#Bewusstmit Kräutern und ohne Abfall – Carolines Top 10


Sie kennen mich ja bereits als große Kräuter-Liebhaberin im Team und in meinen Texten findet sich jede Menge Wissenswertes zu Naturschönheiten und Anleitungen zu einem einfachen, guten Leben.
Für die von Finding Sustainia ins Leben gerufene Aktion #Bewusstmit und #Bewusstohne habe ich ein paar Anregungen gebündelt, die ich gerne mit Ihnen teilen möchte. Hier also meine ganz persönlichen Top 10. Ich beginne mit den Kräutern, da mich diese besonderen Freunde so wunderbar durch das Jahr begleiten. Im Anschluss habe ich noch ein paar Tipps zur Resteverwertung und Abfallvermeidung für Sie.

1- Kräuterwasser: Für einen besonders intensiven Geschmack, nehmen Sie am Abend eine weithalsige Flasche und füllen Kräuter hinein. Am anderen Morgen abseihen und schon ist das Kräuterwasser fertig. Sie können das Ganze auch nur zwei Stunden ziehen lassen und dann genießen. Gänseblümchen, Zitronenmelisse, Pfefferminz, Schnittlauch, Rauke, Spitzwegerich…. Die Menge bestimme ich nach meiner Lust auf eher neutral oder eher würzig. Auch frische Holunderblüten, die ab Juni erscheinen, wähle ich gerne aus. Individuelle Zusammensetzung und Ziehzeit nach eigenem Ermessen sind der besondere Reiz dieses Trunkes.

Spitzwegerich 2 Spitzwegerich

2- Gemüsetrunk: Ich bereite ihn genauso zu wie das Kräuterwasser, allerdings mit Blättern von Mangold, Rote Bete, Selleriegrün, Zwiebelschächte, Laub der Möhren, Fenchelgrün, Korianderblätter, Petersilie, Liebstöckel….. Das Getränk erfrischt und hat viele gesunde Inhaltsstoffe. Zitronensaft oder eine Scheibe der sauren Frucht verändert die Geschmacksrichtung ebenfalls.

3- Getrocknete Zwiebelringe: Haben Sie schon einmal die Schächte von Zwiebeln getrocknet? Gerade wenn die Zwiebelschächte um die Wette wachsen, schneide ich an jeder Zwiebel immer mal wieder eine grüne Röhre ab. Da jede Zwiebel das Grün zum Überleben braucht, gehe ich an viele Zwiebeln und entferne jeweils nur einen einzelnen Zwiebelschacht. Den schneide ich im unteren Drittel ab und bleibe dabei 15 cm von der Zwiebel entfernt. Auf ein Tablett mit erhöhtem Rand lege ich ein sauberes Geschirrhandtuch. Darauf verteile ich die fein geschnittenen Ringe der Zwiebelschächte. Nun dauert es wenige Stunden in einer schattigen Umgebung und die Ringe sind fertig getrocknet. In der Sonne würden die Kräuter verbrennen. Ich habe das mal ausprobiert, weil ich den Gelesenen keinen Glauben schenkte. Die „ braun gebrannten“ Kräuter taten mir wirklich leid. Durch das trocknen kann ich, wenn noch keine intensive Sammelzeit ist, schon Vorrat anlegen. Ich verwende das Grün gerne in Suppen oder Tomatensaucen. Wenn ich zuerst Öl und Essig anrühre, so gebe ich das Grün hinein und warte eine Weile bis ich den Salat dazugebe. So kann ich das getrocknete Grün auch in frischen Salaten benutzen. In Brotteigen oder auf Pizzas finden meine Zwiebelschächte ebenso Verwendung.

