Heilsame Kräuter für Entbindung und Stillzeit – Tipps für uns und unsere Kleinen


Hallo liebe Kräuterfreunde,

nachdem ich vor ein paar Tagen etwas über wohltuende Kräuter und Tees für die Zeit der Schwangerschaft geschrieben habe, möchte ich mich heute dem Moment der Entbindung und der Stillzeit widmen.
Ich gebe zu, dass ich keine Kinder in die Welt gebracht habe. Das will ich Ihnen nicht vorenthalten. Aufgrund meiner Heilpraxis und meinem Bekanntenkreis habe ich jedoch vieles erlebt, was mit dem Thema zusammenhängt. So erlaube ich mir, darüber zu schreiben. Das Wichtigste bei der Geburt eines Kindes ist die Atmung der Mutter. Mit bewusster Atmung können Sie viel steuern. Jede Hebamme weiß das und kann es zumindest auch in Grundzügen vermitteln. Auch die Position der Geburt ist von enorm großer Bedeutung. Wir zivilisierten Menschen haben meistens vergessen, was uns gut tut. Entscheiden Sie als Mutter, ob und wie Sie liegen möchten. Vielleicht ist auch ein Hocken, Sitzen, Aufstehen oder ein Wechsel zwischen den Positionen für Sie hilfreich. SIE entscheiden. Die noch meist übliche Rückenlage ist erschwerend für die Mutter. Für das Pflegepersonal jedoch angenehmer als, zum Beispiel, der Boden. Ich spreche hier von physiologisch (normalen) Geburten.

Liebst

Liebstöckel

Tees können auch der Geburtsvorbereitung dienen. Öle sind besonders wertvoll. Jasminöl, zum Beispiel, lindert Wehenschmerzen.
Eine länger dauernde Geburt wird mit Liebstöckel meistens verkürzt. Er spricht die Gebärmutter an. Liebstöckel als Tee oder die einzelnen Blätter dürfen Sie bitte nur einnehmen, wenn Sie sich schon länger in der Geburtsphase befinden.

Homöopathisch kann an Cantharis gedacht werden. Dieses Mittel ist wird ganz typisch für die Blase eingesetzt. Blase bedeutet Muskulatur. Gebärmutter und Wehe (Gebärmutterkontraktion) sind anatomisch Muskeln. Daher dieser Zusammenhang. Auf der geistig-seelischen Ebene ist es eine Hilfe zum Loslassen. Das Mittel der Firma Wala Belladonna Chamomilla ist schon vielen Müttern eine Hilfe gewesen. Intervallmäßig genommen lindert es Schmerzen. Auch der Partner kann diese Kügelchen der werdenden Mutter immer wieder anbieten.

 

Wochenbett und Stillzeit

Zuerst einmal etwas Witziges und doch Ernstzunehmendes: Sie wissen vielleicht, dass ich auf einem Bio-Bauernhof arbeite. Die Menstruation (bei der Kuh Östrus, Rindern, Brunst), Schwangerschaft (Trächtigkeit) und Geburt (Kalbung) einer Frau ist die der Kuh sehr ähnlich. Darum beginne ich mit den Kühen um gleich darauf den Bogen zur menschlichen Mutter spannen zu können. Darüber hinaus lässt es mich den Konsum von Milch von Kühen oder Ziegen aus ganz anderen Augen sehen. Zurück zur Kuh:
Die Gebärmutter braucht durchschnittlich 6-8 Wochen zur Rückbildung. Genau wie bei der Frau. In dieser Zeit sieht man der Kuh nichts an. Sie klagt auch nicht über Schmerzen. Sie ist unauffällig. Sie gibt einfach so ihre Milch. Meistens wird die Milch, die eigentlich für das eigene Kalb gedacht war, zum „Geschenk“ an den Menschen. (Milchkuh) Manchmal jedoch, je nach Betriebskonzept, darf ihr Kind (Kalb) an der Mutter trinken. (Mutterkuh)

Ich selbst nehme auf dem Hof besondere Rücksicht auf diese Mutter. Ich lasse ihr mehr Zeit, gebe ihr auch mal ein Leckerchen und beobachte sie noch intensiver. In der Landwirtschaft wird nach dieser Zeit versucht, die Kuh wieder schwanger zu bekommen. Stets frage ich mich, ob wir Menschen überhaupt wissen, was diese Kuh leistet.

