Challenge No.9: Meyer&Meyer konsumerien slow + vegan


Eat vegan – pray, love and live slowly!

Im Rahmen der Nachhaltigkeitschallenge 2014 haben wir uns für September folgendes vorgenommen: ein V-E-G-A-N-E-S und L-A-N-G-S-A-M-E-S Leben!

Klingt schwierig? Wir geben zu, dass es nicht einfach ist. Aber alle, die es wirklich versuchen und sich auf den Weg machen all die guten Seiten eines veganen Lebens zu entdecken, werden begeistert sein. Glaubt ihr nicht? Na, dann probieren wir’s aus und sind in 30 Tagen schlauer.

Deal?

Santa und Anna, die sich dem Meyer&Meyer Selbstversuch Nachhaltigkeit verschrieben haben, sprechen da aus Erfahrung! Und hier findet ihr zum einen viele gute Gründe für jede Entscheidung auf tierische Produkte zu verzichten. Und unsere Bilanz. Für alle, die schonmal einen Blick voraus werfen möchten.

vegan

Quelle: Theresa Meyer

Warum man den Genuss von tierischen Produkten einschränken bzw. sogar einstellen sollte? Wir versuchen es kurz zusammen zu fassen: Unser derzeitiges auf Masse und Tiefpreise ausgelegte System fordert einen hohen Tribut von Umwelt und Tieren, die unter oftmals schrecklichen Bedigungen gehalten werden. Für ein Kilo Fleisch braucht man zudem ca. 16 kg Getreide – das zumeist aus Ländern importiert wird, in denen Menschen nicht gerade im Überfluss leben und die Anbauflächen sicherlich besser nutzen könnten. Abgesehen von Lebensmittelskandalen, die oftmals tierisiche Produkte betreffen, steht der kurze Genuss eines preisgünstigen Stück Fleischs einfach in keinem Zusammenhang zu den negativen Auswirkungen, die es mit sich bringt. Klar, darüber machen wir uns in der Regel allzu wenige Gedanken. Aber mindestens einen Monat lang möchten wir uns nun dieser Thematik widmen und den Zusammenhängen auf den Grund gehen, die unsere sorglose Ernährung so mit sich bringt.

tierische verluste

Quelle: 2000m2.eu, ARC2020

Und leider geht es nicht nur um Fleisch und Fisch. Ebenso ist die Sache verkorkst, wenn es um unsere Eier, unsere Milch und, und, und geht. Kein Lebewesen ist dazu bestimmt, fortlaufend Milch zu produzieren. (Hey, einige von uns haben ja auch schon mal gestillt. Stellt euch mal vor, dass müsste man Jahr-ein-Jahr-aus so machen?) Der Begriff Milchkuh ist da also ein wenig irreführend. Besonders auf diesen einen Zweck getrimmte Kühe werden regelmäßig geschwängert, um im Takt zu bleiben, sehen in den meisten Fällen anders als in unserer schönen Vorstellung so gut wie keine Weide und werden zur Produktionssteigerung medikamentös behandelt. Bilder von Legehennen und die Problematik, dass männliche Küken als Abfallprodukte geschreddert werden, sind uns leider, leider ebenfalls bekannt. Man könnte sie doch wenigstens groß ziehen und schlachten. Nein, viel zu unwirtschaftlich. Denn bei diesen Tieren geht es ja nicht um die von Menschenhand veränderte Art der Masthähnchen, in diesen „Produkten“ schlummern die mageren Legehennen-Gene… Immerhin gibt es jetzt Initiativen, dass Brüderküken weiter leben dürfen und die Preise in die Eier integriert werden. Uff, wir sollten dringend aufhören, bei diesem Thema in die Tiefe zu gehen. Oder doch? Ja, wir wollen in die Tiefe gehen. Biologische Tierhaltung ist absolut die bessere Alternative, nicht nur für die Umwelt, sondern ja, auch für unser Wohlbefinden (weniger Antibiotika, Hormone und schlechtes Futter in unseren Systemen). Nichtsdestrotrotz kann auch der idealistischste Biobauer nicht auf dem derzeitigen Markt bestehen, wenn seine Milchkühe nur wenige Liter produzieren und den Tag auf der Weide vertrödeln. Leider wird deshalb auch in der Biomilchviehzucht der Zyklus von ständiger Schwängerung, Trennung vom Kalb, das meistens schnell geschlachtet wird, beibehalten. Nach 5 Jahren in größtenteils Anbindehaltung sind auch unsere „Biokühe“ meist „verbraucht“ und landen auf dem Schlachthof. Irgendwie schon sehr traurig. Und bei „Biohühnern“ bzw. den männlichen Küken? – Lest hier. Dilemma after Dilemma.