4- Pesto: Häufig mache ich aus den Pflanzen, die sich jetzt vielfältig zeigen, ein Pesto. Das geht einfach und schnell. Ich nehme gerne Mischungen. Jede ist individuell. Das liegt im Wesentlichen daran, dass ich den Augenblick nutzen muss. Dort wo ich gerade vorbeigehe, sammle ich meine Kräuter im Alltag. Im Garten finde ich zum Beispiel Giersch, Gundermann, Brennnessel, Schnittlauch oder Zwiebelschächte. Befinde ich mich auf der Wiese sind es Gänseblümchen, Spitzwegerich, Wiesenschaumkraut und Löwenzahn. Auf Wegen zum Garten, am Gartenzaun oder an der Hauswand finde ich Knoblauchsrauke, Bibernell, Brennnessel oder Gundermann. Am Bachlauf kommen mir schon ab März die ersten Blätter der Kohldistel entgegen. Brunnenkresse wächst auch dort, wo viel Nässe ist. Nachdem ich nun einige Pflanzen erwähnt habe komme ich zu meinen Konservierungen. Zuerst schneide ich die sauberen Zutaten (Blätter und Blüten) sehr klein. Gerne mische ich mehrere Pflanzen. Ein sauberes Glas (mit Schraubverschluss) fülle ich bis zu zwei Dritteln mit den Kräutern und drücke ich sie leicht nach unten. Das Glas fülle ich dann zur Konservierung mit Olivenöl auf. Das muss ich einige Tage kontrollieren und gegebenenfalls Öl nachfüllen. Fertig. Sie staunen? Ja, viele nehmen geriebenen Käse dazu oder gemahlene Mandeln oder Salz oder… Meine eingelegten Kräuter sollen jedoch intensiv nach Kräutern schmecken. Gewürze oder Nüsse gebe ich, wenn überhaupt, erst beim Verzehr dazu. Käse esse ich im Pesto gar nicht.

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5- Spezialfutter: Kräuter, die ich seit 2-3 Jahren aufbewahrt habe, kommen bei mir in den Garten oder auf den Kompost. Falls jemand Esel haben sollte: Ich selbst mische Kräuter in ein Spezialfutter ă la Caroline für trächtigen Stuten. Sie bekommen von mir alle zwei Tage zwei Handvoll, und in minimaler Dosis erhalten auch junge Tiere im Wachstum etwas davon. Es besteht aus 30%Haferflocken, 10% Maiskörnern, 40% Gerste (mit oder ohne Spelzen), 10% Hirsekörnern, 10% getrocknetem Gemüse und 5% getrockneten Apfelschalen.

6- Kaffee oder Tee als Blumendünger: Ich verdünne Kaffee oder Tee mit viel Wasser. Es gibt einen Nachteil. Man hat mehr Arbeit um Blumenuntersetzer zu reinigen, da der Kaffee färbt.

7- Socken als Eiskratzer: Sauber gewaschene Socken, die ich wegwerfen will, gebrauche ich auf zwei Arten: Zum einen eignen sie sich hervorragend um, handschuhähnlich benutzt, Ecken zu säubern oder dekorative Zierleisten aus Holz. Zum anderen lassen Sie sich füllen. Ich gebe in der kalten Jahreszeit Speisesalz in einen Socken und lege ihn in eine Plastiktüte (oh, je…). Das Ganze lege ich dann ins Auto. Wenn die Innenscheiben beschlagen, reinige ich sie damit. Falls die Außenseite gefroren ist, können die Salzsocken das Eis relativ leicht auftauen.

8- Wachsreste-Nutzung im Festbrennstoffherd: Von Teelichtern entferne ich immer den kleinen Rest, der noch am Boden „festklebt“, nachdem das Teelicht ausgebrannt ist. Zuerst entferne ich den silbernen Dochthalter und dann drücke ich einfach das Teelicht von der Bodenfläche nach außen. Dadurch löst sich der Wachsrest. Diese und weitere Wachsreste eignen sich ideal um sie im Ofen auf ein Stück Holz zu legen. Der Anzünder kommt daneben und er brennt viel länger, da er Unterstützung von dem Wachs bekommt. Außerdem verläuft der Wachs durch die Wärme flächig, so dass die Brennfläche viel größer wird.

9- Seifenvermählung: Auf eine neue Seife setze ich das kleine, feuchte Reststück. Ich nehme Wasser und drücke das alte Stück möglichst feste auf das Neue. Das hält nicht beim ersten Mal. Beim 3.oder 4. Mal jedoch kann ich den Rest richtig „draufkleben“ Dazu reibe ich mit dem nassen Zeigefinger an den Verbindungsenden und habe tatsächlich nur noch ein einziges Stück Seife.

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10- Korken von Weinflaschen sammle ich in einer Papiertüte. Gelegentlich schneide ich einen davon in Scheiben und nutze diese als Möbelschoner: ich klebe sie einfach unter Kerzenständer, Schneidebretter oder Blumenuntersetzer. Das schützt die darunterliegenden Materialien.
Meine Tipps sind wirklich leicht umzusetzen. Ich wünsche Ihnen viel Freude damit.

Mit frischen Grüßen
Ihre Kräuterfreundin Caroline

 

 

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Weitere Infos und jede Menge Interaktion findet Ihr auch auf der Facebookseite “Finding Sustainia“, über Twitter unter @Finding_S und über den Blog der Deutschen Gesellschaft des Club of Rome.


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