Das gleiche gilt für die menschliche Mutter. Sie macht etwas „normales“: Die Mutter stillt ihr Kind. Meiner Ansicht nach kann jedoch kein anderer Mensch ermessen, was das bedeutet. Jede Frau ist ein Individuum. So kann es eine Höchstleistung bedeuten, sein Kind zu stillen. Es kann schmerzhaft sein und lästig, es kann aber auch schön sein. Ihr individuelles Leben gibt die Mutter während der Stillzeit weitestgehend auf, da sie sich ganz nach dem Rhythmus des Kindes richtet. Darauf gehe ich ein, weil ich jeden Leser und jede Leserin auffordern möchte, das Natürlichste auf der Welt (Geburt, Kind stillen) mehr zu würdigen.

Kennen Sie eine stillende Mutter, so verwöhnen Sie diese Frau. Kaufen Sie für die Mutter ein, helfen Sie im Haushalt mit Dingen, die Ihnen leicht fallen, der Mutter vielleicht aber nur unter Mühe möglich sind. Wäsche aufhängen oder anderes. Sie können ihr auch mit Heilpflanzen behilflich sein:

Wie immer sind diese Hinweise kein Ersatz für das Aufsuchen einer ärztlichen Person oder Ihrer Hebamme.

beinw 2                                                                                                                                              Beinwell

Folgendes ist aus meiner Sicht besonders wohltuend und heilsam:

Beinwell, Symphytum: Besorgen Sie sich eine Salbe oder nehmen Sie frische Blätter sowie Wurzeln und zerkleinern Sie diese. Legen Sie die Paste auf die Venen. Sogar Venenentzündungen reagieren sehr positiv darauf.

Bibernell, Sanguisorba minor: Kochen Sie die Wurzeln 5 Minuten und genießen Sie den Tee circa 3x täglich. Das stärkt den Magen. Essen Sie frische Blätter, das lindert den Brechreiz in der Schwangerschaft. Es wirkt u.a. auch harntreibend.

Bockshornklee, Trigonella foenum Graecum: Diese Pflanze ist ein Tausendsassa. Mahlen Sie die harten Samen selbst oder kaufen Sie sich Mehl aus Bockshornkleesamen. Sie können die Samen auch zum Keimen bringen und diese Keimlinge essen. Auf jeden Fall ist er ein wahrer Energiespender, fördert die Milchbildung und stärkt u.a. die roten Blutkörperchen. Damit Sie das Mehl schmackhafter finden, essen Sie es zusammen mit Honig oder Marmelade.

Brennnessel: Blase, Harnwege

Fenchel, Foenicum vulgare: Fenchel ist eine Verwöhnkur „für den Bauch“. Essen Sie morgens als erstes eine Prise Fenchelkörner. Hildegard von Bingen sagt, das bringe Sonne ins Leben. Einen Tee können Sie sich auch zubereiten. Nehmen Sie 1 Tl in eine große Tasse. Gießen Sie kochendes Wasser darauf und bedecken Sie die Tasse. Warten Sie 10 Minuten und genießen Sie dann den Tee. Er tut dem Magen gut und regt die Milchbildung an. Wenn Sie einen starken Tee kochen, abkühlen lassen, so haben Sie ein Mittel für einen Umschlag. Spannungsgefühl in den Brüsten kann durch Fenchelauflagen gemildert werden.

72 Frauenmantel

Frauenmantel

Frauenmantel, Alchemilla: Wie Sie im Namen der Heilpflanze erkennen können, eine typische Pflanze für Frauen. Reguliert Milchbildung, stärkt die Gebärmutter und sogar Geburtsverletzungen werden gelindert. Hilfreich auch bei Schwangerschaftserbrechen.