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Quelle: Janson-Karikatur

Die Vegan Society definiert „vegan“ wie folgt: „… soweit wie möglich und praktisch durchführbar, alle Formen der Ausbeutung und Grausamkeiten an Tieren für Essen, Kleidung oder andere Zwecke zu vermeiden und darüber hinaus die Entwicklung tierfreier Alternativen zu fördern, was dem Nutzen der Tiere, Menschen und der Umwelt dienen soll.”

In Punkto Ernährung geht es um den Verzicht von Fleisch, Fisch, Eiern und Milchprodukten sowie Honig. Wer neben der persönlichen Gesundheit noch mehr für Tiere und Umwelt tun möchte, verzichtet als nächstes auf Leder, Wolle, Seide – kurzgesagt auf Materialien, die durch die Ausbeutung von Tieren entstehen. Auch tierversuchsfreie Kosmetika und vegane Wasch- und Reinigungsprodukte sind inzwischen vielerorts erhältlich. Zahlreiche Hersteller weisen mittlerweile vegane Produkte mit dem Symbol der Veganblume oder mit dem Wort “vegan” aus und geben auf ihren Internetseiten Auskunft darüber, ob ein Produkt vegan ist. Rechtlich geschützt ist die Bezeichnung als “vegan” jedoch bisher nicht.

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Wir werden uns vor allem auf Ernährung und Kosmetik konzentrieren. Natürlich kaufen wir diesen Monat keine Seidenkleidchen, Wollpullis oder Lederpumps, aber unsere Sachen tragen wir einfach normal weiter. Schaut einfach, wie ihr es handhaben wollt.

Auch diejenigen, die sich gerade an die Stirn fassen, und „Nie im Leben!“ sagen, möchten wir ermutigen, zumindest teilweise auf tierische Produkte zu verzichten. Sei es einfach „nur“ vegetarisch,  „nur“ zum Frühstück mit Hafermilch im Müsli, „nur“ einmal in der Woche Fleisch am Sonntag oder, oder… Noch nicht bereit für einen solchen Schritt? Ihr könntet auch anfangen, tierische Produkte „nur“ von biologisch, regionalen Quellen zu beziehen. Viele berühmte Veganer haben gesagt, dass jede Entscheidung, ein tierisches Produkt wegzulassen bzw. vegan zu ersetzen, in die Positivbilanz unserer Umwelt eingeht. Klar, andere sind radikaler. Aber die Nachhaltigkeitschallenge genauso wie unser Selbstversuch sind eben ein Versuch. Während unseres ersten veganen Monats haben wir jedoch festgestellt, dass es wirklich geht und man wirklich jede Menge Erkenntnisse gewinnt. Ganz ehrlich, die Mühe lohnt sich! Anna und Santa möchten beide aus tiefstem Herzen betonen, dass sie ihre Vegan Challenge im März sehr genossen und viel, viel gelernt haben. Beide sind sogar so weit, dass sie ihren Alltag im Grundsatz mittlerweile vegan gestalten und tierische Produkte selten, aber dafür mit viel mehr Genuss verzehren. Vor dem Selbstversuch war Anna bereits vegetarisch unterwegs, aber noch keinen Tag in ihrem Leben vegan. Santa dagegen aß viel vegan, aber mindestens zwei Mal in der Woche Fleisch. Beide haben wir uns während der Challenges fit und frisch gefühlt und während Anna 2 kg abnahm, hatte Santa ganze 4kg weniger auf der Waage und wir wurden beide nach unserem „Beauty Program“ gefragt. Eine Ernährung, die viel auf frischem, (am besten) rohen Gemüse und Obst, Nüssen, Hülsenfrüchten, Nuss- oder Getreidemilch, Hülsenfrüchten und Vollkorngetreide beruht, ist einfach sehr gesund und ausgewogen. Anna ist hellauf begeistert von Soja (es gibt auch Sojaprodukte aus Deutschland z.B. von Taifun), aber bitte seid erst einmal vorsichtig bei der Umstellung, denn die Verdauung und das System müssen sich erst einmal umstellen und das Tofu-Eiweiss kann nicht jeder direkt in großen Mengen verdauen. Hafermilch dagegen ist eine große Wohltat, die eigentlich jedem gut tuen müsste. Ob gekauft, z.B. von Kölln Smelk oder selbstgemacht. Es ist auf jeden Fall eine gute Idee, sich einen persönlichen Berater anzulachen. Kostenlos, kenntnisreich und freundlich ist zum Beispiel das Team von PETA. Hier könnt ihr Euch anmelden um 30 vegane Tage lang mit Tipps und, bei Bedarf auch individueller Beratung, versorgt zu werden. Sie halten auch ein Vegan Starter Kit bereit.

