Challenge Chat – Santa & Daija resümieren vegan


Unsere Vegan-Challenge ist mittlerweile zu  Ende. Zum Abschluss fassen wir unsere Erfahrungen noch einmal in einem Challenge Chat zusammen, wertvolle Tipps inklusive. 

Daija: Hallo liebe Santa! Wie geht es Dir? Du bist ja eine „alte Häsin“ was vegane Challenges angeht. Das Ende unserer Challenge ist schon ein paar Tage her, aber erzähl mal, wie lief es diesmal?

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Santa: Liebe Daija, als „alte Häsin“ würde ich mich nicht gerade bezeichnen, aber unsere erste vegane Challenge hat bis heute große Spuren bei mir hinterlassen. So kam mir die Challenge diesmal einfach vor. Warum? Weil ich schon seit der letzten Challenge in der Regel vegan esse und tierische Produkte für mich Luxus z.B. in Form meines Sonntageis sind. Und bei dir?

Daija: Ich fand das vegane Leben in meinen eigenen vier Wänden auch relativ einfach. Außerhalb eher nicht so. Wer nicht gut vorbereitet ist, isst statt saftigen Sandwiches dann Knabberstangen, trockene Brötchen oder Bananen und Nüsse. Beim Italiener aß ich neulich Nudeln mit Tomatensoße. Nicht so aufregend. Du bist ja gerade auf Reisen- wie machst Du das? Hast du ein paar Survival Tipps für Vegan unterwegs?

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Santa: Ein wichtiger Survival Tipp auf Reisen ist tatsächlich die richtige Vorbereitung – etwas, was für mich früher nicht ganz so natürlich war, aber als Mutter dann doch besser wurde. Einen gewissen Teil nehme ich dann vorher mit, vor allem für die Reise – und da sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt. Vor Ort buche ich lieber Wohnungen, um es mir mit den Kindern zu erleichtern und auch kochen zu können. Dazu nehme ich dann meistens für den ersten Abend etwas Einfaches mit, meistens eine eingemachte Arrabiata und Nudeln. Darüber hinaus hilft ein kleiner Online-Check zur veganen Szene vor Ort: Veganer helfen einander gern und deswegen kann man mit wenigen Klicks einiges über die veganen Gegebenheiten vor Ort herausfinden, oftmals mit Ratings. In Venedig habe ich veganes Schokoladeneis auf Wasserbasis gefunden und auch einen kleinen Bioladen mit veganen Optionen. Ansonsten geht natürlich auch die Pizza mit Gemüse ohne Käse. Da ich Weizen nicht so gut vertrage, meine Tochter sogar allergisch auf Gluten reagiert, finde ich asiatische Restaurants sehr gut. Zuhause koche ich dann mit regionalen Zutaten. Welche Gerichte/veganen Optionen hast du neu entdeckt?

Daija: Ich habe das gemacht, was ich immer tue, wenn ich etwas Neues lerne, und mir ein paar Bücher aus der Bibliothek geholt. Die Auswahl war groß, die Ansätze unterschiedlich, und das Ganze viel einfacher als ich dachte. Ich habe relativ viele Curries gekocht. Neu entdeckt habe ich Bowls – mein Favorit war eine mit Vollkornreis, Grünkohl und Tofu mit einer Erdnusssosse, ganz einfach und sehr lecker. Rubina hat mir eine Reihe von Rezepten geschickt, die ich eigentlich auch noch mit unseren Lesern teilen möchte.
Bei Ersatzprodukten habe ich hauptsächlich auf Hafersahne zurück gegriffen. Ich finde es spannend, dass die Sustainians weitgehend ohne Ersatzprodukte auskommen, denn diese stehen ja in der Debatte um das Thema Veganismus immer wieder in der Kritik. Ich möchte mal recherchieren, wie gesundheitsschädlich einzelne Produkte wirklich sind. Ich persönlich glaube ja nicht, dass uns tradionelle Sojaprodukte wie Tofu, Tempeh und Tamari schaden. Hast du Ansatzpunkte für mich?

