

 12. Metallsterne

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Metallprägefolie entspricht sicher nicht den Nachhaltigkeits-Kriterien, die wir uns für diese Challenge wünschen, ich habe sie nun aber doch mal aufgeführt, denn es ist eine schöne vorweihnachtliche Beschäftigung auch schon für Kinder im Kindergarten und irgendetwas Glänzendes möchte der eine oder andere vielleicht doch zur Dekoration verwenden. Vor Jahren waren diese Metallprägefolie noch plastikfrei in einer Pappeumhüllung in Bastelgeschäften oder im Baumarkt mit Bastelabteilung zu finden. Ich hoffe, dass hier nicht auch der Plastikfolientrend eingesetzt hat. Hergestellt werden die glänzenden Sterne auf fast identische Weise wie die Ton und Salzteigkreationen. Verwende die Ausstechförmchen als Vorlage und zeichne mit einer Stricknadel oder alten Kugelschreibermine die Kontur nach. An dieser Linie wird nun ausgeschnitten. Auf der Rückseite zeichnest du zuerst die Kontur mit der Nadel nach. Weitere Verzierungen entstehen sicher durch deine kreative Ader. (Die Sterne glänzen wunderbar, sind nur hier wegen zu viel Spiegelungen eher matt fotografiert worden.)

13. Tannen- und Kiefernzapfen

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Natürlicher als mit reinen Zapfen geht es schon fast nicht mehr. Aber so richtig farbenfroh ist es ja nicht. Zu meiner Kinderzeit hat man sie mit Gold- und Silberfarbe besprüht oder lackiert. Aber auch weiß wie Schnee gab es sie. Dazu eignen sich Tafelkreide oder Mehl- / Stärkemischungen mit Wasser. Experimentieren lohnt sich sicher.

Damit sie etwas peppiger daherkommen, kannst du sie zum Wichtel umfunktionieren. Benötigt wird eine naturfarbene Holzperle oder eine Walnuss, roter Filz, Deckweiß und Pinsel, Watte, Kleber, Nadel und roten Faden und ein schwarzen Stift. Zuerst erhält die Holzperle zwei kleine, ovale, weiße Augen, die du wenn sie getrocknet sind mit dem Stift umranden und mit einem Punkt für die Pupille versehen kannst. Während die Farbe trocknet, schneidest du aus dem Filz einen Teil von einem Kreis zurecht. Probier das passende Format erst einmal mit Papier aus. Bei mir haben 90° bei 6,5 cm Radius ausgereicht. Die Form ist die für eine Schultüte, nur viel kleiner. Dieses Stück Stoff wird passend für die Holzperle zu einem Hut zusammengenäht oder geklebt und mit Klebstoff auf der Holzperle fixiert. Die Watte findet als Bart, Bommel und Mützenkrempe ihren Platz. Zum Schluss die Holzkugel auf dem Zapfen festkleben und einen Faden durch die Spitze der Mütze ziehen. Fertig ist dein Weihnachtswichtel-Dekozapfen.

 

 14. Holzsägearbeiten

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Früher hat man aus dünnem Holz filigrane Formen ausgesägt, sogenannte Laubsägearbeiten. Als Kind hat mein Mann das noch mit dem Großvater gemacht. Bei meinen Söhnen durfte der Vater ran, denn die ältere Generation war viel zu beschäftigt um sich so einer Einweisung und Überwachung zu widmen. Eine brauchbare Anleitung für Ideen findest du in diesem Link und eine einfache Variation hier. 

 

Viel Spaß bei der Umsetzung dieser Anregungen.

Grüße Claudia

P.S.  Ein plastikfreier und natürlicher Kleber mit Eigenschaften annähernd wie eine Heißklebepistole gibt es demnächst als Tipp, bis dahin verweise ich auf die bereits existierenden Beiträge zu natürlichen und plastikfreien Klebstoffen wie den Bastelkleber, Uhu und Tesa, sowie weitere natürliche Kleber. Und hier ist er der natürliche DIY Kleber für Naturmaterialien wie Holz und Pappe aus selbstgemachtem Dexterin.

Fotoquelle für das Holzmodelbild: springerle.com

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Weitere Infos und jede Menge Interaktion findet ihr auf unserer Facebookseite “Finding Sustainia“ und bei Twitter unter @Finding_S.Wir freuen uns auch, wenn ihr euch in der rechten Spalte unseres Blogs für unseren Newsletter anmeldet. So bleiben wir gut verbunden.


9 Antworten zu “Weihnachtsdekorationen ohne Plastik – 14 DIY Umsetzungen”

    • also so ne Art Pettersson und Minus Weihnachtsbaum? Ich arbeite auf Naturmaterialien hin. Mein Traum sind Stroh und Peddigrohrsterne mit den Modeln. Wird wohl noch ein oder zwei Jahre dauern bis das dann so zusammenpasst.

      Grüße Claudia

    • Hallo Peter,
      gute Arbeitsteilung 😉 und was machst du? Bist du für den nachhaltigen Baum zum Aufstellen eingeteilt worden? Da gäbe es vielleicht auch etwas zu optimieren. Oder seid ihr da schon TOP? Baum aus dem Topf oder gar nur aus Holz zum Wiederverwenden?

      Grüße Claudia

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