Meyer-Zusatz in diesem Monat: Wir Meyer sind seit einigen Monaten auf den Geschmack von ergänzenden, auf innere Nachhaltigkeit gerichteten Challenges gekommen. So waren wir bereits minimalistisch und ursprünglich unterwegs – und möchten diesen Monat neben einem veganen Lifestyle einen langsamem, maßvollen Schritt einlegen. Wir haben nämlich gemerkt, dass man einen nachhaltigen Lebensstil nur schwer umsetzen kann, wenn man dauernd in Eile ist, keine Zeit für einen durchdachten Einkauf oder die wunderbare Beschäftigung des Selbermachens hat. Was wir uns für diesen Monat also vorgenommen haben: Wir schrauben unseren Überfluss einen Gang zurück. Unseren Überfluss an Terminen, an Ansprüchen, an Bedürfnissen. Und vor allem unsere Schnellligkeit. Wir versuchen langsamer zu laufen, zu atmen, zu leben. Wir beschränken uns auf eine kleine Auswahl an Kleidungsbasics, konzentrieren uns auf leichte Kost, und statten dem Internet nur noch seltene, kurze Besuche ab. Vielleicht fallen uns im Laufe des Monats auch noch weitere Aspekte ein. Auf jeden Fall soll der Weg das Ziel sein. We will take it slow! Anna wird mit der Bahn nach Bella Italia aufbrechen und dort für zwei Wochen Wanderurlaub in den Dolomiten machen. Rucksackleben inklusive. Santa wird bis Weihnachten das Reisen weitesgehend an den Nagel hängen und das Meiste, vielleicht auch Alles, zu Fuss bewältigen will. Wir Meyer sind davon überzeugt, dass Achtsamkeit und ein maßvoller Konsum einen wichtigen Baustein zu einer nachhaltigen Lebensweise liefern. Da wir keine Aussteiger sind, sondern Frauen, die die Vorzüge der Stadt durchaus genießen, ist es für uns besonders wichtig, innere Nachhaltigkeit auch im städtischen Kontext für uns umsetzbar zu machen. Unser Konsumverhalten und unsere Ernährung haben wir in den letzten Monaten schon stark verändert, am Konzept der inneren Nachhaltigkeit, die unserer Meinung nach die ideale Basis für weitere Veränderungen ist, feilen wir noch. Vegan and slow! Wir freuen uns in jedem Fall auf alle, die mitmachen, uns mit Tipps versorgen und von ihren Erfahrungen erzählen!

Ein spannender Monat liegt vor uns – betrachtet es nicht als Verzicht! It’s good. Promise.