Santa: Soja enthält ein starkes Eiweiß, das manche nicht vertragen, manche schon. Ich z.B. kann Sojamilch seit meiner ersten Schwangerschaft nicht mehr trinken, dasselbe gilt für Tofu oder Joghurts. Sojasauce klappt aber prima, da sie fermentiert ist. Ich denke, das Beste ist, auf dein Gefühl zu hören, wie du es verträgst. Bei Ersatzprodukten halte ich viel davon, jeweils von Fall zu Fall abzuwägen. Viele Produkte enthalten das ökologisch bedenkliche Palmöl – z.B. Margarinen wie die Alsan oder auch Hafersahne. Grundsätzlich kaufe ich keine Ersatzprodukte, auch wegen der Verpackung. Aber wenn z.B. Besuch kommt oder mich ein Bedürfnis überkommt, mache ich ab und an auch mal eine Mousse mit Kokossahne. Man darf sich nicht zu sehr blockieren, wenn man eine Lebensumstellung wagt… wenn man offen bleibt, dann kommen einem nach der Umstellungszeit, in der man versucht die gewohnten Gerichte zu veganisieren, dann auf einmal ganz neue aufregende leckere Gerichte und Ideen – so wie deine Bowl, die sehr lecker klingt. Bei welchen Gerichten suchst du noch nach einer veganen Möglichkeit?

Daija: Ich habe einige tolle Alternativen entdeckt, zum Beispiel Tofu Scramble statt Rührei. Oder Rote Bete – Carpaccio. Cremigkeit habe ich gut mit Cashewnüssen hinbekommen; ich habe zwar welche aus fairem Anbau gekauft, doch optimal finde ich sie nicht. Wenn ich auch auf Hafersahne verzichten will, was nehme ich dann, um herzhafte Gerichte zu verfeinern? Für das „Löffelei“, das meine Tochter so gern isst, habe ich keinen Ersatz gefunden.

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Santa: Um etwas Sahniges/Cremiges hinzubekommen beim Kochen, greife ich auch gerne mal zu Mandelmus, mal aus dem Glas, mal DIY. Damit kann man auch prima überbacken. Ich püriere manchmal eingeweichte weiße Mandeln mit Knoblauch  und das schmeck sehr gut auf Pizza. Milchprodukte vermisse ich an sich überhaupt nicht und auch nicht Eier im Kuchen… aber das Sonntagsei dann schon mal. Was vermisst du in deinem veganen Leben?  Und welche veganen Neuheiten möchtest du beibehalten?

Daija: Fleisch und Eier habe ich eigentlich weniger vermisst. Ich habe, wie voraus gesehen, nach Käse geschmachtet; nicht so sehr wie ich dachte, aber doch so sehr, dass ich mittlerweile wieder welchen gegessen habe. Ich habe eine sehr nette und hilfreiche Email von Felicitas Kitali bekommen, nachdem ich mich bei ihr für den Veganstart Newsletter bedankt habe. Unter anderem schrieb sie mir: „Nun läuft Ihre Challenge noch ein paar Tage und ich will Ihnen gar nicht sagen, wie es danach für Sie und Ihre Familie weitergehen soll. Die meisten Menschen kommen nicht vegan auf die Welt, sondern entschließen sich eines Tages dazu. Dementsprechend bedeutet der Schritt zum Veganismus auch eine Umstellung des Alltags, und jeder muss seinen eigenen Weg finden. Manche werden über Nacht zum Veganer, andere brauchen ein paar Monate. Manche kaufen einfach keine tierischen Produkte mehr nach, andere verschenken sogar alles Tierische, was sie noch zu Hause haben. Manche werden sofort vegan, andere leben erst eine gewisse Zeit vegetarisch.“ 

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Santa: Was für eine schöne Email. Das Interview von Diana mit Felicitas hat mich sehr beeindruckt. Ganz in unserem Sustainian Spirit halte ich es für sehr wichtig, dass man liebevoll mit sich und seinen Bedürfnissen umgeht, dabei aber auch kritisch und wachsam bleibt. Die vegane Lebensweise ist ganz klar die nachhaltigste, vor allem wenn man dazu regional und verpackungsarm oder gar verpackungsfrei konsumiert… Anna und ich haben seit der Gründung von Finding Sustainia immer mehr verstanden, dass es wichtig ist, in diese Richtung zu konsumieren. Der Alltag macht den Unterschied, aber Ausnahmen und Belohnungen dürfen sein. Das kann Schokolade sein, eine exotische Frucht, irgend ein Ersatzprodukt oder aber selten und in sehr guter Qualität ein Stück Fleisch oder Ei. So ein Löffelei am Sonntag für deine Tochter, vielleicht vom Biomarkt oder von einer guten Initiative, kann so einen besonderen Umgang mit tierischen Produkten bedeuten und ihr den Wert verdeutlichen. Für meine Kinder sind Eier ein großes Highlight, vor allem wenn sie es im Urlaub auf dem Biobauernhof selber holen dürfen…

Daija: Progress, not perfection ist also das Mantra. Vielen Dank, liebe Santa, und viele Grüße nach Paris!

Santa: Greetings back to London, dear!

 

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