Wann ist Energieeffizienz und Energiesparen nachhaltig? – Robert von energie-experten.org


Wir freuen uns riesig auf folgenden Gastbeitrag von Robert Doelling von Energie-Experten.org, der ein wenig Licht in den Energiespar-Dschungel wirft! Danke, Robert – und teile dein Wissen bitte weiter mit uns!

Wer Energie spart, der redet gerne von Energieeffizienz und auch von Nachhaltigkeit. Doch auch wenn die Begriffe „Energiesparen“ und „Energieeffizienz“ nicht deckungsgleich sind, so beschreiben sie dennoch beide einen bewussten Umgang mit Energie. Aber ist dieser bewusste Umgang immer auch nachhaltig?

 

Energiesparen heißt in aller Regel Verzicht. Energieeffizienz beschreibt hingegen den Einsatz von Energie bei einem höheren Output. Mit einer energieeffizienten Heizung kann man allerdings trotzdem seine Räume über Gebühr beheizen und so Energie verschwenden. Im Gegensatz dazu kann man mit einer alten Ölheizung Energie sparen, indem man sich einen Pullover anzieht und in der Familie ein bisschen enger zusammenrückt. Beide Verhaltensweisen sind jedoch offensichtlich nicht nachhaltig.

Die Crux ist nun, dass ein nachhaltiger Umgang mit Energie in der Regel zunächst eine energieeffiziente Technik voraussetzt, die dann energiesparend betrieben werden muss. Diese Voraussetzung zu schaffen, ist jedoch nur für Hausbesitzer möglich, die auch über das nötige Kleingeld verfügen, um einen energieeffizienten Neubau zu bauen oder um das bestehende Wohnhaus energetisch Modernisieren zu lassen. Die vielen Millionen Mieter in Deutschland haben keinen Einfluss auf die Dämmungsqualität des Hauses oder das Heizungssystem.

Was können also Mieter tun, um auch nachhaltig mit Strom und Wärme umzugehen? Zum einen können sie ebenfalls die ihnen zur Verfügung stehende Technik aufrüsten. Dies kann dann die Neuanschaffung energiesparender Haushaltsgeräte sein wie z. B. smarte Stromzähler, mit denen man gezielt seinen Stromverbrauch der Raumnutzung anpassen kann. In der Regel spielen die eingesparten Strom- und Heizkosten die Mehrkosten der Anschaffung in wenigen Jahren wieder ein.

Zudem können Mieter auch den Energiebezug ökologisch gestalten. Wird z. B. mit einer Etagenheizung mit Gas geheizt oder mit Gas gekocht, so kann man zu einem Ökogas-Anbieter wechseln. Dasselbe gilt selbstverständlich für Ökostrom, um z. B. eine elektrische Heizung ökologisch zu beheizen oder eben nur den Haushaltsstromverbrauch ökologisch abzudecken. Achtet man nun zusätzlich auf den Verbrauch, so können auch Mieter nachhaltig Energiesparen.

Ein nachhaltiger Umgang mit Energie ist also mehr als Energiesparen und Energieeffizienz. Es setzt sich sowohl aus der öko-korrekten Herkunft, der technischen Nutzung sowie dem individuellen Verbrauch zusammen. Was kompliziert klingt, ist in der Praxis aber weitaus einfacher, indem man sich diesen Dreiklang immer vor Augen hält, wenn man z. B. ein neues Haushalts-Gerät kauft oder eben Energie verbraucht. Wo kommt die Energie her? Ist das, was ich mit der Energie anstelle wirklich notwendig? Kann ich hierbei noch Energie einsparen?

Wer sich diese Fragen regelmäßig stellt und das skizzierte Nachhaltigkeits-/ Effizienz-Muster hinterfragt, der wird schnell merken, dass man im Alltag keine langen Listen von Energiespartipps benötigt, sondern nur das Überdenken der eigenen Handlungen weiterhilft. So muss man nicht von heute auf Morgen sein Leben umkrempeln, sondern kann seinen Haushalt sukzessive auf nachhaltigen Energieumgang trimmen. Und dieses Denkmuster gilt natürlich nicht nur für den eigenen Umgang mit Strom und Wärme. Es kann generell auf den eigenen Konsum angewendet werden, um mit seinen Handlungen negative Folgen für die Umwelt oder Menschen zu vermeiden.

 

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