Wintergewürze bei Caroline zu Hause – Geschmacksinspirationen


Ich verwende ganzjährig viele Gewürze. Durch einen engen, freundschaftlichen Kontakt zu einer bengalischen Familie durfte ich viel über Gewürze lernen. Santa Meyer Nandi ist übrigens die älteste Tochter besagter Familie. Von ihnen habe ich übernommen, dass in einer Pfanne oder auch in einem Topf mit heißem Öl zuerst die Gewürze hineingegeben werden. Die Wärme hilft bei der Entfaltung von Aromen.

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Alle Gewürze sprechen mehrere Sinne an: Geruchs- und Geschmackssinn. Auch unser Tastsinn wird bei dem Verarbeiten der Gewürze angeregt.
Sicherlich kommen immer wieder angenehme Kindheitserinnerungen beim Umgang mit Gewürzen hoch. Zum Beispiel, wenn Sie selbst Zimtplätzchen backen, kommen Ihnen dann Gedanken wie „ Ach ja, die Großmama hat diese Plätzchen immer am 2. Advent gebacken“ oder „ Meine Mutter hat den Kuchen für mich immer mit Schokolade gemacht“? Diese positiven Empfindungen berühren unsere Seele, unser Licht.
Schon im Herbst, wenn es kühler wird und der Wind mir um meinen Körper saust, trinke ich Schwarztee, Dinkelkaffee oder Fenchel- sowie Pfefferminztee mit Zimt. Sehr gerne gebe ich noch Sternanis dazu.

Des öfteren auch Kardamom. Jahrelang habe ich die Kardamomkörner in mühevoller Handarbeit aus den Samenkapseln „gepuhlt“. Schließlich sind die ganzen Gewürze viele Monate bis zu Jahren haltbar. Das weiß ich aus eigener Erfahrung. Jetzt greife ich oft auf ganze Kardamomkörner zurück, die aber schon vom Hersteller aus der Samenhülle entfernt worden sind. Diese Körner sind auch ganz lange haltbar.
Immer mahle ich in einem Mörser aus Gusseisen die jeweiligen Gewürze frisch.

Meinen Kaffee bereite ich wie folgt zu: Kaffeebohnen frisch mahlen. Das Kaffeepulver in einen kleinen Topf geben. Dazu das kalte Wasser schütten. Nun füge ich nach Belieben Gewürze hinzu. Am liebsten Kardamom. Alternativ Zimt und eine Miniprise Nelken oder auch nur eine Prise Muskatnuss.
Sogar Pfeffer wähle ich manchmal aus.
Wenn ich mich für die entsprechenden Gewürze entschieden habe, so bringe ich das Wasser mit seinen Zutaten langsam zum Kochen. Bleiben Sie in der Nähe, weil es überkochen kann und dann haben Sie viel Arbeit das Kaffeepulver zu entfernen.
Dr. Rudolf Steiner, der Begründer der Waldorfschulen, der biologischen Landwirtschaft (Demeter) und der anthroposophischen Medizin , hat gesagt, dass Kaffee insgesamt dreimal zum Kochen gebracht werden solle.
Auf jeden Fall darf ich meine Gewürze gut herausschmecken. Die andere Möglichkeit besteht darin, dass Sie am Abend die Gewürze, wieder frisch gemahlen, in einen Topf mit Wasser geben, Deckel drauf und am nächsten Morgen nur einmal aufkochen. Dann können Sie einen Fenchel-Schwarztee oder Kaffee damit zubereiten.
Beim Glühwein mache ich es auch so. Schon Stunden vor dem Genuss öffne ich die Weinflasche, schütte eine gewisse Menge in den Topf, gebe die Gewürze dazu, manchmal auch eine getrocknete Apfel- oder Orangenschale und dann kommt der Deckel darauf. Am Abend dann bringe ich es leicht zum Köcheln. Kochen zerstört zu einem großen Teil den Alkoholgehalt. Darum lasse ich manchmal bewusst das Getränk länger köcheln. Wenn Sie einen wirklich schmackhaften Glühwein genießen wollen, so sollte Sie einen guten Wein verwenden.