Fünffingerkraut, Potentilla reptans: Kaufen Sie die Wurzeln und bereiten Sie sich einen Tee zu. Bringen Sie die Wurzeln zum Kochen, warten Sie eine Weile und trinken Sie den heilenden Tee schluckweise. Lochialstauung kann gelöst werden.
Giersch, Aegopodium podagraria: Blase, Harnwege

Hafer, Avena sativa: Nehmen Sie 2 EL Haferflocken und geben Sie diese in einen Topf mit 250 ml Wasser. Bringen Sie unter Rühren das Ganze zum Köcheln. Warten Sie 3 Minuten. Würzen Sie mit einer Prise Salz. Das ist eine Tagesration. Es schenkt Kraft und stabilisiert Ihr seelisches Gleichgewicht.

Hirtentäschel

Hirtentäschel

Hirtentäschel, Capsella bursa-pastoris: Nehmen Sie frische Blatteile und reiben Sie diese mit Ihren Fingern. Das legen Sie dann direkt auf schmerzende Brüste oder auch auf die wunde Brustwarze. Sie können sich auch einen starken Tee kochen. Tauchen Sie in den abgekühlten Tee ein Stofftaschentuch und legen Sie es auf die Brustwarzen. Das schenkt Linderung.

Ringelblume, Calendula: Nehmen Sie frische Blütenblätter mit grünen Blättern gemischt und zerreiben Sie alles. Das legen Sie direkt auf Wunden oder Ihre Brustwarzen. Trinken Sie regelmäßig einen Ringelblumentee, so stabilisiert dieser Magen-Darm und löst Menstruationsprobleme.

Rotklee, Trifolium pratense: Gebärmutter wird angesprochen. Bringen Sie einige Blüten des Rotklees zum Kochen. Lassen Sie das Gefäß mit Deckel stehen. Schalten Sie die Wärmezufuhr aus und warten Sie noch 10-15 Minuten. Dann können Sie den Tee genießen.

Schafgarbe, Achillea millefolium: Diese Pflanze ist auch wieder ein Wunderwerk. Bereiten Sie sich einen Tee aus oberirdischen Pflanzenteilen zu. Wenn Sie einen starken herstellen, kann er für Kompressen genutzt werden. Für wunde Hautstellen oder eben auch wunde Brustwarzen. Regelmäßig getrunken wirkt der Tee auf die weiblichen Organe. So kann er Menstruationsbeschwerden regulieren. Darum erwähne ich die Pflanze hier. Beschwerden in der Stillzeit können denen der Menstruation ähnlich sein.

Zaubernuss

Zaubernuss

Zaubernuss Hamamelis virgiana: Die Blätter können Sie als Tee zubereiten. Wie so oft ist er für die Innere Anwendung geeignet und gleichzeitig für Umschläge. Legen Sie eine Kompresse auf Wunden, Venen oder Hämorrhoiden zum Beispiel.

Damit habe ich Ihnen einige Pflanzen genannt, die besonders für Frauen sehr wohltuend sind.

Ich wünsche Ihnen auf jeden Fall eine gute Stillzeit!
Doch wie lange soll eigentlich gestillt werden?
Diese Frage, das wissen Sie sicher, verehrte Leser/innen, muss individuell beantwortet werden. Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt 6 Monate volles Stillen und 2 Jahre (oder länger) nach Bedarf.
Sie wissen wie lange Sie stillen wollen. Ihre Entscheidung darf nur von Ihnen selbst abhängen. Lassen Sie alle anderen Menschen und deren RatSCHLÄGE außer Acht.
Ich erlaube mir dennoch einen kleinen Hinweis: Die ersten Tage und Wochen können hart sein, aber sie sind sehr wichtig für das Baby und auch für Sie – und Sie werden bemerken, dass es nach einer Zeit viel einfacher ist.

Wie oben erwähnt: Alles ist individuell.

Auf jeden Fall sollten Sie diese Zeit genießen, trotz Schlafmangel, Geschrei und Windeln.

Abschließend noch kurz ein Hinweis zur Ernährung: Wenig tierische Produkte, wenig Weißmehl und wenig Zucker gewährleisten eine hochwertige Milch – außerdem hilft Ihnen eine solche Ernährung auch, wieder Ihr Wohlfühl-Gewicht und Ihre Kraft und Gesundheit zu erlangen. Probieren Sie es aus. Kleine Sünden sind natürlich erlaubt.

Eine lichte und glückliche Zeit wünsche ich Ihnen mit Ihren Kindern!
Kräuterfreundin Caroline

 

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