 


 

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Weitere Infos und jede Menge Interaktion findet Ihr auch auf der Facebookseite „Finding Sustainia„, über Twitter unter @Finding_S und über den Blog der Deutschen Gesellschaft des Club of Rome. Und ja, einen Hashtag gibt’s auch:#FS_NC14


22 Antworten zu “Challenge No.9: Meyer&Meyer konsumerien slow + vegan”

  1. Liebe Frau Müller (auch wenn dies wahrscheinlich nicht ihr richtiger Name ist),
    haben Sie erst einmal ganz herzlichen Dank für Ihre ausführlichen Anmerkungen. Wir freuen uns jederzeit über einen fundierten Austausch mit unseren Leser/innen.
    Stöbern Sie ruhig noch etwas weiter in unseren Artikeln. Sie werden sehen, dass wir kein „Vegan-Blog“ sind. 🙂 Santa zum Beispiel isst ab und zu Fleisch – ebenso wie Sie aus vertretbaren Quellen. Und auch Claudia hat in ihrem Plastikartikel ja ihren Metzgerei-Besuch beschrieben. Im letzten Jahr haben wir uns einen Monat lang vegan ernährt und über unsere Erfahrungen berichtet. Niemand von uns lebt streng vegan, wir konnten aber aus unserem veganen Monat sehr viel Gutes mitnehmen und wir sehen viele gute Gründe für ein veganes Leben.
    Besonders interessant waren für mich Ihre Ausführungen zu einjährigen Gräsern. Darüber hatte ich mir tatsächlich noch keine Gedanken gemacht.
    Bleiben Sie uns als Leserin treu! Vielleicht schreiben wir demnächst mal etwas über Einjährige.
    Auch über die genannten Hexalbäder würde ich gerne mehr lernen.
    Für heute verbleibe ich aber erst einmal mit vielen Grüßen!
    Anna

    • oh, das freut mich ja, dass ihr beide meine zugegeben etwas längliche Anmerkung als Rechercheinspiration empfunden habt. So war’s auch gedacht. 🙂

      ich bleibe ganz bestimmt eine Leserin!

  2. Hallo zusammen,

    erst mal ein dickes Lob, ihr habt da wirklich eine sehr gute, schöne Seite hochgezogen. Ich bin bei meiner Recherche über Plastik auf euch gestoßen und habe mich sehr über die Ausführlichkeit gefreut. Interessanterweise war mir bereits beim Lesen des Plastikartikels klar, dass ich hier auf einer Vegan-Seite gelandet bin. Jetzt ist es so, dass ich finde, dass jeder selber wissen muss, wie er sich ernährt, wir sind schließlich alle erwachsen. Dennoch möchte ich ein paar Dinge anmerken, einfach weil ich das Gefühl habe, dass hier kritische Menschen schreiben, die das Herz am rechten Fleck haben.

    1. Fleisch zu essen heißt nicht grundsätzlich, dass man Massentierhaltung unterstützt. Ich kaufe und esse mittlerweile ausschließlich Weidefleisch aus artgerechter Haltung. Das Vieh ist möglichst ganzjährig draußen oder hat im Winter einen Freilaufstall und frisst nur Gras und Kräuter, im Winter Grassilage am besten aus eigener Mahd. Im optimalen Fall schlachtet der Züchter im Beisein eines Tierarztes direkt vor Ort und erspart den Tieren den Stressigen Transport zum Schlachter. Tierisches Protein nehme ich in moderaten Mengen zu mir, bekomme ich kein Weidefleisch, dann ess ich eben keins. Ich habe schon einige Jahre meines Lebens vegetarisch gelebt, eine relativ kurze Zeit auch vegan, doch bin ich von vegan abgekommen, da ich herausgefunden habe, dass dies leider in keinster Weise nachhaltig und auf Dauer auch nicht gesund ist.

    2. Wie? Vegane Ernährung soll nicht gesund sein?
    Ja, zu dieser Aussage stehe ich 100%ig. Gesundheit fängt bei der Zelle an, bei jeder einzelnen, und Zellen brauchen meiner Meinung nach tierisches Protein und vor allem tierische Fette! Nur so funktioniert Zellschutz. Und somit Gesundheit. Bitte, fühlt euch nicht angegriffen. Ich schreibe das hier nicht auf jede Veganseite, die ich im Netz finde, bei euch hatte ich das Gefühl, dass ihr bereit und in der Lage seid gründlich zu recherchieren.