Auch einen alkoholfreien Punsch trinke ich mit edlen Gewürzen. Wenn Sie Apfelsaft mit Holundersaft schon am Vorabend mit den Gewürzen vorbereiten, sollte das Getränk anschließend NICHT zum Kochen gebracht werden. Die Hitze würde viele Vitamine zerstören. Als Gesundheitstrunk ist es wichtig, dass er nur leicht erwärmt wird.
Vanillezucker oder einen Teil Vanilleschote, das Stück sollte aufgeschnitten sein, kann einen Glühwein oder Punsch wundervoll aromatisieren. Abgesehen davon nehme ich fast nie Zucker, um die Getränke geschmacklich zu verändern. Ich will ja gerade die Prise Kardamom herausschmecken, den Pfeffer usw.

Was ich früher oft verwendet habe ist Ingwer (Zingiber officinale). Jetzt nehme ich bevorzugt den „heimischen Ingwer“: Galgant. Beide gehören der selben Familie an: Ingwergewächse (Zingiberaceae). Den echten Ingwer halte ich noch für eine Spur schärfer. Galgant ist eine heimische Pflanze und nun verwende ich eben diese.
Von den Pflanzen werden die Wurzelknollen verwendet. Von meinen indischen Freunden habe ich erfahren, dass diese Ingwer-Knollen außerhalb des Kühlschrankes aufgehoben werden müssen. Bei Zimmertemperatur, trocken gelagert halten sich die Knollen so lange, dass sie sogar zu keimen beginnen können.
Unserer Gesundheit tun wir mit Gewürzen auch etwas Gutes: kurz zusammengefasst lässt sich der gesundheitliche Aspekt auf zwei Ebenen darstellen. Stoffwechsel und Abwehrlage/Immunsystem.

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Damit möchte ich ausdrücken, dass regelmäßig eingenommenen Gewürze (s.o) unseren Stoffwechsel anregen. Natürlich in unterschiedlicher Weise. Seit wenigen Jahren wird von der Schlumedizin zum Teil Zimt bei der Zuckerkrankheit/Diabetes mellitus empfohlen. Die Verdauungsorgane sind auf einen gesunden Stoffwechsel angewiesen. So kann es sein, dass Sie, liebe Leser, eine Harmonisierung Ihrer Verdauung erleben. Sei es, dass Sie leichter Stuhlgang haben oder die Konsistenz fester oder weicher wird.
Das Immunsystem freut sich ebenfalls über Gewürze. Viele enthalten Substanzen, die unterstützend auf die weißen Blutkörperchen wirken.

Falls Sie, wie viele Menschen in der Weihnachtszeit, ihr Essverhalten  gesteigert haben, noch ein Tipp zum Schluss.
Beifuss: Das Gewürz ist noch relativ bekannt hinsichtlich Gänsebraten und Co.
Diese heimische Pflanze regt die Verdauungssäfte an und besonders fettes Essen wird etwas besser vertragen. Sie können Ihr Menü damit würzen oder aber Tee aus Beifussblättern genießen. Auch ohne Gans.

Eine weitere Pflanze, die sicher viele von Ihnen kennen, ist das Bohnenkraut. Sie können es als Gewürz kaufen. Auch aus diesem Gewürz lässt sich ein Tee zubereiten. Dieser unterstützt besonders den Magen. Ein anderer Name lautet: Pfefferkraut. Wenn Sie es im Essen mitkochen lassen, dann sollte es direkt zu Beginn der Zubereitung in die Speisen gegeben werden. Gichtbeschwerden werden durch regelmäßigen Genuss gemildert und das Herz gestärkt. Dann sollte es roh verzehrt werden. Das jedenfalls ist so von der Äbtissin Hildgard von Bingen überliefert.

Nun wünsche ich Ihnen freudiges Experimentieren!

Kräuterfreundin Caroline

Wie immer obliegt die Anwendung der Gewürze Ihrer eigenen Verantwortung. Die Verfasserin übernimmt keinerlei Verantwortung für etwaige Folgen. Auch ein Heilungsversprechen hat sie nicht gegeben.

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Eine Antwort zu “Wintergewürze bei Caroline zu Hause – Geschmacksinspirationen”

  1. Betr. Beifusstee
    Eine Freundin, die keinen Ingwer mag, hat mir erzählt, dass Beifusstee eine vergleichbare wärmende Wirkung hat und sie ihn im Winter immer dann trinkt, wo ich gerne Gewürztees trinke. Ist also in gewisserweise eine weitere regionale Alternative. neben Kalmuswurzel (galgant) und wächst fast überall. Lg Bina

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