    3. Veganismus ist in den allermeisten Fällen nicht nachhaltig.
    Wie ich zu dieser Aussage komme? Ich habe mich mit industrieller Landwirtschaft beschäftigt und somit auch mit den Pflanzen, die da angebaut werden. Es sind in der erschlagenden Überzahl einjährige Gräser (Getreide, Mais, Reis und Soja), die in riesigen Flächen reiner Monokultur angebaut werden. Einjährige sind aber die „egoistischsten“ Pflanzen überhaupt: Sie wissen, dass sie nur ein Jahr leben und stecken somit alle zur Verfügung stehende Kraft in die Entwicklung ihrer Babys, den Körnern bzw Kernen. Für den Boden tun sie nicht nur rein gar nichts, sie laugen ihn aus! Und zudem wissen wir alle: Nur Vielfalt führt zu Stabilität in der Natur, Monokultur ist da die denkbar schlechteste Lösung. Der Boden wird also ausgelaugt, erfährt so gut wie keinen Halt durch die kleinen Würzelchen der Einjährigen und ist über eher kurz als lang der Erosion preisgegeben (Erosion ist ein riesiges Problem, auch hier in Deutschland, über das leider keiner spricht; vermutlich weil man sich nicht vorstellen kann, dass diese wirklich minimal dünne oberste Erdschicht, der Mutterboden, mal weg sein könnte). Deswegen – und auch aus gesundheitlichen Gründen – habe ich aufgehört Getreideprodukte zu essen und ich kann nur anregen, das einmal zu versuchen. Ist anfänglich nicht leicht, das gebe ich zu, vor allem wenn man nicht statt „normalem“ Bäckerbrot dann diese glutenfreie Industriescheiße (die noch dazu in Plastik eingeschweißt ist, jee Menge andere Mehle aus Soja oder Reis enthält) isst, sondern tatsächlich darauf verzichtet.

    4. Der Anbau von Einjährigen ist fast überall staatlich subventioniert (dh Steuergelder werden dafür ausgegeben) und garantiert den Unternehmen, die diese Monokulturwirtschaft betreiben ultrahohe Gewinne. Es sind riesige multinationale Konzerne, die an diesen Einjährigen verdienen, allesamt Unternehmen, die man somit beim Kauf solcher Produkte wie Soja, Seitan, Mehlen und Körnern doppelt reich macht (Subvention plus Verkaufspreis). Wer sind diese Unternehmen? Ganz oben stehen Unternehmen wie ADM, Cargill und Continental.(Ich verkürze hier, in Wahrheit ist das wer gehört wem Geflecht wesentlich komplizierter, denn die Firmen besitzen wiederum andere Firmen) Dean Foods (das sind Citigroup, Coca Cola, Exxon Mobile, General Electric, Home Depot, Microsoft, Pfizer, Philip Morris, Wal-Mart), sowie Small Planet Foods das wiederum General Mills gehört (hier finden wir Unternehmen wie Alcoa Aluminium, Chevron, Disney, Dow Chemical, DuPont, wieder Exxon Mobile, General Electric, McDonalds, Monsanto, Nike, Pepsico, wieder Philip Morris, Starbucks, Target und Texas Instruments). Und hier hörts noch nicht auf. Bummer. Keinen einzigen von denen möchte ich unterstützen, wie siehts bei euch aus?

    5. Landwirtschaft kostet auch Leben, und zwar nicht gerade wenige. Im Kleinen wie im Großen. Nicht nur, dass viele Tiere bei der Ernte grausam getötet werden, um überhaupt ein Land „urbar“ zu machen, haben sehr viele Tiere und Pflanzen das nachsehen. Sie sterben, weil ihnen die Lebensgrundlage entzogen wird.
    Speziell glutenhaltiges Getreide und extrem antinährstoffreiche Leguminosen (hierzu gehört Soja wie alle anderen Bohnen und Erbsensorten) schaden dem menschlichen Organismus. Mediziner gehen gerade dazu über die Alzheimer Krankheit als einen Diabetes Typ III zu begreifen. Die Mehrzahl der Antinährstoffe von Getreide (neben Gluten) heißen Lektine, Leguminosen enthalten unter anderem in hohen Dosen Phytinsäure und Phytoestrogene, die speziell aus Soja nur sehr schwer und niemals auch nur annähernd vollständig herauslösbar sind. Bekommen beispielsweise kleine Säuglinge statt Muttermilch ausschließlich ein Sojapräparat, so zeigen sich erschreckende Wirkungen bereits früh im Leben dieser Kinder: Mädchen werden frühreif, das heißt sie beginnen teilweise ab einem Alter von drei Jahren (in Zahl: 3 Jahren) mit dem Brustwachstum und der Schamhaarausbildung, Jungs dagegen sind nach hinten entwicklungsverzögert oder werden gar unfruchtbar. Das kann auch bei ausgewachsenen Männern mit hohem Tofukonsum passieren; Diese Phytoestrogene sind menschlichen Hormonen sehr sehr ähnlich, wenn auch nicht vollkommen gleich. Diese Ähnlichkeit reicht aber aus, dass der Körper sie verwechselt und sie an stellen im Körper lässt, wo sie nichts zu suchen haben und Schaden anrichten.
    5. Zum Herstellungsprozess von Tofu: Soja hat einen extrem unangenehmen Eigengeschmack. Um diesen Verkaufshemmer zu beseitigen muss die industriell hergestellte Sojapampe durch mehrere Chemiebäder, eines davon ist Hexalsäure, ein Bestandteil von Benzin. Die Rückstände dieses Chemiebades müssen wiederum – chemisch – rausgelöst werden. Mit Natürlichkeit und auch Nachhaltigkeit hat das in keinster Weise was zu tun.
    6. Ich kann verstehen, dass man – nach dem Wissen über oder dem Anblick von dem skandalösen Umgang mit Tieren in den riesigen Tier-KZs (i. e. Massentierhaltung, Riesenschlachtbetriebe) – an diesem schreienden Unrecht nicht teilhaben möchte. Und das ist ein richtiger und ein guter Reflex. Er ist aber in meinen Augen zutiefst kindlich. Die Flucht in den Modus „ich verzichte lieber, als am Tod von Tieren schuld zu sein“ ist leider eine Augenwischerei, eine Art Kopf in den Sand stecken, denn die eigentlichen Probleme werden dadurch nicht gelöst sondern (wie ich aufgezählt habe) sogar noch verstärkt. Erwachsene Menschen müssen meines Erachtens erkennen, dass unsere physische Präsenz auf dieser Erde den Konsum (Essen) zwingend verlangt. Das ist die Natur. Es ist überall in der Natur so. Überall da wo ich esse hat ein anderer das Nachsehen. Punkt. Selbst der Fruktarier muss zugeben, dass er etwas tötet. Damit meine ich nicht den Apfel den er isst an sich, sondern die Tatsache, dass ein Apfelbaum die Frucht hergibt, UM SEINE SAMEN ZU VERBREITEN. Tun Fruktarier das? Nicht dass ich wüsste. (Ganz davon abgesehen, dass keiner aus Apfelkernen einen Baum ziehen kann, Apfelbäume werden gepfropft.) Und wer andere Teile von Pflanzen isst als die Früchte, die sie ausbilden, kann sich auch nicht mehr auf die „Freiwilligkeit“ der Hergabe durch die Pflanze rausreden (nochmal, diese Freiwilligkeit fußt auf dem „Vertrag“ Fruchtgenuss gegen Samenverbreitung, der von menschlicher Seite nicht eingehalten wird, nicht eingehalten werden kann!). Das ist der Grund für die Vielzahl von Antinährstoffen oder sogar Toxinen, die wir in Pflanzen finden. Wer weder schreien noch flüchten kann hat nun mal nur die Möglichkeit, Chemiewaffen einzusetzen oder Dornen und dergleichen einzusetzen.

    Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass ihr mindestens bei meinem letzten Abschnitt mich belächelt habt, dennoch bitte ich euch, darüber nachzudenken, wie antropozentrisch die vegane Herangehensweise tatsächlich ist. Fragt euch bitte, wo ihr die Grenze zwischen schützenswert und nicht schützenswert zieht. Was ist Leben? Können wir wirklich beurteilen, wie Pflanzen fühlen, überhaupt „ticken“? Bei manchen Tieren bilden wir uns ja ein, das zu können, vor allem bei denen mit den großen, menschenähnlichen Augen, mit flauschigem Fell, die Laute von sich geben können. Mit Schnecken schauts da schon anders aus, oder Insekten (interessant: Bienen mag jeder, sie haben auch ein putziges Fell, dagegen sind uns Spinnen schon allein durch die acht Beine so fremd, dass wir sie ohne zu zögern ins Klo spülen oder einfach drauf latschen, wenn sie es wagen in die Wohnung oder unsere Nähe zu kommen).

    Ich hoffe sehr, dass ich euch in irgendeiner Form erreichen konnte. Ich habe bewusst den eh schon langen Text nicht noch mit tausend Weblinks versehen, um übersichtlich zu bleiben. Außerdem beweist eure Seite, dass ihr recherchieren könnt.

    aufrichtig freundliche und beste Grüße
    Lieschen Q. Mueller

    • Liebe Fr. Müller,
      ich fand ihre langen Antwort auch sehr interessant. Das ist ja schon fast ein eigener Beitrag 🙂

      Ich bin wie Anna schon sagte auch nicht vegan und hatte es in der CO2 Challenge dann mal versucht. Da bei uns nicht oft Fleisch auf dem Tisch steht, war dieser Monat sehr lehrreich und eine Bereicherung. Aber ganz auf Fleisch oder gar die Milch im Kaffee zu verzichten, würde bei mir nicht funktionieren. Auch wenn ich mittlerweile vegane Milchsorten entdeckt habe, die mir doch schmecken, kann ich aufgrund meiner Plastikvermeidung gar nicht vegan leben. Auch nur Bio ist immer ein abwägen „Plastik ja und bio“ oder „Plastik nein und konventionell“. Ich mache wie ich in den Beiträgen schrieb stets Kompromisse. Überall aus ethischen,ideologischen und gesunden Gründen zu verzichten, ist gar nicht möglich. Dies haben die Meyers auch oft in ihren verknüpften Challenges erfahren und geschrieben. Jeder sucht und findet seinen eigenen Weg.

      Ihre Ausführungen zu Phytoestrogene finde ich auch sehr interessant und reizt zum Recherchieren. Wie bei Diabetis 2 ist die Ursache oft die Dosis, die das Gift macht. Durch viele Eingrenzungen in der Nahrungsaufnahme oder durch einseitiges Essen akkumuliert sich der mögliche Schaden. Wer z.B. nur Vitamin C zu sich nimmt wird seinem Körper zwar nicht schaden, aber wenn er sich ausschließlich von Zitrusfrüchten ernährt, entsteht definitiv ein Mangel und auf der anderen Seite die Ansammlung von Konservierungsmittel, Spritzmittel … (Zu viel an Vitamin C wird ja einfach ausgeschieden und kann selbst keinen Schaden anrichten.) In der momentanen Monats-Challenge geht es ja um die echten Lebensmittel, damit verbunden auch um das was man so nebenbei unterbewusst zu sich nimmt. Wir sind den E-Nummern, den Aromen und den Allergien auf der Spur. Vielleicht wären Ihre Anregungen ein eigenes Thema für einen Monat wert gekoppelt mit den in einer anderen Challenge angesprochenen alten Sorten / hybriden Samen.
      @Anna lass uns das wirklich mal auf unsere Ideenliste mit dazu packen.
      Vielen Dank für Ihre Anregungen, Fr. Müller. Ich bin gespannt, was ich zu o.g. Schlagwort so alles finde.
      Grüße Claudia

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